Jenseitserlebnisse Verstorbener

- 86 - 21. Schlußbetrachtung Der Verkehr mit der jenseitigen Welt darf nie zum Gesellschaftsvergnügen, zur Sensationsbefriedigung oder zum Kinderspiel ausgeübt werden. Als solches wurde aber z. B. das "Tischrücken" von vielen Menschen um die letzte Jahrhundertwende betrieben und wird das Planchette-Schreiben heutzutage von Schülern in manchen Klassen durchgeführt. Jugendmagazine geben dazu die notwendigen Anleitungen und erklären, wie man durch "Pendeln", Tischklopfen und mediales Schreiben die Verbindung zur jenseitigen Welt herstellen kann. Dabei werden dann trivialste Fragen gestellt oder Erkundigungen nach dem Befinden verstorbener Verwandter angestellt. Das mag in manchen Fällen harmlos bleiben und ohne schädliche Folgen abgehen, weil es entweder mangels Medialität nicht funktioniert oder bald langweilig und dann eingestellt wird. Es kann aber auch durch einsetzendes und nicht abstellbares Stimmenhören in Form einer Umsessenheit oder Besessenheit schreckliche Folgen haben. Betroffene können schneller beim Psychiater landen, als es ihnen lieb ist. Einer Frau Hildegard Gesbert ist es so ergangen. Sie hat die Jenseitsverbindung mittels eines Tonbandgerätes herzustellen versucht. Diese Versuche schienen zunächst sehr erfolgreich zu sein. Doch dann wurde Frau Gesbert die Geister, die sie rief, nicht mehr los. Bald hörte sie die Stimmen nämlich nicht mehr über ihr Tonbandgerät, sondern direkt über ihr Gehirn oder aus häuslichen Geräuschquellen wie Staubsauger oder fließendem Wasser heraus. Diese Stimmen unterlagen nicht mehr ihrem Willen, stellten sich als Gott vor, gaben unsinnige und strapaziöse Aufträge und führten zu schlaflosen Nächten. Frau Gesbert ging durch eine Hölle seelischer und körperlicher Qualen. Die letzte Hilfsmöglichkeit war der Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt. Dort wurde sie als schizophren eingestuft und entsprechend medikamentös behandelt. Die Psychopharmaka dämpften zwar vorübergehend die Umsessenheitssymptome, führten aber zu den stärksten Nebenwirkungen. Sie schreibt in ihrem Buch "Prüfet die Geister" (Selbstverlag, 1993, S. 86): "Im nachhinein überlegte ich mir öfter, was eigentlich schlimmer gewesen war, die Psychohölle der Geister oder die physischen Nebenwirkungen der Psychopharmaka, die sich bei mir ganz fürchterlich auswirkten. Überstiegen die psychischen Qualen schon die Grenze des Erträglichen, so führten die Folgeerscheinungen der eingenommenen Medikamente zum absoluten Höhepunkt meiner Leiden." Letztenendes führte erst die Zuflucht zum Gebet zu Gott um Schutz vor den bösen Geistern zur Befreiung von ihren nächtlichen Qualen. Sie schreibt (S. 93): "Da mich auch in den folgenden Nächten und bis zum heutigen Tage keine negativen Wesenheiten mehr heimsuchten, wuchs in mir die Erkenntnis und die feste Überzeugung, daß mich die Macht des Gebetes vor den furchtbaren Drangsalierungen der bösen Wesen beschützte. Gleichzeitig erwachte in mir das Bedürfnis, meine Mitmenschen auf die Macht des Gebetes hinzuweisen." Auch diese Abhandlung soll dem Hinweis auf die Wichtigkeit des Gebetes zu Gott und seinem Sohn Jesus Christus, dem Herrn über die gute und die böse Geisterwelt, dienen. Mö g e m a n s i c h i mm e r d e s s e n b e w u ß t s e i n , d a ß e i n e J e n s e i t s v e r b i n d u n g k e i n e w e r t n e u t r a l e A n g e l e g e n h e i t i s t u n d n i c h t m i t e i n e m i r d i s c h e n T e - l e f o n g e s p r ä c h v e r w e c h s e l t w e r d e n d a r f .

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