Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 9 - 4. Die Anfänge der paranormalen Chirurgie auf den Philippinen Die philippinischen Heiler verfügen nicht über nennenswerte schulmedizinische Kenntnisse. Sie fühlen sich selbst auch nicht als die eigentlich Handelnden, sondern sind der Auffassung, daß sie Werkzeuge und Mittler jenseitiger Mächte und Wesenheiten sind. Sie sprechen dabei von holy spirits. Diese sind diejenigen, die sie während ihrer Eingriffe und Heilungsprozeduren leiten, lenken und ihre Hände ansteuern. Man denke aber nicht, daß auf diese Weise jeder Kranke gesund gemacht werden kann. Wie in der normalen Medizin gibt es auch bei der Geistigen Heilung und der paranormalen Chirurgie zahlreiche Versager. Jedoch zeigt die Geistige Heilung so bedeutsam noch unerforschte Vorgänge, daß diese nach ihrer genauen Erforschung unser naturwissenschaftliches Weltbild in erheblichem Maße erweitern werden. Die ältesten Heiler, von denen blutige Eingriffe berichtet werden, sind Francisco Sarmiento und Eleuterio Terte. Beide sind inzwischen verstorben. Sarmiento lebte in San Manuel bei Tarlac in der Provinz Pangasinan auf Luzon. Er ist nach eigenen Angaben am 19.10.1901 geboren, war Spiritist seit 1922 und führte quasichirurgische Eingriffe seit 1945 durch. Terte lebte zuletzt in San Fabian in der Provinz Pangasinan auf Luzon. Er ist am 25.02.1905 geboren. 1925 heiratete er eine Spiritistin, war selbst zunächst jedoch kein Spiritist. Im Jahre seiner Heirat wurde er sehr krank, konnte aber durch Ärzte keine Hilfe erfahren. Eines Nachts betete er innig um göttliche Hilfe. Darauf hatte er die Vision zweier Engel, die ihm sagten: "Bruder Terte, wenn du die Kraft zu Heilung annimmst und du willens bist, anderen Menschen aus Nächstenliebe zu helfen, wirst du am nächsten Morgen gesund sein." Terte leistete dieses Versprechen und gesundete darauf. Er schloß sich dann der spiritistischen Gemeinde seiner Frau an und begann alsbald seine Tätigkeit als faith healer. Man beachte bei diesem von Terte selbst berichteten Berufungserlebnis die Ähnlichkeit zu Berufungserlebnissen von Schamanen, Religionsstiftern (Mohammed und Zarathustra) und Propheten. Terte übte seine Heilertätigkeit bis zum zweiten Weltkrieg aus. Die Unterbrechung erfolgte, weil er Soldat wurde. Nach dem Krieg erkrankte er erneut sehr schwer, hatte wiederum die Vision von Engeln, die ihn erneut zur Heilertätigkeit aufforderten. Danach führte Terte seinen ersten blutigen Eingriff in St. Fabian in der Provinz Pangasinan aus. Die Öffnung des Leibes war ihm zunächst nur mit einem Messer möglich. Es erfolgte alsbald eine Anzeige und Anklage wegen ungesetzlicher Ausübung der Heilkunde, denn auf den Philippinen ist, wie bei uns, die Ausübung der Heilkunde nur den approbierten Ärzten vorbehalten. Doch drückt man im allgemeinen ein Auge zu, da mangels gesetzlicher Krankenkasse ein großer Teil der Bevölkerung sich keinen Arzt leisten kann und auf Heiler geradezu angewiesen ist. Die Heiler erfüllen daher, da sie ja meist unentgeltlich arbeiten oder nur ganz geringe freiwillige Gaben von 20 bis 50 Pfennig erhalten, eine gewichtige soziale Aufgabe. Daher wurde auch Terte vor Gericht freigesprochen. Danach entwickelte sich aber bei ihm die Fähigkeit den Körper der Patienten mit den bloßen Händen öffnen zu können, wobei sich nach jedem Eingriff der Körper wieder narbenlos schloß. Terte übte seine Heilertätigkeit bis zu seinem Tod aus, wobei allerdings die blutigen Eingriffe gegenüber unblutigen Behandlungsformen stark zurückgetreten sind. Er war auch der Lehrmeister einiger jüngerer Heiler.

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