Jenseitserlebnisse Verstorbener

- 8 - 5. Verstorbene beeinflussen irdische Menschen "Ferner behaupteten sie, daß viele Geister von der 'magnetischen Aura' der Menschen angezogen werden, in diese eindringen und so ihre Opfer umlagern oder besessen machen; dabei braucht weder dem Geiste noch dem davon betroffenen Menschen von solcher Aufdringlichkeit etwas bewußt zu werden. Und dennoch werden auf diese Weise Geister, ohne es zu wissen - aber freilich oft auch aus feindlicher Absicht -, die Urheber von unsagbarem Unheil und Elend und verursachen körperliches Siechtum, moralische Minderwertigkeit, Verbrechen und scheinbares Irresein! Von dieser Seite her das Übel an der Wurzel zu fassen, sagten die Geister, bringe für den Neuling auf dem Gebiet psychischer Forschung die schwersten Gefahren mit sich; aber noch gefährlicher sei es, in Unwissenheit über diese Tatsachen zu beharren, besonders für den empfindsamen Neurotiker. Diese Geistwesen erklärten auch, daß sich durch eine planmäßige 'Übertragung', d. h. indem man solche Besessenheitsgeister von ihrem Opfer ablenkt und in ein Medium hineinlockt, die Richtigkeit dieser Hypothese dartun und der Sachverhalt, wie er in Wahrheit ist, beweisen lasse. • Durch solche Übertragung der seelischen Störungen auf ein Medium könnten die Kranken von ihren Quälgeistern befreit, diese letzteren aber der Einwirkung fortgeschrittener Geister zugänglich gemacht werden, die dann weiter für sie sorgten und sie über die höheren Lebensgesetze belehrten. Sie behaupteten, in meiner Frau ein geeignetes Werkzeug für derartige Versuche gefunden zu haben, und schlugen vor, mir die Richtigkeit ihrer Behauptungen zu beweisen, falls ich mit ihnen zusammenarbeiten wolle. Ich sollte mich dabei der unwissenden Geister annehmen und sie belehren, während ihnen gestattet würde, für einige Zeit den Körper meiner Frau völlig in Besitz zu nehmen, ohne daß derselben daraus eine Schädigung erwachsen solle. Eifrig darauf bedacht festzustellen, ob diese überaus wichtigen Behauptungen auch wirklich zuträfen oder nicht, gingen wir auf ihren anscheinend so gewagten Vorschlag ein. Erwiesen sich die uns gemachten Eröffnungen als zutreffend, dann waren sie von größter Bedeutung für die Klärung vieler Rätsel, welche das Seelenleben sowohl der Verbrecher als auch anderweitig psychisch Kranker bisher aufgab." Über seine weiteren Erfahrungen und Erkenntnisse berichtet Wickland mit folgenden Worten (S. 31): "Der Wechsel oder Übergang, 'Tod' genannt - das Wort ist eine falsche Benennung - und allgemein mit Furcht und Schrecken betrachtet, vollzieht sich gewöhnlich so natürlich und einfach, daß die Mehrzahl der Menschen nach dem Verlassen des Körpers sich ihres Hinüberganges gar nicht bewußt ist. Und soweit die Verstorbenen von einem geistigen Fortleben nichts wissen, sind sie in völliger Unkenntnis darüber, daß sie in einen anderen Daseinszustand hinübergetreten sind. Ihrer körperlichen Sinnesorgane beraubt, leuchtet ihnen kein irdisches Licht mehr; und aus Mangel an Verständnis für das hohe Lebensziel sind diese Menschen geistig blind und befinden sich in einem Dämmerlicht - die 'äußerste Finsternis' nennt es die Bibel - und treiben sich in dem Bereich herum, der als Erdsphäre bekannt ist. • Der Tod macht keinen Heiligen aus einem Sünder und keinen Weisen aus einem Narren. Die Gesinnung bleibt nach wie vor dieselbe, und jeder Mensch nimmt seine alten Leidenschaften, Gewohnheiten, Meinungen, Lehrirrtümer, Gleichgültigkeit oder Zweifel mit ins jenseitige Leben hinüber. 'Wie der Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er!' Indem sie geistige Gestalten annehmen, die das Ergebnis ihres irdischen Vorstellungslebens sind, verbleiben Millionen Verstorbener eine Zeitlang in der Erdsphäre und oft sogar am Schauplatz ihres Erdenlebens, festgehalten durch Gewohnheiten und Neigungen. 'Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz' (Matt. 6, 21). Solche Verstorbene dagegen, die in ihrer Entwicklung fortgeschritten und in eine höhere geistige Welt gelangten, sind eifrig bemüht, diese erdgebundenen Geister zu belehren. Die letzteren sind aber infolge der falschen Vorstellungen vom Zustande nach dem Tode in dem Wahn befangen, die vor ihnen Verstorbenen seien ja 'tot' oder 'Gespenster'! Daher lehnen sie es oft ab, ihre Freunde wiederzuerkennen und sich über ihren eigenen Zustand klar zu werden.

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