Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 56 - Als Befürworter waren eingeladen: 1. Der Filmregisseur T h e o O t t 2 . Der Arzt D r . Wa l t e r K ö n i g 3. Der Physiker P r o f . D r . W e r n e r S c h i e b e l e r Außerdem war noch eine ehemalige und sich als geheilt oder stark gebessert bezeichnende Patientin anwesend: Die österreichische Gastwirtin R o s a Um g e h e r. Die Sendung wurde durch eine Vorführung des anwesenden Zauberkünstlers eingeleitet. Er imitierte einen blutigen Eingriff philippinischer Heiler. Dazu war eine Patientenliege aufgestellt und ein Tisch mit den notwendigen Utensilien: Ein Teller mit sehr großen Wattebäuschen (viel größer als sie die Philippinos verwenden), eine Plastikschüssel und eine Spritzflasche mit heller Flüssigkeit. Ich versuchte zunächst einmal, die großen Wattebäusche anzufassen, weil in ihnen ja höchstwahrscheinlich das "Operationsgut" verborgen war. Das wurde mir aber von dem Assistenten des Zauberers verwehrt. • Auf den Philippinen kann man dagegen die benutzte Watte ganz ungeniert anfassen oder sie auch selbst mitbringen. Kein Heiler nimmt daran Anstoß! Dann begann die "Operation". Als Patient diente der beleibte Prof. Denck, auf dessen Bauch der Zauberkünstler herumdrückte. In außerordentlich langer Zeit (gemessen an den Eingriffen philippinischer Heiler, bei denen alles sehr schnell abläuft) erzeugte er durch Kneten und Drehen aus einem Wattebausch ein rotgefärbtes "Gewebestück", dessen Baumwoll-Struktur aber deutlich erkennbar war. Anschließend zog er aus einem weiteren Wattebausch einen dunkelrotgefärbten Tuchfetzen hervor, und als drittes setzte er aus einem neuen Wattebausch einen kleinen, grünen Plastikfrosch frei und schnippte ihn mit dem Finger weg. Letzteres war besonders interessant, weil der Frosch von seiner Verpackung her noch einen schönen Wattebart um das Maul hatte. Ich habe mir diese Einzelheit auf dem Fernsehschirm im Standbild genau angesehen. Wenn die philippinischen Heiler auch so wie dieser Zauberer arbeiten würden, müßte man an ihren zutage geförderten Gewebeproben ebenfalls stets anhaftende Wattereste beobachten. Das war aber noch niemals der Fall. • Die Darbietungen des Weltmeisters der Manipulation C h r i s t i a n S t e l z e l , auch die, welche er am 31. Oktober 1982 im Z w e i t e n D e u t s c h e n F e r n s e h e n vorführte, ließen mich erkennen, daß die philippinischen Heiler, die oft nur einfache Bauern sind, auf keinen Fall Taschenspieler sein können. Wenn ein Weltmeister der Zauberkunst, der fast täglich übt, um in Form zu bleiben, die Eingriffe der Heiler nur derart primitiv nachahmen kann, dann müssen die Philippinos andere als manipulatorische Fähigkeiten haben. Nach der zauberkünstlerischen Demonstration begann die eigentliche Diskussion, die verständlicherweise völlig kontrovers geführt wurde, d. h. keine Seite vermochte die andere zu überzeugen. Im Verlauf der Sendung wurde dann auch eine Szene aus dem neuen Film von Theo Ott eingeblendet und gleichfalls eine Szene aus meinem ersten Philippinen-Film. Ich hatte den Teil ausgewählt, in dem der Heiler Juan Blance durch eine symbolische Schnittbewegung eine große Balggeschwulst auf dem Rücken einer Patientin ohne Betäubung eröffnet und dann mit den Fingern ausdrückt. Das ist derartig eindrucksvoll, daß man es beim schlechtesten Willen nicht als Taschenspielerei erklären kann. Der Chirurg Prof. Denck sah sich das mit wütendem Gesicht an (er wurde während der Szene ins Bild gebracht). Hinterher fragte ihn der Gesprächsleiter, was er denn als Chirurg dazu sagen wolle. Da geriet Denck völlig aus der Fassung und wurde ausfallend mit folgenden Worten:

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