Engel als Boten Gottes und Helfer der Menschen

- 9 - Nach dem Bericht der Bibel wirken Satan und seine Engel sowohl auf dieser Erde, als auch in der jenseitigen Welt. Sie versuchen, irdische Menschen als auch Verstorbene von Gott zu trennen und in ihren Herrschaftsbereich zu ziehen. Falls diese das nicht wollen, werden sie Quälereien ausgesetzt. Einer, der von den Angriffen der Satansengel auf dieser Erde betroffen wurde, war der Apostel Paulus, nachdem er sich für Christus entschieden hatte. Neben seinen Offenbarungen aus der göttlichen Welt litt er auch unter den Angriffen der Gefolgsleute Satans, wie sie nach ihm auch viele andere erdulden mußten. Paulus schreibt (2. Kor. 12, 6): "Wenn ich mich nämlich wirklich entschlösse, mich zu rühmen, wäre ich deshalb kein Tor, denn ich würde die Wahrheit sagen; doch ich unterlasse es, damit niemand höher von mir denke, als dem entsprechend, was er an mir sieht oder von mir hört, und auch wegen der außerordentlichen Größe der Offenbarungen. Deswegen ist mir auch, damit ich mich nicht überhebe, ein Dorn (griech. skolops = Spitzpfahl oder Dorn) ins Fleisch gegeben worden, ein Engel Satans (griech. 'angelos satana'), der mich mit Fäusten schlagen muß, damit ich mich nicht überhebe. Dreimal habe ich nun seinetwillen den Herrn angefleht, er (der Satansengel) möchte von mir ablassen, doch er (der Herr) hat mir gesagt: 'Meine Gnade ist für dich genügend, denn meine Kraft gelangt in der Schwachheit zur Vollendung." Paulus beschreibt zwar nicht in allen Einzelheiten, wie er gequält wurde, aber es ist gut möglich, daß er auch körperlich angegriffen wurde. Dramatische Beispiele dafür gibt es sogar aus diesem Jahrhundert. Für moderne Theologen, die von David Friedrich Strauß (1808-1874) oder Prof. Rudolf Bultmann (1884-1976) geprägt wurden, ist es unvorstellbar, daß ein Satansengel den Apostel Paulus in buchstäblichem Sinn angegriffen haben könnte. Man hat ihn deshalb zum Epileptiker erklärt, zumindest für ihn aber ein krankhaftes Anfallsleiden angenommen. Seine Offenbarungen wurden gleichfalls damit in Zusammenhang gebracht und als ein pathologisches Geschehen gedeutet. Die Wegbereiter dieser Auffassung hatten ja sehr deutlich gesagt1: "Wir können summarisch alle Wunder, Prophezeiungen, Erzählungen von Engeln, Dämonen und dergl. als einfach unmöglich und als mit den bekannten und universalen Gesetzen, welche den Lauf dieser Ereignisse lenken, unversöhnlich verwerfen." Und Bultmann schreibt 116 Jahre später2 : "Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben. Und wer meint, es für seine Person tun zu können, muß sich klar machen, daß er, wenn er das für die Haltung christlichen Glaubens erklärt, damit die christliche Verkündigung in der Gegenwart unverständlich und unmöglich macht." Diese modernen Theologen, die alles nur zur "mythischen Chiffre" erklären, haben nie zur Kenntnis nehmen wollen, daß bedeutende Wissenschaftler bei Untersuchungen paranormaler Geschehnisse in erdrückender Vielzahl Vorgänge beobachtet haben, die zu den Berichten der Bibel gleichartig sind. Der Prof. für Dogmen- und Kirchengeschichte an der Universität Zürich Fritz Blanke (1900-1967) kommt daher wegen dieser Forschungsergebnisse zu einem ganz anderen Urteil. Er schreibt (3): "Der Theologie des Wortes, die heute im Schwange ist, müßte eigentlich, wenn wir wirklich von der Bibel ausgingen, eine Theologie der Träume, der Gesichte, der prophetischen Eingebungen und der Engel an die Seite gestellt werden, d. h. die Frage wäre zu prüfen, wieweit auch die Übernormalen Fähigkeiten des Menschen und wieweit außermenschliche Wesenheiten als Vermittler göttlicher Kundgebungen dienen können. ---- Es gibt Menschen, die der Parapsychologie einen inneren Fortschritt verdanken. Menschen, die, versunken im Materialismus und Rationalismus, dem Okkulten begegneten und daraufhin an ihrer bisherigen Weltanschauung zu zweifeln begannen. Und dieser Zweifel endete damit, daß sie wieder zu Religion und Christentum zurückfanden. 1 David Friedrich Strauß in der Einleitung zu "Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet", 1835 2 Rudolf Bultmann in "Kerygma und Mythos I", Hamburg 1951

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