Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 6 - 2. Der christliche Spiritismus auf den Philippinen Die Philippinen sind ein tropischen Reich Südostasiens von mehr als 7.100 Inseln und fast 300.000 Quadratkilometer Fläche im Pazifischen Ozean. Etwa 60 Millionen Einwohner leben auf dem Inselreich und vermehren sich jährlich um eine Million Menschen. Ureinwohner aus prähistorischer Zeit sind die Neritos, kleinwüchsige Waldbewohner und einfache Jäger. Seit der Neusteinzeit (vor etwa 8.000 Jahren) sind 6 Jahrtausende hindurch Indonesier mongolisch-kaukasischer Abstammung auf dem Seeweg eingewandert. Ihnen folgten ab 200 v. Chr. bis 1.500 n. Chr. malaiische Völkerschaften. Etwa 80 verschiedene Dialekte werden auf den Philippinen gesprochen, von denen sechs besondere Bedeutung haben. Die Bewohner der Philippinen stammen also größtenteils von Völkerschaften ab, die dem Religionskreis des Schamanismus angehören. Als 1521 der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan die Philippinen im Dienste Spaniens entdeckte und der spanische Admiral Legaspi 1565 Cebu und 1571 Manila für seinen König Philipp II. eroberte, begann die Christianisierung des größten Teils der philippinischen Bevölkerung, die vorher schon weitgehend islamisiert war. In Manila wurde eine eindrucksvolle Kathedrale erbaut, und ein Denkmal, das Legaspi zusammen mit dem spanischen Missionar Urdaneta darstellt, steht heute noch in Manila. Das Christentum wurde im Laufe der Jahrhunderte nicht etwa nur oberflächlich angenommen, sondern verwurzelte sich tief im religiösen Empfinden des Volkes. Ein Rest auf den südlichen Inseln blieb allerdings islamisch. Ende des 19. Jahrhunderts fand durch die Bücher des Franzosen Allan Karadec der christliche Spiritismus Eingang in die Kreise der philippinischen Intelligenz. Die Lehren Kardecs besagen u. a., daß der Mensch im Anschluß an seinen irdischen Tod unmittelbar in einer anderen, feinstofflichen Welt weiterlebt und daß zwischen unserer grobstofflichen und dieser feinstofflichen Welt vielfältige Wechselwirkungen und insbesondere ein Nachrichtenaustausch möglich sind. Die christlich-spiritistischen Gruppen bildeten sich unter der spanischen Herrschaft mangels Religionsfreiheit nur im Geheimen. Erst nach Einführung der Religionsfreiheit durch die Amerikaner wurde 1905 eine gemeinsame Gesellschaft, die Union Esperitista Cristiana de Filipinas gegründet. Sie umfaßt heute mehr als 500 Gemeinden im ganzen Land, die ihre Gottesdienste in teils sehr kleinen und bescheidenen Kapellen abhalten, teils aber auch schon über ansehnliche kirchenähnliche Gebäude verfügen. Die sonntäglichen Gottesdienste sind oft von feierlichem Gesang umrahmt. Die religiösen Ansprachen werden teils von leitenden Gemeindemitgliedern gehalten, teils erfolgen sie aber auch als Trance-Rede durch Medien, also durch Menschen, die unter dem Einfluß jenseitiger Wesenheiten sprechen und handeln. 3. Die paranormale Hei lung auf den Phi l ippinen (F i lm Nr . 1)

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