Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 30 - 12. Materialisations-, Dematerialisations- und Apportvorgänge bei Heilern Ein Phänomen der philippinischen Heiler, das bereits kurz angedeutet wurde, soll jetzt behandelt werden. Auf dem Land, fern ab von den Städten, holen Heiler nicht nur Gewebeteile aus den Patienten heraus, sondern auch Pflanzenteile (siehe Bild 11), blutige Watte und andere Dinge. Den Patienten wird dann gesagt, daß diese Dinge durch schwarze Magie in den Körper hineingebracht worden seien. Das ist nicht völlig unmöglich. Bei schweren, personengebundenen Spukfällen ist so etwas schon hin und wieder beobachtet worden. Der Fall der Gottliebin Dittus, der von dem Pfarrer Johann Christoph Blumhardt untersucht und geheilt wurde, ist da ein markantes, wenn auch historisches Beispiel.17 Auch bei Gottliebin Dittus kamen die erstaunlichsten Dinge, allerdings ohne Operation aus dem Körper heraus. In Brasilien gab es bis vor kurzem eine 50jährige Frau, Dona Lucrecia, bei der laufend seit ihrem 15. Lebensjahr Nadeln und Drahtstücke durch die Haut hindurch aus dem Leib austraten. Meist wurden sie dann mit einer Zange vollends herausgezogen. Das Wesentliche ist nun, daß diese Metallteile auch röntgenologisch dicht unter der Haut nachzuweisen waren, auf einer Aufnahme beispielsweise mehr als 120 Nähnadeln. In einem Film der Provobis-Filmgesellschaft ist dieser Fall 1970 vorgestellt worden. Einen gleichartigen Fall konnte der österreichisch-deutsche Filmregisseur Rolf Olsen (1919-1998) in seinem Dokumentarfilm "Die Reise ins Jenseits" (1975) in Brasilien filmisch festhalten. Eine Amerikanerin, deren Sohn sich aus enttäuschter Liebe zu einer Brasilianerin schweizerischer Abkunft namens Otilia Bertoldi das Leben genommen hatte, bestellte aus Rache Jahr für Jahr einen VoodooZauber zur Schädigung der Otilia. Das Ritual wurde jeweils in der Nacht des bösen Dämonen Eschu vom 21./22. April vor einem ihm geweihten Altar vorgenommen. Dabei stach eine bezahlte Priesterin unter gemurmelten Verwünschungen einer einfachen Stoffpuppe eine Reihe von Nadeln in den Körper. Die Stoffpuppe symbolisierte dabei das in Indaiatuba lebende Opfer. Diesen Vorgang konnte Herr Olsen filmen, ohne zunächst zu wissen, worum es dabei eigentlich ging, denn Einzelheiten erfuhr er erst später. Durch einen Hinweis eines Paters Quevedo wurde Herr Olsen auf das Opfer aufmerksam und erfuhr, daß dieses sich, wie schon dreimal in früheren Jahren, in die Behandlung eines Krankenhauses begeben mußte. Die dort auf Veranlassung Olsens angefertigten Röntgenaufnahmen (Bild 24), die mir im Original vorgelegen haben, zeigten 17 Nadeln oder Stahlstifte, die in die Weichteile und Muskulatur der Unterarme und Hände eingebettet waren, und zwar derart, daß sie nicht von außen durch die Patientin selbst eingestochen sein konnten. Durch eine Operation, die Herr Olsen ebenfalls filmte, wurden die Nadeln durch den Chirurgen Dr. Ramos entfernt. 17 Siehe dazu Literaturangabe 19, Seite 20 f. Bild 24: Röntgenaufnahme vom 24. 4. 1975 in zwei Ebenen des linken Unterarmes der magisch befallenen Otilia B. in Brasilien. Bereits das vierte Mal sind ihr jeweils in der Nacht vom 21. zum 22 April von einer Umbanda-Priesterin Nadeln in die Unterarme hineingezaubert worden. 1975 waren es 17 Stück.

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