Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 45 - Eine weitere vom Heiler Alex Orbito häufig durchgeführte Heilmethode ist die Behandlung von Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) und von behinderter Nasenatmung, beispielsweise durch Polypen oder Nasenschleimhautschwellung. Hier eine Patientin mit Sinusitis. Der Heiler führt ihr den kleinen Finger in ein Nasenloch und dreht ihn etwas. Dann muß die Patientin schnauben, was ihr offensichtlich unangenehm ist. Sie schnaubt ein kleines Gewebestück aus. Dieser Patient hat eine behinderte Nasenatmung durch eine chronische Schleimhautschwellung. Sie ist Folge einer seit Jahren bestehenden Sinusitis. Er sprüht mehrmals täglich schleimhautabschwellende Mittel in die Nase, damit die Nasennebenhöhlen ausreichend belüftet werden. Seine Empfindungen während des Eingriffs schildert der Patient folgendermaßen: "Als mir der Heiler seinen Finger in das Nasenloch einführte, spürte ich einen zunehmenden Druck, der unangenehm, jedoch erträglich war. Nach dem Ausschnauben eines etwa bohnengroßen Gewebestückes war die Nasenatmung in der linken Nasenhälfte gut. Leider hat die Wirkung nur etwa zwei Stunden angehalten. Danach mußte ich wieder abschwellende Mittel einsprühen." Auch dieser in Quezon City lebende Deutsche leidet an einer chronischen Schwellung der Nasenschleimhaut. Nur bei regelmäßiger Anwendung von Nasentropfen ist ihm eine erträgliche Nasenatmung möglich. – Der Heiler führt den kleinen Finger weit in das am meisten betroffene Nasenloch ein. Er dreht den Finger, was dem Patienten mittelstarke Schmerzen verursacht. Der Heiler prüft, ob sich bei dieser Prozedur in der Nase etwas gelöst hat. Anschließend schnaubt der Patient ein kleines polypenähnlich aussehendes Gewebestück aus. Die Nasenatmung ist jetzt frei. Leider hielt der Heilerfolg nur zwei Tage an. Wir durften das Gewebestück noch photographieren, aber nicht mitnehmen. Ein Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten beurteilte das Bild folgendermaßen: "Farbe und Größe des Gewebestückes entsprechen den bei endonasalen Operationen gewonnenen Nasenmuschelteilen. Bei der glatten Oberfläche und der Form ist an einen Polypen zu denken. Eine genaue Aussage ist aber ohne histologischen Befund nicht möglich." Zum Schluß ein Eingriff besonderer Art, der aber meist täglich vorgenommen wird. Der Heiler gibt an, daß sich infolge schwarzer Magie ein Fremdkörper im Unterleib dieser Patientin befinde. Er will ihn jetzt entfernen. – Der Heiler tastet auf dem Unterleib herum. – Unser Arzt bekommt den Auftrag, das den Unterleib bedeckende Laken zurückzuhalten. – Zu diesem Zeitpunkt ist bereits der Fremdkörper, der gleich hervorgezogen wird, oder ein Teil oder eine Vorform von ihm, zwischen den Fingern sichtbar. Auffallend ist der helle Glanz der Substanz, der etwas später nicht mehr vorhanden ist. Und jetzt wird der Fremdkörper unter der Hand hervorgezogen. Er entfaltet sich zu einem meterlangen Plastikband, für den Patienten, an dem so etwas geschieht und für die anwesenden Zuschauer ein sehr beeindruckendes Ereignis. – Vor sieben Jahren, also 1973, bekam ich dieses Phänomen nur bei Heilern auf dem Lande zu sehen, und zwar häufig, nicht aber bei Heilern in Manila und Quezon City. Als Grund dafür vermutete ich, daß die Landbevölkerung ein solches Geschehen noch am ehesten als echt ansehen und dann auch positiv darauf reagieren könnte. Die Stadtbevölkerung dagegen könnte es möglicherweise nur als Taschenspielertrick abtun. Inzwischen hat sich das aber wohl geändert. Man stellt sich hier die Frage: Handelt es sich nur um einen Materialisationsvorgang unter den Händen des Heilers oder war das Plastikband vorher wirklich unter der Haut der Patientin? Das Erste ist wahrscheinlicher, das Zweite aber nicht unmöglich. Es gab in Brasilien analoge Fälle, bei denen die magisch zu Schadzwecken in den Körper eines Menschen hineingebrachten Fremdkörper aus Metall bestanden. Dadurch konnten sie vor der schulmedizinisch-chirurgischen Entfernung röntgenologisch nachgewiesen werden. In Abschnitt 12 hab ich bereits darüber berichtet (Bild 24).

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