Engel als Boten Gottes und Helfer der Menschen

- 14 - und Hände. 'Jetzt geh erst schnell in das Zimmer', sagte Hans Alexander zu mir, 'öffne die Fenster, lösche das Feuer und hole deinen Kanarienvogel heraus. Derselbe liegt betäubt am Boden des Käfigs, aber wenn du ihn an die Luft bringst, so erholt er sich wieder.' Ich fand den Vogel richtig so, wie er gesagt hatte, hängte ihn an die Luft, und so erholte er sich bald. Nun aber überlief mich mit einem Male ein heftiger Frost, und erst jetzt war ich mir bewußt, daß ich in einem durchnäßten Hemde ohne jegliche andere Bekleidung in dem Durchzug stand, und sprach natürlich die Befürchtung aus, daß ich davon sehr krank werden würde. Doch meine geistigen Besucher und Lebensretter beruhigten mich, indem sie mir die Versicherung gaben, daß ich vollständig unter ihrem Einfluß stehe und sie die Reaktion in meinem Körper aufhalten würden. Ich tat, wie sie mir gesagt, rieb mich mit einem türkischen Handtuch tüchtig am ganzen Körper ab, zog ein trockenes Hemd an und legte mich zu Bett, auf ihr Geheiß die Fenster trotz des Sturmes und der Kälte offen lassend, und nach einigen magnetischen Strichen war ich eingeschlafen. Jedenfalls hatten sie es verstanden, eine kräftige Reaktion hervorzurufen, denn am nächsten Morgen, als ich erwachte, lag ich in starkem Schweiß, fühlte mich aber mit Ausnahme einer Schwäche und etwas benommenem Kopf ganz wohl. Ich übergebe hiermit den geehrten Lesern die Beschreibung dieser Krafteinwirkung, wie sie mir wahr und wahrhaftig passiert ist im Januar des Jahres 1869 in meiner Wohnung Nr. 130 Ontariostreet zu Cleveland, Ohio. Ich habe sie gegeben in einfachen Worten ohne Ausschmückung, aber auch ohne Weglassung und muß nun den Lesern überlassen, ihr Urteil darüber zu fällen. Für mich steht es fest, daß bei dieser Manifestation, sowie bei den vorher beschriebenen Tatsachen, wirkliche Manifestationen vorliegen und nicht durch meine eigene Psyche mir vorgezauberte plastische Halluzinationen, wofür auch der am darauffolgenden Tag noch zu beobachtende Rauch und Gasgeruch, die offenen Fenster, mein Kanarienvogel im anderen Zimmer, sowie das nasse Hemd und der umgebrochene Hut auf dem Schornstein Zeugnis ablegten." Dr. Cyriax beschreibt neben weiteren Erlebnissen und Ereignissen noch folgendes, bei dem ein auf dieser Erde lebender Mensch durch Einwirkung einer jenseitigen Wesenheit vor großem Schaden bewahrt wurde. Cyriax war in der Anfangszeit seiner spiritistischen Tätigkeit von einem Maler Lanning in einen sogenannten Entwicklungszirkel eingeladen worden. Dabei handelte es sich um eine Gruppe von Teilnehmern, von denen einige ihre medialen Anlagen zur Entfaltung bringen wollten. Unter den bereits fortgeschrittenen Medien befand sich eine Mrs. French. Von ihr berichtet Dr. Cyriax (4, S. 82): "Hier sei noch eines höchst merkwürdigen, direkt in das Leben eingreifenden Vorfalls gedacht. Bei einer Nachmittagssitzung erhielt Mrs. French wieder plötzlich eine Mitteilung durch den Geist ihrer Tochter, welche sie veranlaßte, sofort aufzubrechen und mit dem nächsten Zug nach Philadelphia zu fahren, da sie dort in dem Hotel, wo sie gewöhnlich logierte und dessen Besitzer ein spezieller Freund von ihr war, eine Feuersbrunst verhüten müsse. Sie wußte selbst nicht wie, aber gewohnt, den Wünschen ihrer geistigen Führer nachzukommen, zögerte sie nicht, sofort abzureisen, und der Erfolg zeigte, daß ohne ihre Dazwischenkunft ihr Freund Haus und Hof verloren haben würde. Sie kam abends 8 Uhr in Philadelphia an und teilte dem Hotelbesitzer sogleich ihren Auftrag mit, ohne jedoch imstande zu sein, Näheres anzugeben. Sie handelte vollständig nach den Eingebungen, welche sie von ihren geistigen Führern erhielt, und so verlangte sie, im Hause umhergeführt zu werden. Beim Durchgehen der verschiedenen Stockwerke blieb sie vor einer kleinen Kammer, welche durch einen Verschlag unter einer Treppe gebildet war, stehen und gab diese Kammer als den Platz an, wo das Feuer angelegt werden würde. Als zufällig der Hausknecht auf dem Hofe vorüberging, bezeichnete sie diesen als den Mann, der das Verbrechen begehen würde. Gegen 11 Uhr nachts begaben sich Mrs. French und der Wirt mit zwei Polizisten in ein der kleinen Kammer gerade gegenüber gelegenes Zimmer. Dort verharrten sie im Dunkeln und ganz im Stillen bis etwas nach Mitternacht, als sie jemand ganz leise auf einer Hintertreppe heraufkommen und die Kammer öffnen hörten. Nach einigen Minuten sagte das Medium, jetzt sei es Zeit. Es wurde Licht gemacht, und die beiden Polizisten sprangen plötzlich aus dem Zimmer und packten einen Mann, gerade als er die Kammertür schloß. Dieser war wirklich der von seinem Hausherrn aus dem Dienst entlassene Hausknecht, welcher sich durch Feuerlegen für die Entlassung rächen wollte. Er hatte einen Korb mit Spänen gefüllt, diese mit Petroleum getränkt und soeben unter die Treppe gesetzt, welche bereits von den Flammen ergriffen war, als man die Kammer "öffnete. Da dieser Teil des Hauses gerade die Familienwohnung enthielt und folglich nach Mitternacht nicht mehr von vielen Personen betreten wurde, hatte der Bursche ganz richtig kalkuliert, daß dort das Feuer sich

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