Engel als Boten Gottes und Helfer der Menschen

- 3 - 1. Das Wirken der Engel nach dem Bericht der Bibel Der moderne Mensch glaubt meist nicht mehr an Gott und ein himmlisches Reich. In früheren Zeiten war das ganz anders. Seit es Menschen auf dieser Erde gibt, haben sie die Überzeugung von einer jenseitigen Welt, einem Fortleben nach dem Tode und einer Verbindungsmöglichkeit mit ihren verstorbenen Vorfahren gehabt. Sehr früh entwickelte sich dann auch die Vorstellung von göttlichen Wesenheiten mit großer Machtvollkommenheit über die irdischen Menschen. Der Glaube an sie und die daraus entwickelten Moralvorstellungen und Kultformen werden als Religion bezeichnet. Besondere Bedeutung haben vier Religionen erlangt, die als sogenannte monotheistische Religionen denselben Gott als universalen Weltenschöpfer und Weltenlenker verehren. Es sind dies in der zeitlichen Reihenfolge ihres Entstehens: Die Mosaische Religion, die Zarathustrische Religion (oder Mazdaismus), das Christentum und der Islam. Allen Vieren ist gemeinsam, daß ihre Stifter (Moses, Zarathustra, Jesus Christus und Mohammed) über unmittelbare Verbindung zur göttlichen Welt berichten und von ihr Anweisungen, Belehrungen und Hilfe entgegennahmen. Diese erfolgten in der Regel nicht unmittelbar von Gott persönlich, sondern durch Vermittler oder Boten Gottes, die wir Engel nennen (von griech. angelos = Bote) und die nichtirdische, himmlische Wesenheiten in vorübergehender Menschengestalt sind. Auch die Gefolgsleute der Religionsstifter, die Propheten, Apostel und andere Anhänger Gottes erhielten und erhalten in gleicher Weise die Unterstützung von Engeln. Die moderne Theologie bezeichnet derartige Auffassungen als mythologischen Ballast, den man schleunigst ablegen sollte. Die Forschungsergebnisse der heutigen Parapsychologie haben dagegen gezeigt, daß ein Verkehr mit der jenseitigen Welt tatsächlich möglich ist. Das gelingt heutzutage in ersten Ansätzen sogar schon mit technischen Geräten bis hin zu Fernsehübertragungen. Daher sind die Kernaussagen der vier monotheistischen Religionen über einen einzigen universalen Gott mit einer himmlischen Engelschar durchaus möglich und glaubhaft. Deshalb sagte der inzwischen verstorbene evangelische Theologe Prof. Fritz Blanke von der Universität Zürich, daß die Parapsychologie einen neuen Zugang zur biblischen Wirklichkeit der Engel und Dämonen eröffnet, und dadurch den Glauben zwar nicht ersetzt, aber für ihn Raum schafft. Dadurch können Menschen, die im Materialismus und Rationalismus versunken sind, beginnen, an ihrer bisherigen Weltanschauung zu zweifeln, und zu Religion und Christentum zurückfinden. Die Bibel enthält zahlreiche Berichte über das hilfreiche Eingreifen von Engeln in menschliche Schicksale. Einige ausgewählte Beispiele mögen das belegen. 1) Ein Engel Gottes kommt in Menschengestalt zu der von Abraham geschwängerten Leibmagd Hagar, die sich auf der Flucht vor Abrahams Frau Sarai befindet. Er sagt ihr (1. Mos. 19, 15): "Kehre zu deiner Herrin zurück und unterwirf dich ihrer Gewalt. Ich will deine Nachkommenschaft überaus zahlreich werden lassen. Dein Sohn soll Ismael heißen. Der Herr hat deinen Notschrei gehört." 2) Zwei Engel kommen zu dem in der Stadt Sodom wohnenden Lot und drängen ihn, die Stadt, die von Gott wegen ihrer Sündhaftigkeit vernichtet werden soll, mit seiner Familie schnellstens zu verlassen. (1. Mos. 19, 16): "Als er trotz Drängens immer noch zögerte, faßten die Männer (also die Engel) ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Herr ihn verschonen wollte. Sie führten ihn und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los. Als sie nun draußen im Freien waren, sagte der eine: 'Rette dich, es gilt dein Leben. Sieh dich nicht um und bleibe nirgends in der Jordanebene stehen.'" Dieses Ereignis erfolgte nach geologischen Schätzungen um das 1900 v. Chr., als infolge vulkanischer Tätigkeit ein Erdbeben das Land verwüstete und die Erdkruste dort einsinken und unter den Seespiegel des Toten Meeres verschwinden ließ.

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