Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 51 - 20. Der Kampf gegen die philippinischen Heiler Seit der Aufklärung im 18ten Jahrhundert, der Geistesbewegung, die sich auf die menschliche Vernunft, den Rationalismus und die Allgemeingültigkeit der damals bekannten Naturgesetze gründete, werden Erscheinungen, die wir heute als paranormal bezeichnen, auf das heftigste bekämpft. Dies geschieht besonders aus den Reihen der sogenannten Materialisten, also der Menschen, die alle Erscheinungen unseres Lebens auf die uns bekannte Materie zurückführen. In diesem Weltbild stören die paranormalen Vorgänge, wozu besonders auch die Geistige Heilung mit ihrer philippinischen Ausprägung gehört. Daher darf es so etwas nicht geben. Der Glaube an diese Dinge oder gar die Verbreitung von Kenntnissen darüber wird als krimineller Aberglaube und psychische Umweltverschmutzung bezeichnet. Die Ausüber paranormaler Praktiken, ganz besonders die Geistigen Heiler, werden als Betrüger hingestellt. Der frühere Polizeidirektor von Bremen, Dr. jur. Herbert Schäfer, hat in seinem Buch: "Der kriminelle Aberglaube in der Gegenwart" (1963) den Begriff des "Okkulttäters" geprägt ("Der Okkulttäter als Träger der abergläubischen Tradition"). In die gleiche Richtung zielt ein weiterer Jurist und Richter Dr. Wolf Wimmer. Nach ihnen ist die ganze Parapsychologie und die Ausübung der Geistigen Heilung nur unter dem Gesichtspunkt der Strafverfolgung zu sehen. Nun gibt es in allen Berufen schwarze Schafe, d. h. Schwindler und Betrüger, auch unter Juristen, Polizisten und Ärzten. Folgerichtig muß es sie auch unter den Heilern geben. Aber die Frage, um die es hier geht, ist die, ob denn alle Heiler Schwindler und Betrüger sind? Die vorangegangenen Ausführungen sollten zeigen, daß das nicht der Fall ist. Der nachfolgende Abschnitt wird nun ein Licht auf die Methoden werfen, mit denen Gegner die philippinischen Heiler insgesamt zu Betrügern stempeln. Hier tun sich ja besonders große Teile der Massenmedien hervor: Presse und Fernsehen. An wenigen Beispielen soll das Vorgehen erläutert werden. Als um das Jahr 1969 die ersten Nachrichten über philippinische Heiler in Europa (und auch in Deutschland) eintrafen und die ersten Patienten nach ihrer Rückkehr teils begeistert, teils enttäuscht über ihre Erlebnisse berichteten, griff auch sehr schnell ein Teil der Presse das Thema auf. Ganz gleich, ob nun dafür oder dagegen Stellung genommen wurde, in jedem Fall wurde der Angelegenheit durch die Einführung des Wortes "Wunder" der Anstrich des Sensationellen oder auch des Dubiosen gegeben. Jeder berichtende Journalist sprach nur von "Wunderheilern", obwohl sich die philippinischen Heiler nie so nennen, sondern sich nur als Faith Healer oder Psychic Healer bezeichnen. Der Gebrauch des Wortes "Wunderheiler" in der Presse, ob nun ernst oder ironisch gemeint, hatte zur Folge, daß viele Kranke, die von der normalen Medizin keine Besserung mehr erhofften, nun glaubten, es müsse sich nach einer langen und kostspieligen Reise auf die Philippinen an ihnen auch wirklich sofort ein Wunder in Form einer weitgehenden Heilung ereignen, etwa nach dem Muster "Stehe auf, nimm dein Bett und wandle." Da das meistens in dieser Form nicht so eintrat, entstand in vielen Fällen große Enttäuschung und manchmal der Verdacht des Betruges. Das wurde dann von Teilen der Sensationspresse, dem Fernsehen und einzelnen Schulmedizinern entsprechend ausgewertet. Die Kampagne begann 1971. Mitte Mai flogen Reporter der deutschen Illustrierten "Stern" und "Neue Revue" mit einer Gruppe von 19 Patienten, Prof. Bender aus Freiburg und einem Hamburger Internisten Dr. Wartenberg auf die Philippinen zu Tony Agpaoa in Baguio. Die Gruppe blieb rund zwei Wochen auf den Philippinen und sah ausschließlich bei Agpaoa eine Reihe von blutigen Behandlungen. Wer sich für die Einzelheiten dessen interessiert, was damals geschah, möge die Berichte von Prof. Stelter23 und Rudolf Passian24 nachlesen. Kurze Zeit nach der Rückkehr dieser Gruppe erschien in der "Neuen Revue" ein wohlwollender Bericht über die Beobachtungen bei Tony Agpaoa. 23 Siehe dazu Literaturangabe 22, Seite 223 f 24 Siehe dazu Literaturangabe 13, Seite 144 f

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