Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister

- 23 - 4. Täuschungspraktiken Jensei tiger Über die Täuschungspraktiken Jenseitiger berichtet ausführlich auch der parapsychologische Schriftsteller Wilhelm Otto Roesermueller (1902-1978). Er schreibt (8, S. 8): "Insofern nun, als der Okkultismus und Spiritismus durch ihre unleugbaren Phänomene den experimentellen Beweis liefern, daß der Mensch schon zu seinen Lebzeiten, wie auch nach dem Tode, bewußt außerkörperlich existieren und wirken kann, haben sie dem Materialismus den Todesstoß versetzt. - • Dennoch müssen wir aus eigener Erfahrung warnen, ohne jede Vorbereitung, ohne Vorkenntnisse, sofort spiritistische Experimente zu machen. Es existiert eine Legion von Büchern, die Anleitung zur Errichtung von spiritistischen Zirkeln geben, aber wenige darunter geben eine brauchbare Anweisung, um die Geister, falls sie lästig werden, wieder loszuwerden. Die Folgen sind dann unter Umständen sehr traurige: Besessenheit, Irrsinn, Selbstmord usw. Der wirkliche Spiritismus, richtiger S p i r i t u a l i s m u s , ist eben eine erhabene Wissenschaft und bedarf erfahrener Lehrer, so gut wie man nicht jeden wissensdurstigen Laien ohne weiteres mit den Chemikalien eines Laboratoriums auf eigene Faust hantieren oder ihn mit hochgespannten, lebensgefährlichen elektrischen Strömen experimentieren läßt. Ebenso berechtigt ist die Forderung der Vorschulung für metapsychische Experimente! • Wir müssen deshalb vor dem blinden 'Drauflosexperimentieren' warnen. - Außer Elementarwesen kommen meist nur die Seelen niedriger, erdgebundener Geister, Selbstmörder, Verunglückter und ein Heer von schamlosen Lügengeistern zu den Sitzungen und hüllen sich in salbungsvolle Reden. Diese wahrlich eindringliche Warnung stammt von keinem geringeren Forscher als von meinem hochverehrten, väterlichen Freund G. W. Surya, einem gewissenhaften Gelehrten und Mystiker von Gottesgnaden, von einem Praktiker! Die gleichen Erfahrungen wie Surya machte auch der Naturforscher Dr. Fritz Quade, den mein Freund Dr. Herbert Fritsche, ein Experte der Parapsychologie, wie folgt beurteilt: 'Er war naturwissenschaftlich universell gebildet und denkerisch präzis bis ins Letzte und nicht nur ein Avantgardist der Jenseitskunde - der forschenden Metaphysik im Gegensatz zur spekulativen - gewesen, sondern ein Vertreter des universellen, akademisch geschliffenen Okkultismus, wie dergleichen in Deutschland selten zu finden ist. Seine jahrzehntelangen Verdienste um eine streng kritische Medienforschung sind aus der Geschichte des abendländischen Okkultismus nicht fortzudenken.' Nun, dieser scharfe und kritische Denker erzählte mir persönlich von seinen Erfahrungen mit der Geisterwelt. Wahrend der Zeit seiner Hellhörigkeit wurde es ihm zur Gewißheit, daß uns Jenseitige ständig umgeben. Es macht diesen Spaß, mit einem Menschen sprechen zu können. Für alles, was Weltanschauung betraf, waren sie sehr interessiert, horchten Dr. Quade aus, widersprachen ihm, wenn er von der Entwicklung der Geister zu besserer Gesinnung und größerer Liebe zu ihnen redete. Die Existenz sowohl ganz guter wie böser Geister stellten sie in Abrede, auch daß sie etwa von bösen Geistern beeinflußt wären und in deren Auftrag Dr. Quade belästigten. Dr. Quade sagt diesbezüglich: 'Am bösartigsten waren sie am Anfang der Periode (der Hellhörigkeit Dr. Quades), in der ich alles hörte, ohne zu lauschen. Sie sagten, sie haßten mich, weil ich wirklich aufrichtig wäre und anderen nichts Böses tun wollte, was Geister, die alle Gedanken lesen könnten, selten anträfen, weil ich glaubte, daß es einen weisen Schöpfer und gute höhere Geister gäbe; sie wollten nur ein Experiment mit mir anstellen und mich verrückt machen. Wenn ihnen das gelänge und mir kein guter Geist hülfe, dann wäre ihnen ganz sicher, daß es kein weises und gerechtes Regiment gäbe. Sie haben sich damals auch redlich bemüht. Keine Sekunde hatte ich Ruhe. Sie überstürzten sich in ihren Reden, einer löste anscheinend den anderen ab, fing ganz vernünftig an und endete in Sinnlosigkeiten. Es kam ihnen nur darauf an, meine Aufmerksamkeit zu fesseln und meinen Geist zu verwirren und zu ermüden, so daß ich nicht mehr die Konzentrationskraft fand, mich durch Arbeit, Lektüre oder Gespräche eine Weile ganz vom Zuhören zu befreien. In dieser Zeit - zum Glück waren es

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