Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister

- 29 - 5. Die Gefahr von Tonbandstimmenversuchen Ganz schlechte Erfahrungen mit jenseitigen Geistwesen, denen sie blindlings glaubte, machte eine Frau Hildegard Gesbert (2). Sie suchte durch Tonbandstimmen-Experimente Kontakt zu ihrem früh verstorbenen Vater, den sie persönlich nie kennengelernt hatte. Von den Gefahren ihrer Versuche ahnte sie nichts, denn über Warnungen von Bekannten setzte sie sich hinweg. Ihre Einspielversuche verliefen sehr schnell erfolgreich, indem sie gut verständliche Stimmen auf ihren Tonbändern erhielt, die sie ihrem Vater zuschrieb. Bald konnte sie die Stimmen auch ohne Tonbandgeräte unmittelbar in ihrem Kopf vernehmen. Es begann damit, daß sie eines nachts durch eine sanfte Stimme geweckt wurde, die ihr sagte (2, S. 26): "Hier spricht Gott persönlich zu dir. An dir habe ich mein Wohlgefallen. Du bist eine Auserwählte." Frau Gesbert war über eine derartige Mitteilung überglücklich. Aber bald änderten die Jenseitigen ihre Mitteilungen und wurden bösartig. Frau Gesbert wurde die Geister, die sie gerufen hatte, nicht mehr los und ging durch eine Hölle seelischer und körperlicher Qualen. Die letzte Hilfsmöglichkeit war der Aufenthalt in einer Nervenklinik. Vor allem wurde sie durch fürchterliche Ankündigungen und entwürdigende Aufträge gequält. Sie berichtet unter anderem (2, S. 72): "An mehreren Vormittagen hintereinander wurde mir gesagt, unser Michael (ihr Sohn) würde nach der Schule schwer verunglücken. Einmal mußte ich eiligst einen Abschiedsbrief an meine Familie schreiben, mich dann schleunigst auf das 'Betzimmer' begeben, mich niederknien und den Kopf nach unten halten. Im selben Moment, wenn Michael überfahren werde, würde ich vom Schlag getroffen werden, sagte mir die Stimme über mein Gehirn, und wir beide würden uns dann sofort im Himmel wiedersehen. Nachdem ich eine zeitlang so gekniet hatte, wurde mir gesagt, es würde aufgeschoben. Es habe nicht geklappt, da mein Sohn zu früh Schulschluß gehabt habe. Was ich in jenen Tagen durchstand, ist unbeschreiblich! Ständig lebte ich in panischer Angst und Sorge um unseren Michael und war immer überglücklich, wenn er nach der Schule wieder vor der Tür stand und ich ihn unversehrt in die Arme schließen konnte. (2, S. 116) Eines Nachts erhielt ich den Auftrag, meinen Mann zu wecken und ihn zu bitten, er möge sofort einen Krankenwagen bestellen, denn man werde mir die Zunge herausreißen. Wenn ich dann anschließend nicht sofort in ein Krankenhaus gebracht würde, würde ich am eigenen Blut ersticken. Ich mußte mich von meinem Mann und Michael verabschieden und ihnen sagen, daß sie mich nicht mehr lebend wiedersehen würden. Die Angst, die ich ausstand, ist unbeschreiblich! Ich durfte wählen, ob ich in meinem Schlafzimmer alleine oder im Schlafzimmer meines Mannes, der mit Michael zusammenschlief, massakriert werden wolle. Da ich es ihnen ersparen wollte, entschied ich mich für das erste. Nachdem ich mich auf mein Zimmer begeben hatte, wo nun die Massakrierung stattfinden sollte, überfiel mich ein wahnsinniges Angstgefühl, und ich hatte das dringende Bedürfnis, meinen Mann und Michael in ihrem Zimmer aufzusuchen. Als ich vor ihrer Tür stand, drohte mir die innere Stimme in barschem Ton: 'Wehe, du gehst auch nur ein ganz kleines Schrittchen weiter.' Trotzdem tastete ich mich Millimeter für Millimeter, so nahe es nur eben ging, an die Zimmertür heran und wünschte mir sehnlichst, mein Mann oder Michael würden herauskommen und nach mir sehen. Da ich weder klopfen noch rufen durfte, stand ich eine ganze Zeit lang vor der geschlossenen Tür in der Hoffnung, daß wenigstens einer der beiden mich bemerke. Doch sie waren in tiefem Schlaf und rührten sich nicht. So begab ich mich schließlich ganz enttäuscht wieder auf mein Zimmer. Hier erhielt ich nun den Auftrag, mich im Dunkeln über den Flur durch ein anderes Zimmer in das Betzimmer zu tasten, mich dort niederzuknien und mehrmals laut zu rufen: 'Komm Geist, reiß mir die Zunge aus dem Hals!' Meinem Schicksal ergeben, tat ich, wie mir befohlen worden war.

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