Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 41 - so, als ob sie im Leib versinkt. Die Filmaufnahmen allein lassen bei dieser Einstellung aber nicht den völlig sicheren Schluß zu, daß die Bauchdecke wirklich durchstoßen wurde. Schlaffe weibliche Bauchdecken lassen sich sehr stark eindrücken, und das hier auftretende Blut verhindert leider die Sicht bis zum Grund. Ein Indiz ist aber das subjektive Empfinden des Patienten. – Bei allen bisher in diesem Film gezeigten Behandlungsmaßnahmen gaben die Patienten an, nur das Gefühl äußerlicher Manipulationen gehabt zu haben. Bei der Serie der jetzt folgenden Eingriffe aber meinen die Patienten, daß nach ihrem Gefühl wirklich etwas im Leibesinneren geschehen ist. Der Heiler durchsucht mit seinen Händen gründlich den Grund des Behandlungsbereiches. Schließlich zieht er zum Abschluß des Eingriffs noch ein größeres Gewebestück hervor. Wir haben bei diesem Heiler aber keine der zutage getretenen Gewebeteile für spätere Untersuchungen mitnehmen dürfen. Bei dieser Philippina erfolgt ein gleichartiger Eingriff, wie er gerade vorher gezeigt wurde. Auf unseren Wunsch zeigt der Heiler Alex Orbito zu Beginn seine leeren Hände. Dann ergreift er einen angefeuchteten Wattebausch und beginnt den Unterleib zu kneten und zu drücken. Die Hände des Heilers formen in der Bauchhaut eine Rinne, in der sich blutige Flüssigkeit sammelt. Jetzt sticht der Heiler den gestreckten Zeigefinger ruckartig in den Unterleib ein. Sodann entfernt er ein kleines Gewebestück und sticht dann erneut den Zeigefinger in den Leib. Man hat auch hier den Eindruck, daß er die Bauchdecke wirklich durchstößt und nicht nur eindrückt. Über den Sinn derartiger Eingriffe im Sinne unserer heutigen Schulmedizin kann man keine Angaben machen. Sie können aber auf jeden Fall als unterstützende und eindrucksvolle Psychotherapie gewertet werden, die den Patienten und die Zuschauer stark beeindrucken. Ein neuer Eingriff bei einer weiteren Patientin beginnt. Der Heiler wäscht sich die Hände und nimmt ein kleines Stück feuchter Watte in die Hand. Er betastet den Unterleib. Das erste Blut wird sichtbar. Dann sticht er den rechten Zeigefinger in die Bauchdecke. Man hat dabei nicht den Eindruck, daß Finger und Hand etwa nur auf der Bauchdecke abrollen. Es stellt sich die Frage, warum der Heiler derartige Eingriffe nur bei Frauen und nur am Unterleib vornimmt. Vermutlich liegt der Grund darin, daß die behandelten Frauen schlaffere und damit auch leichter durchdringbare Bauchdecken haben als Männer. Außerdem können die darunter liegenden Organe leicht dem eingedrungenen Finger ausweichen, der nach dem Durchstoß sowieso meist gekrümmt wird. Der paranormale Aufwand für ein solch eindrucksvolles Geschehen ist am weiblichen Unterleib am geringsten. Wollte man einen ähnlichen Vorgang mit gleicher Eindrücklichkeit am Kopf, am Hals, im Rippenbereich oder am Oberschenkel ablaufen lassen, so müßten viel größere und festere Gewebebereiche von Knochen, Sehnen und Muskeln vorübergehend paranormal aufgelöst und hinterher wieder hergestellt werden, um die Finger der Hand so weitgehend verschwinden zu lassen. Da die Vorgänge aber im 5-Minutenabstand vorgeführt werden, muß mit den dafür erforderlichen Energiebeträgen möglichst sparsam umgegangen werden. Der psychische Eindruck auf den Patienten und der Heilungserfolg in bezug auf die aufgewendete Energie, in der Technik Wirkungsgrad genannt, soll ja möglichst groß sein. Zum Abschluß führt der Heiler noch Watte in den Behandlungsraum ein und läßt sie unter seinen Händen verschwinden. Diesen Vorgang sieht man bei vielen Heilern. Sie geben an, daß die Watte zu Heilzwecken in den Körper des Kranken eingeführt werde, krankmachende Stoffe an sich ziehen solle und sich zusammen mit ihnen wieder auflöse.

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