Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister

- 24 - nur zwei bis drei Tage - klang es besonders abends und in der Nacht, wenn ich im Bett lag, mit atemberaubender Schnelligkeit: 'Du wirst verrückt, wir bringen dich ins Irrenhaus, aller Widerstand ist zwecklos, du wirst durch Selbstmord enden, du wirst Gift nehmen, du wirst nicht mehr arbeiten können, du wirst nicht mehr schlafen können, das hält kein Mensch aus. Schon viele sind so verrückt geworden. Das weißt du. Das wissen wir. Dir hilft keiner. Du denkst, du wirst dich bei Sachverständigen erkundigen. Die wissen alle nichts. Du mußt sterben, du mußt verrückt werden. Wir quälen dich zu Tode', usw. Als diese dämonischen Wesen von Dr. Quade noch nicht durchschaut waren, verstanden sie, das Vertrauen des Gelehrten sogar durch eine ganz gemeine Tat schändlichst zu mißbrauchen. Eine besonders gütige und vertrauensvoll klingende Stimme gab sich nämlich für Christus aus. Dr. Quade sagt dazu: 'Alles, was dieser Geist sagte, war so zart und gütig, so liebevoll und weise, so einfach und ganz wesentlich, daß dieses Erlebnis noch heute, trotz aller folgenden, wie ein schönes, schlichtes Bild in einer Umgebung grotesker Pinseleien in meiner Erinnerung aufbewahrt ist.' Und dennoch, als Dr. Quade gerade betend Hilfe bei Jesus erflehte, da ergab sich folgendes, wie Dr. Quade mit eigenen Worten berichtet: 'Ich bat, so herzlich ich es vermochte, den Heiland um Hilfe gegen diese Plagegeister, die mich nicht einschlafen lassen wollten. Und wirklich vernahm ich, wie stets nach den Gebeten, seit der sogenannten Berufung, eine ferne Stimme als Antwort: 'Ich habe dein Gebet erhört, mein lieber Sohn.' Aber die Stimme fuhr fort, indem sie sich meinem Ohr scheinbar mehr näherte: 'Ich werde dir helfen gegen diese Geister.' Und dann ganz nahe und deutlich: 'Ich bin nämlich selbst einer von denen, die dich plagen, du dummer Kerl.' Ich wollte das gar nicht glauben. Und nun machten mir die Geister vor, wie sie den Eindruck erwecken könnten, als ob sie ganz aus der Ferne sprächen, angeblich, indem sie leise dächten, wie sie durch Verstärkung des Gedankens die Stimme anschwellen ließen, wie sie biblisch reden und den Namen Gottes und Christi mißbrauchen könnten, ohne daß irgendeine höhere Macht sie darin verhindert. Der Pastorale, dessen Boshaftigkeit und Gerissenheit die anderen besonders ergötzte, schob mitten in einen Satz mit Frivolitäten einen Spruch oder eine Bemerkung ein, die wörtlich mit denen übereinstimmten, die früher auf höhere Geister oder Christus zurückzuführen waren.' Höchst verfänglich waren auch die Prüfungen, welche anfänglich Dr. Quade auferlegt wurden. So hören wir: 'Ich wurde vor die Frage gestellt, ob ich mich nötigenfalls gegen Christi Lehre entscheiden würde.' Dies war nur eine von vielen. Doch Dr. Quade ging auf diese Fängereien nicht ein, denn inzwischen hatte er die Geister und ihre dämonischen Absichten durchschaut. Was nun die sehr umfangreichen und zum Teil geistreichen Offenbarungen der Geister, die Dr. Quade bei seinen Experimenten erhielt, betrifft, so kommt er zu folgendem Resultat: 'In den früheren sachlichen Mitteilungen der Geister fanden sich bei aufmerksamer vergleichender Prüfung der Protokolle allerlei Widersprüche. Es bleiben natürlich sehr viele Angaben, die sich jeder Nachprüfung entziehen. So war mir mitgeteilt worden, der Sonnengott hätte Planetengottheiten geschaffen, die an der Schöpfung der Pflanzen- und Tierstämme auf Erden je nach ihrer Eigenart beteiligt gewesen wären und auch die Naturgeister geschaffen hätten. Die Naturgeister hätten sich in höheren Affen inkarniert, und dadurch wären die primitiven Völkerstämme entstanden. Es war mir ferner gesagt worden, welche Vorbedingungen erfüllt sein müßten, um von einer Sphäre in die höhere aufzusteigen, welche Gesetze in den Vorbereitungssphären, welche in denen der Vollendung, dem Himmel, und denen der Sühne und Strafe, der Hölle walteten; auch viel Biologisches war angegeben, früher schon, wie in der Zeit meiner Hellhörigkeit, das sich nicht kontrollieren läßt. Die Mitteilungen sind nicht weniger phantastisch oder geistreich, als die entsprechenden Berichte der Theosophen, der Frau Blavatzky und Frau Besant oder des Herrn Dr. Steiner, nur recht wesentlich davon verschieden. Sie decken sich zum Teil mit Nachrichten von Geistern in spiritistischen Büchern, sind zum Teil auch ohne jede Parallele in der mir bekannten okkulten und religiösen Literatur. Ich verzichte aber auf ihre, einen starken Band füllende Wiedergabe, um nicht die Forschung mit neuem unkontrollierbarem Material zu belasten. Für das religiöse Leben und den Offenbarungsglauben dagegen scheint es mir erlaubt, folgende Schlüsse zu ziehen:

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