Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister

- 25 - • Der Name Gottes und Christi kann von den Geistern in jeder Weise mißbraucht werden, und Reden und Ratschläge, die von scheinbar reinster Gesinnung und edelsten Motiven getragen sind, können von den ärgsten Heuchlern stammen, so daß der Inhalt einer Botschaft nicht bindende Rückschlüsse auf den Charakter ihres Urhebers zuläßt. • Lautere Motive und ehrlichster Wille der Menschen schließen - entgegen der Überzeugung vieler Christen und Spiritisten - nicht aus, daß sich böse Geister, die ihnen ganz unähnlich sind, also nicht durch Sympathie angezogen werden können, an ihre Fersen heften und sie quälen und verfolgen. Es scheint kein Mittel zu geben, sie dauernd völlig auszuschließen. War doch selbst Christus vor seiner Taufe und in Gethsemane ihren Versuchungen ausgesetzt und wurden Paulus und andere Heilige von ihnen verfolgt. Es muß deshalb allen Angaben über Berufung und Offenbarung mit äußerstem Mißtrauen entgegengetreten werden. Viele mediale Menschen sind nicht hellsichtig, nicht einmal hellhörig in dem Grade, in dem ich es war, können also nur höchst unvollkommen die Geister, unter deren Einfluß sie stehen, kontrollieren.' Soweit die Ausführungen Dr. Quades. (Zitiert aus seinen Arbeiten: 'Zur Kritik des Offenbarungsglaubens', 'Die Jenseitigen - Über die Möglichkeit und Tatsächlichkeit eines geistigen Lebens ohne Sinnesorgane und Gehirn', 'Die Befragung der Jenseitigen - Wie man sich praktische Beweise für die Tatsächlichkeit des Fortlebens der Seele nach dem Tode verschaffen kann'. Alle auf dem Büchermarkt restlos vergriffen!)" Roesermueller berichtet nun weiter über seine eigenen Erlebnisse bei medialen Versuchen. Er schreibt (8, S. 14): "Bei meinen Gesprächen mit Jenseitigen, welche ich in einem privaten akademischen Forscherzirkel in den Jahren 1939 bis 1942 führen durfte (es handelte sich um die seltenen Manifestationen in direkten Stimmen, die also nicht aus dem Munde des Mediums, sondern aus dem Raum in der einmaligen charakteristischen Stimme eines lieben Heimgegangenen ertönten), wurde ich vielfach vor den Aussagen und Offenbarungen der Geister gewarnt. In meinen Schriften: 'Unsere Toten leben!' und 'Begegnungen mit Jenseitsforschern und Gespräche mit Geistern' schildere ich meine Erlebnisse und Gespräche und verweise auch ganz kurz auf diese Warnungen. Man lese bitte das dort Ausgeführte nach. Auf die Warnungen seitens meiner Mutter und meiner jenseitigen Freunde muß ich aber zurückkommen. Es ist mir seinerzeit besonders aufgefallen, daß sich Geistwesen ganz plötzlich in unsere Gespräche, die wir mit einem Jenseitigen führten (die Gespräche geschahen in direkter Stimme meist ohne Verwendung einer Trompete oder eines Stimm- und Schallverstärkers), einmischten und uns oftmals widersprachen. Mitunter sprachen auch zwei Geistwesen ganz für sich, ja oft stritten sie miteinander über ihre Ansichten. Als z. B. ein Jenseitswesen sich gegen die Wiederverkörperungslehre aussprach, ein Sitzungsteilnehmer dieselbe aber verteidigte, erklärte ein anderer Jenseitiger, daß die Kenntnisse der Geister, die sich hier in dieser Sitzung kundgeben, die sich also noch in einer gewissen Erdbindung oder Erdnähe befinden, sehr beschränkt seien. Begriffe von Raum und Zeit gingen ihnen völlig ab, und es fehle ihnen auch jede Möglichkeit, ihre Erlebnisse in menschlichen Worten uns Menschen, die dreidimensional denken, begreiflich zu machen. Dann verwies das Geistwesen darauf, daß viele Ankömmlinge drüben in einem jämmerlichen Zustand eintreffen, im Dunkeln und in völliger Unwissenheit für längere Zeit verharren und mitunter gar nicht glauben können, daß sie, wenn sie zum Bewußtsein erwachen, gestorben sind. Kommen solche Wesenheiten zu sich, dann leben sie von ihrer zu ihren Lebzeiten errungenen Weltanschauung, wenn sie überhaupt eine solche hatten, und wenn ja, vertreten sie dieselbe ganz hartnäckig.

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