Das Buch der Medien

- 129 - Frage: Können uns Geister mit unseren vergangenen Existenzen bekannt machen? Antwort: Manchmal erlaubt es Gott, daß sie enthüllt werden, je nach dem Zwecke. Wenn es zu eurer Erbauung und eurem Unterricht dient, so wird es wahr sein, und in diesen Fällen geschieht die Kundgebung fast immer spontan, meist auf eine ganz unvorhergesehene Art. Aber Gott erlaubt es niemals, um bloße Neugierde zu befriedigen. Frage: Wenn man seine vorhergehende Verkörperung nicht wissen soll, verhält es sich dann ebenso mit der Existenzart, die man hatte, mit der gesellschaftlichen Stellung, die man einnahm, mit den guten Eigenschaften und den Fehlern, die in uns vorherrschten? Antwort: Nein, das kann enthüllt werden, weil ihr daraus Nutzen für eine Besserung schöpfen könnt. Aber ihr könnt euch eure Vergangenheit selbst ableiten und rückblickend erahnen, wenn ihr eure Gegenwart studiert. Frage: Kann uns etwas über unsere zukünftigen Existenzen enthüllt werden? Antwort: Nein. Alles, was euch eine gewisse Art von Geistern hierüber sagt, ist nur ein Scherz, und das ist begreiflich. Eure zukünftige Existenz kann nicht im voraus festgesetzt werden, weil sie von euren irdischen Taten abhängt, von eurem Betragen im Leben und den Vorsätzen, die ihr als Geister gefaßt habt. Man kann nur sagen, je weniger ihr abzubüßen habt, desto glücklicher wird sie sein. Aber es ist unmöglich, zu bestimmen, wo und wie diese Existenz einmal sein wird, ausgenommen den für jene Geister besonderen und seltenen Fall, die nur auf dieser Erde sind, um eine wichtige Mission zu erfüllen, weil ihre Bahn für später gewissermaßen vorgezeichnet ist. Frage: Kann man die Geister um Rat fragen? Antwort: Ja, gewiß. Gute Geister versäumen niemals, denen zu helfen, die sie mit Vertrauen anrufen, besonders wenn es die Seele betrifft. Aber sie verstoßen jene, die sich den Anschein geben, um das Licht zu bitten und sich in der Finsternis gefallen. Frage: Können die Geister auch über reine Privatangelegenheiten Rat erteilen? Antwort: Je nach dem Beweggrunde. Es hängt auch davon ab, an welche Geister man sich wendet. Aufklärungen, die das Privatleben betreffen, werden von den befreundeten Geistern mit mehr Genauigkeit gegeben, weil sie der betreffenden Person anhangen und sich um ihre Angelegenheiten kümmern. Sie sind euer Freund und Vertrauter auch im Hinblick auf eure geheimsten Gedanken. Aber oft plagt ihr sie mit solchen abgeschmackten Fragen, daß sie euch einfach sitzenlassen. Ihr solltet nie vergessen, daß kindliche Fragen mit der Erhabenheit der Geister unverträglich sind. Auch muß man den Eigenschaften des vertrauten Geistes Rechnung tragen, der gut oder böse sein kann, je nach der Sympathie für die Person, der er anhängt. Der vertraute Geist eines bösen Menschen ist natürlich ein böser Geist, seine Ratschläge können gefährlich sein. Frage: Können die vertrauten Geister die materiellen Interessen durch ihre Enthüllungen begünstigen? Antwort: Sie können es und tun es manchmal, aber die guten Geister geben sich nicht der Habsucht zu dienen hin. Die bösen Geister dagegen lassen vor euren Augen tausend Reize spiegeln, um euch zu ködern und dann durch Betrügerei zu täuschen. Wenn eure Prüfung darin besteht, diesen oder jenen Glückswechsel durchzumachen, helfen euch eure Schutzgeister gern dabei. Aber im Interesse eurer Zukunft ist es ihnen nicht gestattet, euch von den Prüfungen zu befreien. Auch ein guter Vater gestattet nicht alles, was sein Kind begehrt. Anmerkung: Unsere Schutzgeister können uns unter bestimmten Umständen den besten Weg zeigen, aber um wirklich fortzuschreiten, hat der Mensch oft nötig, auf eigene Kosten Erfahrung zu sammeln. Daher überlassen uns die weisen Geister, obwohl sie uns gut beraten, oft unseren eigenen Kräften. In den gewöhnlichen Umständen unseres Lebens raten sie uns durch Eingebung und überlassen uns so das ganze Verdienst des Guten, wie sie uns auch alle Verantwortlichkeit einer schlechten Wahl über-

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