Präkognition- Die wissenschaftliche Sicht

- 2 - 2.0 Das Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon (ERP) Im Jahre 1935 veröffentlichte Albert Einstein zusammen mit seinen Mitarbeitern Boris Podolsky und Nathan Rosen eine Arbeit, in der bewiesen werden sollte, daß die Quantentheorie unvollständig sei. Niels Bohr, der große Gegenspieler Einsteins in dieser Diskussion, erwiderte noch im selben Jahr diesen Angriff und behauptete, Einsteins Annahmen seien unzutreffend. Die Frage war: Wie sollte dieser Streit zwischen Einstein und Bohr entschieden werden? Die Entscheidung war deshalb so schwierig, weil man für diesen Fall kein entsprechendes Experiment zur Verfügung hatte. Ja, man wußte nicht einmal, ob es je so ein Experiment geben konnte. Es war daher ein wesentlicher Fortschritt, als John Bell, ein irischer Physiker, der am CERN in Genf arbeitete, im Jahre 1962, also erst ca. 30 Jahre später, ein Theorem, die sogenannte Bell'schen Ungleichungen erstellte, nachdem es möglich sein sollte, das ERP-Problem zu entscheiden. Danach dauerte es weitere 20 Jahre, bis ein französischer Physiker im Jahre 1982, Alain Aspect, von der Universität in Paris, ein eindeutiges Experiment durchführte, das die Richtigkeit der Quantentheorie bewies. Niels Bohr hatte also recht bekommen, aber weder er noch Einstein lebten lange genug, um dies zu erfahren. Worum ging es nun bei diesem ERP-Paradoxon im konkreten? Sehr vereinfacht gesagt: • Wenn die Quantentheorie eine v o l l s t ä n d i g e Theorie ist, dann folgt daraus, daß die gesamte Welt ein riesiges Quantensystem darstellt, also e i n e E i n h e i t und ein untrennbares Ganzes ist, in dem alles mit allem in Verbindung steht. Es folgt weiter: • Daß diese Welt nicht vierdimensional ist, sondern m e h r als vier Dimensionen haben muß, also m u l t i d i m e n s i o n a l angelegt ist. Diese Erkenntnis folgt aus dem Experiment. Das ERP-Experiment läßt sich wie folgt beschreiben: Wir haben ein System von zwei Teilchen, etwa zwei Elektronen im Zustand 1 vor uns. In diesem Zustand beeinflussen sich diese Teilchen so, daß jede Änderung an einem Elektron eine instantane2 Änderung am zweiten Elektron hervorruft. 2 instantan: unverzüglich einsetzend, sich sofort auswirkend.

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