Engel als Boten Gottes und Helfer der Menschen

- 6 - Und einige Zeit später, als Daniel zu Gott für das Volk Israel betete, heißt es (Dan. 9, 21): "Während ich also noch mein Gebet verrichtete, kam der Mann Gabriel, den ich früher schon im ersten Gesicht gesehen hatte, eilends auf mich zugeflogen um die Zeit des Abendopfers. Er wollte mir Aufklärung geben und redete mich mit den Worten an: 'Daniel, schon jetzt bin ich hergekommen, um dir zum richtigen Verständnis zu verhelfen. usw.'" In diesem Beispiel bezeichnet Daniel den Engel als "Mann", also als menschliche Gestalt und erfährt von ihm sogar körperliche Unterstützung, in dem er ihn vom Erdboden aufhebt. 1 ½ Jahrtausende später erscheint der Erzengel Gabriel dem Priester Zacharias im Tempel in Jerusalem. Es heißt (Luk. 1, 11): "Da erschien ihm ein Engel des Herrn, der stand auf der rechten Seite das Rauchopferaltars. Bei seinem Anblick erschrak Zacharias, und Furcht befiel ihn." Der Engel muß also plötzlich in Erscheinung getreten sein. Er prophezeit jetzt dem Zacharias, daß dessen alte Frau Elisabeth einen Sohn gebären wird, der Johannes (= dem Gott gnädig ist = Gotthold) heißen soll. Von sich selbst sagt der Engel (Luk. 1, 19): "Ich bin Gabriel, der vor Gottes Angesicht steht und bin gesandt, mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu verkündigen." Sechs Monate später erscheint Gabriel der Jungfrau Maria in Nazareth und verkündet ihr (Luk. 1,30): "Fürchte dich nicht, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Wisse wohl, du wirst guter Hoffnung werden und Mutter eines Sohnes, dem du den Namen Jesus geben sollst." So ist der Erzengel Gabriel als Überbringer der guten Nachricht in die Geschichte eingegangen und daher von den Fernmeldetruppen Deutschlands, Belgiens, Frankreichs und Italiens zu ihrem Schutzpatron ernannt worden. Eine Statue des Erzengels steht in der Eingangshalle der Fernmeldeschule des Heeres der deutschen Bundeswehr in Feldafing am Starnberger See. 6) Der Erzengel Michael (= wer ist wie Gott?) ist der Militärbefehlshaber der himmlischen Heerscharen Gottes. Er wird erstmals vom Propheten Daniel erwähnt. Dieser hatte im dritten Regierungsjahr des Perserkönigs Cyrus (559 - 530) am Ufer des Tigris (Daniel 10, 4) die Vision eines in Linnen gekleideten Mannes mit einem goldenen Gürtel, dessen Leib wie Chrysolith erschien. Sein Gesicht leuchtete wie Blitzesschein und seine Augen wie Feuerflammen. Seine Stimme erklang wie das Tosen einer Volksmenge. Nur Daniel sah ihn, nicht dagegen seine Begleiter. Es handelte sich also um eine paranormale Vision, ein sog. Gesicht. Als der Mann oder Engel, dessen Name nicht genannt wird, mit Daniel spricht, füllt dieser in Ohnmacht, wird jedoch sogleich von dem Engel wieder auf Knie und Hände aufgerichtet. Der Engel erklärt ihm (Dan. 10,12): "Fürchte dich nicht Daniel! Denn gleich am ersten Tag, als du deinen Sinn darauf richtetest, Belehrungen zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, haben deine Worte Erhörung gefunden. Ich hatte mich um deines Gebetes willen aufgemacht, um zu kommen. Aber der Schutzengel des Perserreiches stellte sich mir einundzwanzig Tage lang entgegen, bis mir endlich Michael, einer der obersten Engelfürsten, zu Hilfe kam, worauf ich ihn dort bei dem Schutzengel der Perserkönige allein gelassen habe und nun hergekommen bin, um dich wissen zu lassen, was deinem Volk am Ende der Tage widerfahren wird."

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