Jenseitserlebnisse Verstorbener

- 84 - lassen und meine Ruhe haben. Dann ist es meinem Mann gelungen, sie zu überzeugen, mich nach Hause gehen zu lassen. Deswegen gehöre ich zu den wenigen glücklichen Menschen, die in Frieden und in Ruhe sterben durften. Dafür bin ich sehr dankbar. Es waren alle bei mir, auch wenn jeder traurig war. Aber es ist besser, wenn man bewußt voneinander Abschied nimmt und auch der festen Überzeugung ist, daß wir uns wieder treffen und uns wiedersehen. Ich darf auch immer wieder aus meinem Garten gute Gedanken und Kräfte zu meinen Lieben schicken, und ich weiß genau, daß sie ankommen. Ich wußte auch von Anfang an, daß ich damals in eine andere Welt eintrat, da ich mich schon immer dafür interessierte und auch darauf vorbereitete, weil ich doch bereits eine ganze Weile schwer krank war. Ich wußte deswegen, daß ich wirklich Abschied nehmen mußte. Und Abschied nehmen heißt nun einmal weggehen. Daher wußte ich auch, daß ich mich nicht an meine Lieben klammern durfte, und konnte mich auf diese Weise leicht von meinem kranken Körper lösen, einfach aus ihm herausschlüpfen. Das war wirklich eine Erlösung. Ich glaube, nein ich bin überzeugt davon, daß es auch für meine Familie ein großes Erlebnis war, das sie sehr geprägt hat. Ich spürte zunächst, wie mir schwindlig wurde, wie mich dann ein großes Glücksgefühl durchströmte und ich noch sagen konnte: 'Jetzt kann ich gehen. Lebt wohl!' - Für einen Moment war ich bewußtlos, bin aber dann sehr schnell wieder zu mir gekommen, und konnte dann eine Weile im Zimmer über meinem Körper schweben, der da unten einmal mir gehört hatte. Ich sah noch, wie mein Gesicht ganz friedlich und entspannt war, wie man mir die Hände faltete und fühlte, wie das alles immer schwächer wurde. Ich selber war, glaube ich, noch nicht vollständig entrückt. Aber dann bin ich auf einmal eingeschlafen. Als ich wieder aufwachte, blickten mich freundliche Augen an. Es war alles sehr schön und angenehm. Das war schon in dem Garten, in dem ich seit jener Zeit bin, wo ich wieder zu mir kam, und in dem ich neue Kräfte sammeln durfte. Da fühlte ich mich auch wieder als vollständiges Wesen. Es war eine wunderbare Erfahrung, ganz frei von Schmerzen zu sein. Ich fühlte mich wie neu geboren. Dann war dort jeder so freundlich zu mir. Man hat mir alles erklärt. Ich wußte von Anfang an, daß ich zu den wenigen Glücklichen gehörte, die so schön gestorben sind, und es danach auch gleich so gut getroffen hatten. Natürlich weiß ich auch, daß mir aus diesem Wohlbefinden, aus diesem Glück heraus, neue Aufgaben erwachsen, und zwar sicherlich schon sehr bald. Aber ich freue mich darauf. Sicherlich, das ahne ich jetzt schon, wird es meine Aufgabe sein, sterbende Menschen abzuholen, um ihnen weiterzuhelfen, je nachdem, welche Hilfe sie brauchen. Ich muß sagen, daß ich in diesem Garten in der letzten Zeit schon sehr viel erfahren habe. Ich konnte auch Rückschau halten in meine früheren Leben. Das war alles sehr interessant. Ich glaube ganz fest, daß ich wieder zu euch kommen darf. Ich weiß aber inzwischen auch, daß dies heute für euch so etwas wie ein Weihnachtsgeschenk sein soll, daß man mich hierher gebracht hat, denn man sagte mir inzwischen, und jetzt habe ich das auch verstanden, daß ihr es an diesen Abenden sonst nicht so gut habt. Ihr habt sonst Wesen hier, die euch sehr schwer verstehen und große Schwierigkeiten haben. Ich bin da heute eine Ausnahme. Es freut mich sehr, daß ich euch heute einmal etwas anderes bieten kann. • Ich kann euch nur immer wieder versichern, wie schön dieses Leben nach dem Tode sein kann. Ich wünsche es jedem von ganzem Herzen und wünsche jedem, wenn es nur irgendwie möglich ist, wobei ich weiß, daß das nicht immer geht, einen bewußten Tod, so daß es ihm so ergeht wie mir. Aber natürlich geschehen so viele unvorhergesehene Unglücksfälle. Doch da sind wir dazu da, daß wir diesen Menschen helfen, die plötzlich, unvorhergesehen sterben. Ihr wißt selbst, wie viele Möglichkeiten es da gibt. Ich bin mir der Tatsache bewußt, daß ich in dieser Beziehung eine große Ausnahme bin. Wenn ihr noch an mich Fragen stellen wollt, so bin ich bereit, sie zu beantworten, aber nicht mehr sehr

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