Unsichtbare Wahrheit

- 15 - Über den Aberglauben (Durchgabe aus dem Jahre 1969) Wohlan, es gibt einen Aberglauben, eine fanatische Übertreibung des unsichtbaren Lebens. Alles andere ist kein Aberglaube, sondern krasser Unsinn . Es ist für viele sehr schwer, die Objektivität zu behalten, um zu unterscheiden, was zum Aberglauben gehört und was nicht. Aber es gibt einen Glauben, der zum naturwissenschaftlichen Wissen gehört, der nichtsmit dem verpönten Aberglauben zu tun hat. Das muß man genau unterscheiden können. Die meisten Menschen können das leider nicht, sie sind zu schnell und zu oberflächlich in ihrem Urteil. Die Zahl der Menschen, die zum Übersinnlichen Beziehungen haben, geht in die Hunderte von Millionen. Da sind zum Beispiel die noch naturnahen Völker, Menschen, die man für primitiv hält. Sie erscheinen euch als uninteressantes Beispiel für den Aberglauben. Aber sie sind euch wesentlich überlegen , nur, daß sie aus ihrer Selbsterfahrung mit dem Übersinnlichen falsche Schlüsse gezogen haben. • Naturvölker wissen sehr viel über die Existenz von Geistern. Da sie aber hauptsächlich mit den niederenSphären zu tun haben, sind ihre Erfahrungen sehr negativ. Ihr ganzer Kult ist darauf eingestellt, diese bösen Geister nicht zu verärgern, damit sie nicht irgendeiner Rache ausgesetzt sind. Der kultivierte Mensch macht jedoch den Fehler, die Naturvölker aus diesem Grund nicht ernst zu nehmen, weil er diesen Geisterkult für primitiv hält bzw. für uralte Traditionen der Einbildung. Aber weil sie gerade noch in gewisser Hinsicht primitiv sind, haben sie noch unverdorbene, besseremediale Eigenschaften. - Es ist ähnlich wie bei einem Hund: auch dieser ist um so besser, je mehr er noch unverdorben ist. Ein solcher Hund kann viel besser eine Fährte aufspüren, als ein überzüchteter und in seinen Sinnesorganen verdorbener Hund. Zu den Sinnesorganen gehört auch der Sinn für das Jenseits. Der Neger und andere Farbige haben diese Sinnesorgane noch teilweise intakt. Umgekehrt könnten eigentlich diese Naturmenschen vom Kulturmenschen behaupten, daß er ein sehr wichtiges Sinnesorgan eingebüßt hat. Der Aberglaube ist ein wichtiges Gebiet im menschlichen Leben, das noch geklärt werden muß. Doch die Art und Weise, wie man das versucht, ist völlig falsch. Man muß einen Unterschied machen zwischen dem, was es an teilweise Unsichtbarem gibt und der Verhaltensweise der Menschen, die damit in Berührung kommen. Es kann sich um ein echtes Wissen, um echte Erfahrungen handeln, aber dieVerhaltensweise kann zum Aberglauben werden . Auch die großen Religionen machen davon keine Ausnahme! Ganz gefährlich wird diese Situation, wenn es sich um politische Belange handelt. Auf diesem Sektor will man jede Religion zum Aberglauben erklären, man will mit der "gefährlichen Einbildung" gänzlich aufräumen. Aber noch kein bedeutender Soziologe ist je auf den Gedanken gekommen zu untersuchen, was daranwahr sein könnte , und was zur falschen Verhaltensweise der Menschen gehört. Aus diesen großen Fehlern werden "Erlösungsgedanken" geboren, die an der Wahrheit glatt vorbeigehen. Aber es gibt auch einen wissenschaftlichen Aberglauben , nämlich den Aberglauben von der einmaligenExistenz des Menschen von der Geburt bis zum Tode. Dieser Aberglaube wird nicht diskriminiert und nicht verfolgt. Sofern aber ein Mensch behauptet, daß die Seele unsterblich ist, wird er schon zum Anhänger eines Aberglaubens gezählt. Darüber nachzudenken erfordert viel Übung und eine gewisse Zeit…

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