Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 62 - Abschließend zu dem Fall Voelter und im Hinblick auf das Mercedesauto, das June Labo besitzt, sagt Prof. v. Ditfurth in seinem Film: "Ist das wirklich unvermeidlich, daß dieser arme Kerl da im Rollstuhl diesen Mann da mit seiner Luxuskarosse finanziert?" Übrigens möchte ich wetten, daß Ditfurth auch einen Mercedes fährt, der letztenendes über die Rundfunkgebühren weniger verdienender Zuschauer unterhalten wird. Umsonst arbeitet der doch bestimmt nicht. June Labo ist heute und war 1982 einer der eindrucksvollsten philippinischen Heiler. Sein Reichtum kommt hauptsächlich von seiner japanischen Ehefrau, die aus wohlhabender Familie stammt. Ich selbst habe ihn 1973 und 1980 nicht gesehen und gefilmt. Damals war er noch verhältnismäßig unbekannt. Ich hörte seinen Namen nur einmal beiläufig, ohne zu erfahren, wo er wohnte. Ditfurth bemühte sich darum, Labos Arbeitsweise im Film festzuhalten. Wie das ablief, schildert June Labo mit folgenden Worten31: "Dr. v. Ditfurth war bei seinem kurzen Aufenthalt hier auf den Philippinen bei mir, um bei mir zu filmen. Zunächst einmal betone ich: Dr . v . Di t fur th ha t ke ine e inz ige me iner Oper a t i onen ge sehen! Er kam in mein Haus, von einem Amerikaner namens Nick Nichols begleitet, und fragte mich, ob es möglich wäre, einen Film bei mir über meine Arbeit zu machen. Ich erlaube Forschern, Wissenschaftlern, Ärzten und Journalisten, meine Operationen zu beobachten und zu filmen, wenn sie freundlich und ehrlich sind und in einer guten Absicht herkommen. Wenn solche Leute kommen, bin ich durchaus bereit und aufgeschlossen. Viele Forscher haben bei mir gefilmt, ohne daß ich Geld dafür genommen habe. Dr. v. Ditfurth sagte, in Manila hätte er Heilern 100 Pesos geboten oder hätte gar nichts zu bezahlen brauchen. Mir wollte er 1.000 Pesos bieten, weil ich ein sehr bekannter Heiler sei. Die ganze Art seines Auftretens wirkte nicht ehrlich und die herablassende Art, in der er mir 1.000 Pesos anbot, empfand ich als Philippino als eine Beleidigung. Er sagte etwas anderes als er dachte! Daher sagte ich ihm: 'Es tut mir leid, Doktor, ich kann nicht 1.000 Pesos für einen Dokumentationsfilm annehmen. Sie wissen, ich habe einen Dokumentationsfilm mit Alan Neumann und Burt Lancaster gemacht, wobei es um Summen von 30.000 Dollar ging, und Sie bieten mir 1.000 Pesos, das sind etwa 100 Dollar, an!' Dr. v. Ditfurth meinte, daß 1.000 Pesos für die Philippinen doch ein gutes Geld wären. Diese herablassende Bemerkung war eine Beleidigung für mich, er hielt wohl uns philippinische Heiler für primitive Analphabeten, die gierig nach jedem Geldschein greifen. Es war eine Beleidigung für mich und würde meinen Ruf auch unter den anderen Heilern zerstören, wenn ich seine 1.000 Pesos angenommen hätte. So antwortete ich ihm: 'Dr. v. Ditfurth, Sie bieten mir 1.000 Pesos, damit sie filmen können, ich biete Ihnen 5.000 Pesos, wenn Sie nicht bei mir filmen.' Daraufhin wurde er sehr ungehalten und zornig und sagte, ich hätte ihm seine Zeit gestohlen. Hierauf habe ich geantwortet: 'Ich erinnere Sie daran, Doktor, daß ich nie Ihre Zeit in Anspruch genommen habe! Denn Sie sind ins Nagoya gekommen, und ich habe Sie nicht gerufen.' Am nächsten Tage kam der amerikanische Begleiter des Herrn v. Ditfurth und brachte meiner Frau einen großen Blumenstrauß und entschuldigte sich für das taktlose Benehmen seines gestrigen Begleiters. Er sagte: 'That man acted unhuman!' Der Amerikaner durfte dann kostenlos bei mir eine Woche lang filmen und fotografieren, was er wollte. Soviel dazu, warum Dr. v. Ditfurth nicht bei mir filmen durfte." Ditfurth erlebte bei June Labo also eine Abfuhr. Dafür hat er sich aber sowohl in der Zeitschrift GEO (S. 58) als auch in seinem Film entsprechend gerächt. Er behauptete: 31 Siehe dazu Literaturhinweis 23, III. Forts. Seite 196

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