- 44 - wesentlich flacher angelegt. In der nächsten Einstellung sind beide Hände tiefer eingesunken. Der Zeigefinger des Arztes links ist dabei im ersten und zweiten Glied völlig eingerollt. – Der Arzt links drückt jetzt die ganze Faust in den Unterleib, was im Bild aber keinen Unterschied zur Hand des Heilers rechts ergibt. Die Filmaufnahme zeigt aber deutliche Unterschiede. Das Blut wird in der Nachahmung durch übergossenen Himbeersirup ersetzt. Das ruckartige Eindringen der Hand des Heilers vermag der Arzt nicht nachzuahmen. Das Einrollen des Zeigefingers auf der eingedrückten und damit gespannten Bauchhaut benötigt eben mehr Zeit, als ein paranormales Durchstechen der Bauchdecke. Zum Vergleich nochmals die Originalaufnahme an derselben Patientin. Man beachte das starke Drücken des Heilers und das dann ruckartige Einsinken des Fingers. Schließlich wird noch ein Blutgerinnsel mit anhängendem Fettknötchen entfernt. Die gleiche Untersuchung erfolgt bei der Patientin mit der Arthrose im linken Hüftgelenk. Hier der Beginn des Eingriffs durch den Heiler. Beide Zeigefinger sind bis zum zweiten Fingerglied in den Leib gedrückt. Links der Arzt, rechts der Heiler. Es ist kein Unterschied zu sehen. Beide Hände sind jetzt tief eingesunken. Links der Zeigefinger des Arztes ist dabei jedoch in den ersten Gliedern gekrümmt. – Jetzt drückt der Arzt links die zur Faust geballte Hand in den Leib. Sie wirkt dabei wie die eingesunkene Hand des Heilers rechts. Jetzt die Nachahmung in der Filmaufnahme. Der Arzt kann nur relativ langsam den Zeigefinger einkrümmen und die Hand in den Leib drücken. Ein ruckartiges Einstechen ist ihm nicht möglich. – Zum Vergleich nochmals der Originalvorgang: Ruckartiges Einstechen des Fingers des Heilers. Aber das zweite Einstechen des Fingers gelingt nicht. Der Finger knickt deutlich ab. Danach erfolgt noch die Entfernung eines Blutgerinnsels. Ich habe nach den Filmaufnahmen für die Imitation die beiden Patientinnen noch über ihre Empfindungen befragt: Prof. Schiebeler: "Sie haben auf den Philippinen beide bei einem Heiler je einen blutigen Eingriff über sich ergehen lassen, die wir hier im Film sehen konnten, und sie haben gerade eine Imitation dieses Eingriffs ebenfalls über sich ergehen lassen müssen. Hatten sie bei den Manipulationen die gleichen subjektiven Empfindungen, oder sind da doch Unterschiede zutage getreten?" Frau West : "Zu Beginn war das Gefühl wohl ähnlich, und zwar der starke Druck auf den Bauch fühlte sich genau so unangenehm an wie bei dem Heiler. Aber nachher trat bei dem Heiler noch ein anderes Gefühl hinzu, nämlich ein schmerzhaftes Rumoren im Inneren und eine deutliche Entspannung in der Bauchdecke beim Durchstechen, die heute nicht da war. Und vor allen Dingen war damals noch einen ganzen Tag lang anschließend dieses unangenehme Gefühl im Bauch zu spüren." Prof. Schiebeler: "Frau Vogt, wie waren Ihre Empfindungen?" Frau Vogt : "Ja, ich kann eigentlich das gleiche sagen. Der Druck war derselbe, aber der Moment der Entspannung fehlte heute, und das Gefühl des Schmerzes innen fehlte auch." Prof. Schiebeler: "So daß sie auch den Eindruck haben, daß von innen her irgend etwas passierte und nicht alles nur durch Druck von außen geschah?" Frau Vogt : "Nein, ich hatte damals das Gefühl, das mich eigentlich schmerzte, innen war, und das fehlte jetzt." Prof. Schiebeler: "Und sie meinen auch nicht, daß das nur darauf zurückzuführen ist, daß hier von etwas ungeübter Hand alles zu langsam gemacht worden ist?" Frau Vogt : "Nein, eigentlich nicht. Der Druck war derselbe, eigentlich heute noch stärker, so fühlte ich es. Aber das Durchdringen der Bauchdecke fehlte heute und auch der Schmerz innen."
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