Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister

- 3 - abwechslungsreich, daß er jetzt die Gedanken eines irdischen Menschen beeinflussen und sich bei ihm einnisten kann. Das Opfer hört dann oft pausenlos innerlich Stimmen, erhält sinnlose Aufträge, wird unflätig beschimpft und am Schlaf gehindert. Es entwickelt sich dabei ein Zustand, den man als "Umsessenheit", oder, wenn das persönliche Bewußtsein des Menschen weitgehend ausgeschaltet ist, auch als "Besessenheit" bezeichnet. Das Verhalten dieser armen Opfer wird häufig so auffällig und ihr persönliches Befinden so unerträglich, daß sie sich in psychiatrische Behandlung begeben müssen. Das Schlimme dabei ist aber, daß diese Menschen von den Ärzten als geisteskrank, als Schizophrene oder Neurotiker eingestuft und dann mit schweren Psychopharmaka behandelt werden. Durch diese werden sie zwar vorübergehend "ruhiggestellt", in der Regel aber n i c h t g e h e i l t , weil sie ja im medizinischen Sinne gar nicht geisteskrank sind. Diese Patienten leiden dann nur unter den starken Nebenwirkungen der Psychopharmaka, werden aber meist nicht gesund. Ihr Zustand kann unter Umständen bis an ihr Lebensende anhalten. In diesem Zusammenhang ist auch zu bedenken, daß der Zustand der Umsessenheit oder Besessenheit nicht nur durch unvorsichtige spiritistische Praktiken, sondern auch durch magische Versuche, die Benutzung des "Sechsten und Siebten Buch Mosis", die Lektüre esoterischer Bücher, die Teilnahme an Hexenritualen und allen Meditationspraktiken hervorgerufen werden kann. Bei letzteren öffnet der Meditierende sich ja innerlich, macht sich geistig leer und sperrt seine innere Tür auf. Bei entsprechender medialer Veranlagung können dann ungebetene Wesenheiten das "Haus" betreten und sich einnisten. Auch dort, wo es äußerlich sehr fromm zugeht, bei den sogenannten "Charismatischen Gruppierungen" beider christlichen Konfessionen, kann Gefahr lauern. Das dort geübte "Zungenreden" und die "Geistestaufe" müssen nicht unbedingt von Gottes guter Geisterwelt ausgehen. Der evangelische Pfarrer Dr. Erich Lubahn, der sich jahrzehntelang mit der Befreiung jenseitig behafteter Menschen befaßt hat, bringt in seinem Buch "Auf der Suche nach der Unsichtbaren Wirklichkeit, die Notwendigkeit der Geisterunterscheidung", Christliches Verlagshaus Stuttgart 1993 (6), beeindruckende Beispiele für verhängnisvolle Folgen aus der Teilnahme an charismatischen Veranstaltungen. Meist sind diese zwar wirklich auf eine echte Hinwendung zu Gott ausgerichtet, aber eben nicht immer, insbesondere dann nicht, wenn unter viel Halleluja-Gerufe Gott geradezu gezwungen oder genötigt werden soll, z. B. bestimmte Heilungen zu bewirken. Ich habe derartiges schon selbst miterlebt. Die geschilderten schädlichen Folgen müssen nicht unbedingt eintreten, meistens geht es ja gut aus, aber es kann geschehen. Und dann ist guter Rat teuer. Jedes Jahr wenden sich mehrfach Hilfesuchende an mich, die auf die eine oder andere Weise auf diesem Gebiet in Bedrängnis geraten sind. Bei Ärzten und meist auch bei Seelsorgern finden sie kein Verständnis oder Hilfe. Ihr Hinweis auf eine mögliche Besessenheit wird nur als Symptom ihrer Geisteskrankheit angesehen.

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