Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 19 - den etwa acht Zuschauern den Vorgang ausführlich erklärte. Wegen eines technischen Fehlers wurden die Erklärungen aber leider vom Tonbandgerät nicht aufgezeichnet. Das entfernte Leberstück ist in Bild 17 dargestellt. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab folgendes Ergebnis: Probe 3: "Schnittpräparat aus einer Leber mit zahlreichen, in der Größe wechselnden periportalen Feldern, die mehr oder weniger stark mit kleinen Rundzellen vom lymphocytären Typ besetzt sind. Auch finden sich hier und da Bindegewebssprossungen. Eine reguläre Läppchenstruktur ist wegen fortschreitender Autolyse nur gelegentlich zu sehen, die Lichtungen der Zentralvenen sind sehr eng. Die Leberzellen meist aus dem Verband gelöst, isoliert oder in kleinen Gruppen zusammenliegend; ihre Grenzen sind verwaschen, das Plasma kleinschollig. Es weist fast überall kleinkörniges, gelbbraunes Pigment auf. Außerdem sind zahlreiche Leberzellenbezirke, vorwiegend zentral, feintropfig verfettet. An den Zellkernen keine erheblichen Durchmesserschwankungen, auch keine Teilungsfiguren erkennbar. Die Spalträume (Sinus) sind schmal, enthalten gelegentlich etwas locker geronnenes Sekret und mäßig vermehrt kleine Rundzellen vom lymphocytären Typ. Daneben finden sich einzelne kleinste knötchenförmige Ansammlungen von kleinen Rundzellen. Diagnose: Die Leber zeigt die Zeichen einer chronischen Entzündung mit einer vorwiegend zentralen Verfettung. Daneben finden sich kleine Knötchen, die an einen abgelaufenen Typhus erinnern." Der pathologische Befund des entfernten Leberstückes stimmt also mit dem Krankheitsbild der Patientin überein. Die bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung festgestellte Autolyse des Lebergewebes ist wahrscheinlich auf Mängel bei der Konservierung zurückzuführen. Die Frage, ob es sich histologisch gesehen überhaupt um Menschenleber handelt, konnte nachträglich nicht mehr geklärt werden, da das Leberstück in Formalinlösung aufbewahrt war und dadurch die Serumeiweißkörper zerstört waren. Der äußere Augenschein ergab aber weder bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung noch bei der Untersuchung in einem Universitätsinstitut für Tierhygiene eine eindeutige verwertbare Unterscheidung. Die Frage nach der Herkunft des Leberstückes ist nicht von völlig untergeordneter Bedeutung, da ja durchaus die Möglichkeit besteht, daß das Leberstück paranormal apportiert oder materialisiert sein könnte. Bei vielen Heilern werden ja Dinge aus den Körpern der Patienten entfernt, die ihnen mit Sicherheit nicht entstammen. Die Möglichkeit der taschenspielerischen Einschleusung des Leberstückes ist zu verneinen. Agpaoa hatte nicht die Möglichkeit, sich auf den Eingriff vorzubereiten. Erst wenige Minuten vor der Filmaufnahme entschied sich, welcher Patient genommen wurde. Die gewählte Patientin war zufällig anwesend und, was das Wesentliche war, sie erklärte sich bereit, sich filmen zu lassen. Weiter standen die anwesenden Beobachter zum Teil seitlich hinter dem Heiler und beobachteten aus nächster Näher das Geschehen aus einem anderen Blickwinkel als die Kamera. Es war für alle deutlich sichtbar, daß aus dem Leib heraus etwas freigelegt wurde, was wie ein Leberlappen aussah, von dem dann ein Teil abgetrennt wurde und der Rest wieder im Leib verschwand. Bei Einzelbildbetrachtung des Films kann man sehen, wie die Leber quasi aus dem Leib herauswuchs und ein Helfer davon mit einer Klemme einen Teil abriß (Bild 15). • Aber abgesehen von der medizinischen Problematik dieses Eingriffes ist nicht wegzuleugnen, daß die Patientin von ihrem 29 Jahre bestehenden Leberleiden v o l l s t ä n d i g g e h e i l t wurde und auch ihr zehnjähriger Sohn, der seit 6 Jahren ein chronisches Nierenleiden mit starker Eiweißabsonderung hatte, ebenfalls geheilt wurde. Bei dem gefilmten Eingriff an der Leber saugte Agpaoa mit einer Spritze Blut auf, das ebenfalls gerichtsmedizinisch untersucht wurde. Die Absicht dazu war dem Heiler vorher bekannt. Die Untersuchung ergab Menschenblut der Blutgruppe 0. Die Patientin gab aber an, die Blutgruppe AB + zu haben. Allerdings konnte das nicht überprüft werden. Es ist bei Agpaoa aber mehrfach beobachtet worden, daß die Blutgruppen der Patienten übereinstimmten. Bei anderen Heilern wurde bei ähnlichen Eingriffen sogar Tierblut festgestellt. Reporter haben das dann als unumstößlichen Beweis der Täuschung dargestellt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3