Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 68 - Wenn damals das ZDF nach außen hin ganz hart die Linie von Prof. v. Ditfurth vertreten hat, so scheint es hinter den Kulissen doch gewisse Unstimmigkeiten gegeben zu haben. Jedenfalls schied Ende 1983 Ditfurth als Gestalter der Sendung "Querschnitt" beim ZDF aus. Die Hauptredaktion Kultur vollzog nun eine völlige Schwenkung. Zwar wurden die philippinischen Heiler niemals rehabilitiert, und auch mir gegenüber hat man niemals versucht, die Angelegenheit in Ordnung zu bringen, doch wurden in der Folgezeit (28.08.1985; 01.09.1985; 14.11 1985) einige gute und sachliche Sendungen über Geistige Heilung in Europa und in Brasilien ausgestrahlt. Am 09.01.1986 erfolgte sogar eine Sendung über Reinkarnation mit anschließender Diskussion unter Leitung des zuständigen Hauptabteilungsleiters. Bei diesemmuß in den letzen Jahren irgendein Ereignis eine innere Wandlung vollbracht haben. Prof. v. Ditfurth dagegen äußerte sich auch weiterhin in der alten Weise. So betonte er am 26 Oktober 1985 bei einem Fernsehgespräch mit Dagobert Lindlau im bayerischen Fernsehen, er sei vier Wochen lang von einem Heiler zum anderen gewandert und damit von einer Enttäuschung in die andere. Es war schlichter, plumper Betrug. Unter den vielen Patienten müßte es doch Tausende geben, die geheilt worden sind. Er habe nicht einen gefunden. "Wo sind sie denn geblieben? Ich will ihnen sagen, wo sie geblieben sind. Ich bin einzelnen Fällen nachgegangen. Auf dem Friedhof sind sie geblieben." Zu diesen Äußerungen von Prof. v. Ditfurth ist zu sagen, daß Zeugen von den Philippinen nur von wenigen Tagen wirklicher Suche nach Heilern berichten und weiterhin, daß es ihm gerade darauf ankam, den Schwindel zu "beweisen" und nicht etwa das Gegenteil. Weiter soll es auch bei normalen Ärzten vorkommen, daß gelegentlich ihre Patienten sterben. Ebenso haben die philippinischen Heiler kein sicheres Mittel gegen den Tod und können auch keine Wunder vollbringen, wie die anspruchsvollen Europäer das von ihnen erwarten. Aber daß sie keinerlei Erfolge haben, ist eine Falschbehauptung. Selbst Ditfurth zeigt in seinem Film "Das Geschäft mit dem Wunder" mehrere Patienten, die sich auf seine Frage als stark gebessert oder geheilt erklären. In der Literatur (7; 9; 10; 11; 13; 21; 22; 23) sind weitere beeindruckende Fälle nachzulesen. Bei einer Vortrags- und Filmveranstaltung über philippinische Heiler am 26. und 27. Oktober 1985 im Staatlichen Museum für Völkerkunde in München wurden in der Abschlußdiskussion die etwa 150 anwesenden Zuhörer gefragt, wer von ihnen schon einmal von einem philippinischen Heiler behandelt worden sei. Es meldeten sich 18 Personen, von denen sich 15 als stark gebessert oder geheilt bezeichneten und nur drei (darunter auch ich) ihren Zustand als unverändert angaben. Das ist sicher kein repräsentatives Ergebnis, aus dem man schließen könnte, daß der Heilerfolg auf den Philippinen etwa 15/18 = 83% betrüge. Die enttäuschten Patienten kommen nämlich nicht zu einem derartigen Vortrag und fallen daher bei der Befragung aus. Es zeigt aber, daß es sehr wohl mehr als null Patienten gibt, die auf den Philippinen Heilung erfuhren. Daß sie sich auf die Zeitungsanzeigen des Prof. v. Ditfurth nicht melden, liegt daran, daß sie ihn als harten, unsachlichen und für das allgemeine Empfinden unehrlichen Gegner der philippinischen Heiler kennengelernt haben. Ihm wollen sie sich nicht auf Gnade und Ungnade ausliefern. Wer auf Grund dieser Ausführungen in seinem Urteil über die philippinischen Heiler noch schwankend ist, sollte unbedingt die Veröffentlichungen von Dr. Naegeli (11), Rudolf Passian (13) und Prof. Dr. Stelter (22; 23) lesen. Diese Autoren haben sich über Jahre hinweg mit dem Problem der Heilung auf vielen Reisen in die Philippinen befaßt und nicht wie die Gegner nur mal ein paar Tage.

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