Jenseitserlebnisse Verstorbener

- 56 - Margot : "Ja, eines fremden Mannes." Schiebeler : "Du bist ja auch für uns fremd. Margot : "Margot Schuler heiße ich." Schiebeler : "Wir begrüßen dich. Bist du schon lange in der jenseitigen Welt?" Margot : "Ich glaube schon. Sie haben mich hier schon gefragt. Ich meine so über 100 Jahre. Man hat mir hier gesagt, welches Jahr wir jetzt haben, doch ich habe das nicht geglaubt." Schiebeler : "An was erinnerst du dich aus deinem irdischen Leben? Wie sah es da aus? Wer regierte?" Margot : "Das weiß ich gar nicht mehr. Aber da fing es an mit elektrischem Licht. Auch mit der Eisenbahn fing es an. Autos habe ich nicht gesehen. Darüber wurde aber geredet." Frau B. : "Bist du selbst mit der Eisenbahn gefahren?" Margot : "Nein." Schiebeler : "Hast du auf dem Lande gelebt? - In Deutschland?" Margot : "Ja, in Deutschland. Aber das ist nun nicht mehr deutsch, sagen sie. Das ist nun Polen. Das war Hinterpommern." Frau B. : "Weiß du noch wo? Ich komme nämlich auch von dort." Margot : "Das ist Schlochau gewesen." Frau B. : "Da hatte ich einen Onkel, der Fischteiche besaß." Margot : "Ich habe nicht direkt in Schlochau gewohnt, sondern auf dem Lande. Ich war Magd. Ich habe bei einem Gutsbesitzer geholfen. Ich war nicht verheiratet." Schiebeler : "Wie alt bist du denn geworden?" Margot : "Ich war 57. Ich bin einfach so gestorben und hatte keine Schmerzen. Und nach meinem Tod haben mich meine Verwandten abgeholt. Aber es waren nicht meine richtigen Verwandten. Das weiß ich jetzt." Frau S. : "Was hast du denn die ganze Zeit gemacht? 100 Jahre sind doch lang." Margot : "Die sind bei uns gar nicht so lang. Wenn man das zurückverfolgt, dann ist es eigentlich kurz. Was habe ich die ganze Zeit gemacht? Im Grund genommen gar nichts." Frau B. : "Ist es dir gut oder schlecht gegangen?" Margot : "Nicht schlecht und nicht gut. Ich war enttäuscht. Von meiner Sicht aus war ich gläubig. Ich habe daran geglaubt, daß man weiterlebt. Da ich nicht verheiratet war, saß ich abends meist allein in meiner Kammer. Dann habe ich oft in der Bibel gelesen. Dann kam ich zu Gedanken, von denen andere meinten, daß ich spinne, weil ich gesagt habe, daß es gar nicht zu Ende sein kann, wenn man stirbt. Doch so, wie ich es erlebte, habe ich es mir nicht vorgestellt. Zuerst war ich erfreut, daß meine Verwandten da waren, aber dann war nichts." Schiebeler : "Wann hast du gemerkt, daß es nicht deine richtigen Verwandten waren?" Margot : "Eigentlich ziemlich bald, weil sie Fehler gemacht haben. Ich sagte schon, daß ich für mich selbst gläubig war, obwohl ich nicht oft in die Kirche gegangen bin. Als ich in bezug

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