Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 49 - Ein anglikanischer Geistlicher John Cameron Peddie hat sich der Heilung als religiöse Aufgabe wieder erinnert, sie ausgeübt und ein Buch darüber geschrieben mit dem Titel: "Die vergessene Gabe. Heilen als biblischer Auftag heute".22 In diesem Buch sagt er u. a. auf Seite 49: "Meine Ansicht ist, daß die heilende Kraft Gottes dreierlei tut. Sie versetzt erstens den Patienten in die Lage, mehr Nutzen aus der Behandlung des Arztes zu ziehen, als dies sonst geschehen würde; sie hilft zweitens, die natürliche Heilkraft des Körpers in Bewegung zu setzen; und drittens versorgt die göttliche Kraft ihn mit allem, was er benötigt. Wie Jesus sagte: 'Bei Gott sind alle Dinge möglich' (Matt. 19, 26)." Wenn Sie also krank sind und über die normale medizinische Behandlung hinaus für sich etwas Weiteres tun wollen, so gehen Sie mit dem Buch von Peddie zu ihrem Gemeindepfarrer und bitte Sie ihn, nach der Anweisung von Jakobus 5, Vers 14 mit ihnen zu verfahren. Wenn der Pfarrer das ablehnt, weil er an die Wirksamkeit nicht glaubt, so kann die Bitte um Heilung an Gott auch der Ehegatte, die Eltern oder ein Freund vornehmen. Als unterstützende Behandlung neben normaler Anwendung der Medizin oder Naturheilkunde werden Handauflegen und Gebet oft ungeahnte Wirkung erbringen. Das blutige Beiwerk der philippinischen Heiler ist dazu keineswegs erforderlich. Wichtig ist aber bei der Gebetsbehandlung, daß der Erkrankte nicht nur äußerlich sein Leben ändert, indem er krankmachende Lebensumstände vermeidet und Heilmittel zu sich nimmt, sondern daß er auch innerlich sein Leben ändert. Er muß innere Fehlhaltungen abbauen, Haß und Neid verbannen und sein Leben auf Gott ausrichten. Er muß das Gebet des Heilers durch sein eigenes Bitten, durch seine innere Umstellung und sein Vertrauen auf Gott unterstützen, allerdings immer eingedenk dessen: "Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe." • Wer meint, er könne gegen Geld oder ein oberflächliches Gebet ohne jede sonstige eigene Leistung bei einem Heiler seine Gesundheit zurückkaufen, wird oft sehr enttäuscht werden. Neuzeitliches Anspruchsdenken findet in der Natur häufig keine Erfüllung. Außerdem möge man bedenken, daß eine Krankheit einem Menschen auch als Schicksal auferlegt sein kann, durch das er innerlich reifen soll. In diesem Fall werden Heilungsbemühungen nur sehr begrenzten Erfolg haben. Wer einen Heiler aufsuchen will, sei es hier in Europa, sei es auf den Philippinen, sollte versuchen, sich vorher über seine sittlichen und moralischen Eigenschaften Klarheit zu verschaffen. Schon beim Besuch eines normalen Arztes ist es angebracht, sich zuvor über seinen Ruf, seine Behandlungsmethoden, Erfolge und Mißerfolge zu vergewissern. Dies gilt in noch stärkerem Maße für jeden Geistigen Heiler. Hier geht es nämlich keineswegs nach dem Motto: Wenn es schon nichts nützt, so kann es doch wenigstens nichts schaden. • So, wie jedes chemische Medikament, kann auch die Geistige Heilweise, langfristig gesehen, durchaus ihre unangenehmen Nebenwirkungen haben. Es ist nämlich nicht gleichgültig, woher ein Heiler seine Heilkräfte bezieht. Auch die gottfeindliche, die dämonische Welt hat ihre Priester und ihre Heiler und kann ihre Anhänger gesund machen. Doch hüte man sich, aus diesem Bereich seine Hilfe zu beziehen. Hier muß unter Umständen später ein Preis bezahlt werden, der dem betroffenen Menschen sehr unangenehm wird. Im günstigsten Fall kann er in vorübergehenden psychischen Störungen und Umsessenheitssymptomen bestehen. Im ungünstigen Fall gehen die Folgen weit über den Tod hinaus. Daher versuche man, sich bei einem Heiler Klarheit darüber zu verschaffen, wen er als seinen Herrn ansieht: Gott und Christus oder irgendeinen Dämonen, wie es bei den Umbanda-Spiritisten Brasiliens der Fall ist. Wenn ein Heiler großsprecherisch daherredet, geheimnisvolle oder unverständliche Sprüche murmelt oder gar das "Sechste und Siebte Buch Moses" benutzt, sollte man ihn auf jeden Fall meiden. Denn was hülfe es dem Kranken, wenn er seine Gesundheit wiedergewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele. Die bei beiden Reisen auf die Philippinen (1973) und (1980) gewonnenen Gewebeproben habe ich medizinisch-pathologisch untersuchen lassen, und zwar 1973 bei einem Gerichtsmedizinischen Universitätsinstitut in Tübingen und 1980 bei einem Pathologischen Institut eines großen Krankenhauses in Friedrichshafen. Während sich die Gerichtsmediziner 1973 nicht zu der Frage äußerten, ob die 22 Siehe dazu Literaturhinweis 14

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