Leben nach dem irdischen Tod

- 2 - lagten Menschen in mehr oder weniger starken Umfang ausschalten. In ausgeprägten Fällen sind diese dann in der Lage, die Sprechorgane und andere Körperglieder (z. B. die Hände) der entsprechend veranlagten Menschen (man spricht von Medialität = Mittlerfähigkeit) so anzusteuern, als ob es ihre eigenen wären. Ihr ganzes persönliches Wissen samt ihren Spracheigenheiten können sie auf diese Weise anderen lebenden Personen mitteilen. Je nach dem Grad der Ausschaltung des Wachbewußtseins der vermittelnden Menschen, also der Medien, spricht man von Volltrance, Halbtrance3 oder Inspiration. Die genauen physikalischen und physiologischen Abläufe bei diesem paranormalen Geschehen sind bis heute unbekannt. Jedoch berichtet der englische parapsychologische Forscher Findlay4, was jenseitige Wesenheiten ihm vermittels seines Mediums Sloan zu dem Vorgang sagen konnten (5, S. 214): "Frage: 'Was geschieht eigentlich, wenn ihr das Medium unter euren Einfluß stellt und dessen Stimmorgane benützt?" (bezieht sich auf Trance-Äußerungen, nicht auf die Direkte Stimme) Antwort: Wenn das Medium unter Kontrolle steht und wir durch seine Stimmorgane sprechen wollen, versetzen wir es in einen passiven Zustand. In diesem Zustand befindet es sich, wenn es in Trance ist. Sein Geist hat für einen Augenblick seinen Körper verlassen und befindet sich außerhalb desselben. Wenn es sich in dieser Verfassung befindet, können wir auf seinen Kehlkopf und seine Stimmbänder, seine Zunge und die Muskeln seines Kehlkopfes einwirken. Jedoch treten wir nicht in das Medium hinein, sondern stehen hinter ihm. Wir können uns in einen Zustand versetzen oder im Einklang mit dem Medium in einem Maße kommen, daß, wenn wir unsere Stimmorgane bewegen, die des Mediums sich entsprechend bewegen. Es besteht ein ätherisches oder psychisches Bindeglied, wie man es nennen will, das auf die Muskeln des Mediums dieselbe Wirkung hat wie eine Stimmgabel auf eine andere Stimmgabel, wenn sie beide auf dieselbe Tonhöhe abgestimmt sind. So wirken die beiden Stimmsysteme in Übereinstimmung miteinander. Es kommt nicht in Frage, daß die Botschaften irgendwie vom Geist des Mediums beeinflußt sind, da dessen Geist keinerlei Rolle dabei spielt. Wir wirken nicht durch seinen Geist, sondern direkt auf seine Stimmorgane5. Alles, was durchkommt, ist genauso, wie es im Geist des wirkenden Ätherwesens entsteht. Geist und Hirn des Mediums sind für den Augenblick ausgeschaltet, und der geistige Organisator beaufsichtigt die Muskeln der Stimmorgane des Mediums." Die äußerlichen Vorgänge der Trance-Rede, der Trance-Schrift (oft automatische Schrift genannt) und der Voll- und Teilmaterialisationen sind bereits in den beiden Büchern "Der Tod, die Brücke zu neuem Leben" (17) und "Aus der jenseitigen Welt" (18) von mir ausführlich behandelt worden. Diese Schilderungen betrafen das Auftreten von vielseitigen Einwirkungen, die aus dem nachtodlichen Daseinsbereich auf unsere Erde einströmen. Sie zeigen, daß unsere materielle Welt nicht die einzige Lebensform ist. Die Erscheinungen liefern die Erfahrungsbeweise dafür, daß der irdische Tod keinesfalls das Ende des Lebens ist und deuten auf ein anschließendes feinstoffliches Leben in einer anders aufgebauten Welt hin. Seit es Menschen auf dieser Erde gibt, waren große Teile der Menschheit davon überzeugt, daß ein Nachrichtenaustausch zwischen den beiden Lebensbereichen möglich ist und daß man Rat und sogar materielle Hilfe von verstorbenen Vorfahren oder höheren Geistern aus der anderen Welt erhalten kann. Besonders Naturvölker machten davon reichlich bei der Jagd, der Kriegführung und der Aufklärung von Verbrechen Gebrauch. Damit war es ihnen möglich, den täglichen Überlebenskampf besser zu meistern. Bei den europäischen Kulturvölkern geriet das Wissen um diese Dinge weitgehend in Vergessenheit. Erst der im 19. Jahrhundert aufkommende moderne Spiritismus als praktische Ausübung der Verbindung zur jenseitigen Welt zeigte interessierten und wißbegierigen Menschen, daß Wesenheiten aus einem anderen Daseinsbereich manchmal auch praktische Hilfe für das tägliche Leben geben konnten und das nicht nur durch mehr oder weniger gute Ratschläge, sondern durch beeindruckende Eingriffe in das Leben einzelner Personen oder sehr wertvoller Informationen. Zwei Beispiele sollen das belegen: 3 Trance: (von manchen Autoren auch "Trans" genannt, von latein. trans = jenseits), ein besonderer Zustand, in dem die Herrschaft des eigenen Willens über den Körper aufgehoben und oft auch das Wachbewußtsein ausgeschaltet ist. 4 Arthur J. Findlay: 1883-1964, englischer Schriftsteller, Friedensrichter und parapsychologischer Forscher, der mit dem englischen Medium für direkte Stimme John C. Sloan (1870-1951) zusammenarbeitete. 5 Das gilt aber nicht allgemein. Bei anderen Formen der Trance wird auf den Geist (das Gehirn) und nicht auf die Muskeln des Mediums eingewirkt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3