Elfen, Feen, Zwerge, gibt es die?

- 9 - • Viertens ist es völlig unmöglich, mit Hutnadeln die wenig steifen Papierfiguren in der freien Luft zu befestigen. Die Eltern haben doch das Zimmer der Kinder auf Papierreste untersucht und nichts gefunden. So umfangreiche Zeichnungen lassen sich ja nicht in einer halben Stunde und ohne Reste herstellen. • Und aus welchem Grunde sollten die Kinder das überhaupt gemacht haben? Nur um die Eltern zu ärgern oder zu foppen? Sie konnten ja nicht damit rechnen, daß die halbe Welt irgendwann davon erfuhr. Aber trotz der absoluten Unglaubwürdigkeit und technischen Unmöglichkeit dieses angeblichen Geständnisses wurde es weltweit verbreitet, geglaubt und gelangte sogar in parapsychologische Zeitschriften. So druckte auch die deutsche Zeitschrift "Esotera" in Heft 5/1983 einen Artikel unter dem Titel ab: "Die Feen von Sir Conan Doyle. 76jährige gesteht Jugendstreich mit gefälschten Feenfotos". Ich habe daraufhin am 19. 05. 1983 an die Redaktion der "Esotera" einen Leserbrief mit zugehörigem Bildmaterial geschickt, in dem ich das angebliche Geständnis als völlig unzutreffend dargelegt habe. In gekürzter Form und ohne das wesentliche Bild wurde der Leserbrief in Heft 6 abgedruckt, aber längst nicht so auffallend wie das vorangegangene "Geständnis". So meinen heute sogar Menschen, die der Parapsychologie wohlwollend gegenüberstehen, daß die Cottingley-Bilder längst als Fälschung entlarvt worden seien. Es macht sich dann keiner mehr die Mühe, die Originalliteratur nachzulesen und zu prüfen, ob eine Fälschung in der angegebenen Weise überhaupt möglich gewesen wäre. Ein weiteres Zwergen-Erlebnis berichtet Arthur Graf Seherr Thosz in den "Psychischen Studien" (die führende deutsche parapsychologische Zeitschrift des vorigen Jahrhunderts), XVI. Jahrg., Januar Heft 1889, S. 16: "Der verstorbene Baron Balassa, der das Schloß und die Herrschaft Köke in Ungarn besaß, war ein Mann von äußerst phlegmatischem Temperament. Er beschäftigte sich vorzugsweise gern mit seinen Büchern. Das Bibliothekzimmer des Schlosses war sein liebster Aufenthalt. Balassa besuchte mich oft zu der Zeit, als ich mit meiner Familie die Ufer des Genfer Sees bewohnte und auch er sich dort etabliert hatte. Bei solcher Gelegenheit sprach er mir oft von dem grauen kleinen Männchen, das er viele Male in dem Bibliothekzimmer gesehen hatte. Es war kaum drei Fuß hoch (also etwa 1 m), hatte ein altes Gesicht und trug eine mittelalterliche Kleidung. Der Zwerg sprang aus einer der Wände oder aus den Bücherschränken hervor, spazierte viertelstundenlang im Zimmer herum, ohne sich um den lesenden Balassa zu kümmern, und verschwand dann ebenso wunderbar, wie er gekommen war. Ihn anzureden hatte Balassa nie versucht. Bei seinem Phlegma ließ er sich durch die drollige Erscheinung im Lesen nicht stören."

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