Die Geistige Heilung als religiöse Einwirkung zwischen dem göttlichen Bereich und den Menschen

- 12 - Wie bringt man einen Pfarrer zum Heilungsgebet? Ein Erlebnis dieser Art hatte eine Dame (Jahrgang 1929), die mir dies am 9. 5. 2003 brieflich schilderte: "Sie wissen ja, daß ich 32 Jahre lang (vom 22. bis 54. Lebensjahr) an Migräne litt, die immer ärger wurde, daß ich mir oft nicht mehr zu helfen wußte. Alle Ärzte, die ich aufsuchte, konnten mir nicht helfen, obwohl sie das ernsthaft versuchten. Da las ich einmal die Stelle in der Bibel, in der Jakobus sagt, (Jakobus 5,14.) wenn man krank sei, soll man die Ältesten bitten und beten usw. Das ließ mich nicht mehr los, zumal mich zuvor auch mehrere Male das Bibelwort: 'Ich bin der Herr dein Arzt', besonders beschäftigt oder angesprochen hatte. So beschloß ich, als unser Pfarrer einmal einen Besuch bei uns machte, ihn darauf anzusprechen. Er war über meine Frage oder Bitte etwas verunsichert, sagte aber dann, er wolle sich einmal im Dorf bei den sogenannten kirchlichen Ältesten darüber kundig machen und mir wieder Bescheid sagen. Ich wartete gespannt, aber es kam keine Antwort, bis heute nicht. Er hatte mich wahrscheinlich schlicht und einfach vergessen. Das war für mich schon enttäuschend, und ein paar Jahre war mir der Mut deshalb vergangen. Doch meine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. So hatte ich dann einmal Gelegenheit, einen berühmten und in kirchlichen Kreisen sehr geschätzten Kanzelredner über mein Anliegen zu fragen. Es war aber nicht Pastor Lubahn, damit da kein Irrtum entsteht, den er nicht verdient hätte. Und jener besagte Pfarrer sagte mir schnell und für mich etwas herzlos, Paulus habe auch einen Pfahl im Fleisch gehabt, den müsse man eben tragen, und ich war abgefertigt. Diese kalte Dusche reichte mir wieder für ein paar Jahre, und meine Migräne war fast nicht mehr zum Aushalten. Da kam einmal ein alter aber entschieden gläubiger Pfarrer zu einer Bibelwoche ins Dorf und der predigte mit großem Ernst von Gottes Heiligkeit, aber auch mit einem so warmen und lebendigen Herzen von Jesus und dessen Erlösergnade und Erbarmen. Darum dachte ich nun zum dritten Mal, den fragst du auch noch, denn der ist anders. Er steht wie der Herr Jesus selbst auf der Kanzel, obwohl er an Gestalt ganz unscheinbar war. Und dieser Pfarrer war ganz lieb, freundlich und barmherzig und sagte sofort, ja, der Herr Jesus kann, wenn es Sein Wille ist, eingreifen, und dann betete er ganz einfach und legte mir die Hände auf den Kopf und sagte, daß der Herr Jesus die Not bei mir sähe und daß wir IHN um Seiner Gnade und Barmherzigkeit willen bitten wollten, mich anzurühren und mich zu heilen, aber wir wollten auch diese Bitte vertrauend in Seine Entscheidung legen und IHM dafür danken, daß wir zu IHM kommen dürften. Einfacher ging es nicht mehr, aber herzlicher auch nicht, das spürte ich, doch es geschah körperlich nichts Besonderes an mir. Nur innerlich war ich durch diese Liebe, die ich empfand, irgendwie heil geworden, und ich dachte, wenn mir Gott das Kopfweh nicht wegnimmt, dann gibt ER mir sicher Kraft zum Tragen. So war es auch, im Herzen waren so ein Friede und eine Hoffnung, die mich getrost machte. Dann, wieder kurze Zeit danach, sagte mein Hausarzt, daß er es nicht mehr verantworten könne, mir die starken Migränemittel aufzuschreiben wegen der Leber, ich solle in eine Psychosomatische Klinik, denn vielleicht hätte die Migräne auch eine seelische Ursache, die man suchen sollte. Dort fand man aber in dieser Richtung gar nichts, aber man stellte fest, daß die Mittel, die mir der Arzt aufgeschrieben hatte, durch die Rückstände, die sie hinterließen, dazu angetan waren, immer wieder den neuen Anfall vorzuprogrammieren. Man setzte sie ab, und die Anfälle hörten auf, und nach etlichen Wochen war ich migränefrei bis heute. Ab und zu habe ich schon nochmals Kopfschmerzen, doch die sind normal wie bei andern auch, wenn man sich mal übernimmt oder erkältet, und da genügt ein Aspirin. Also ich möchte damit bezeugen, der Herr Jesus hat mich zuerst am Geist wirklich geheilt mit Seinem Geist und mich dann zum Arzt geschickt, damit der mich auch noch von den falschen Tabletten befreite, ich will damit sagen, Gott braucht Seine Wunderwege, wenn keine anderen Hilfen mehr da sind und wenn ER helfen will. Aber ER braucht auch Seine Menschen, denen er die verschiedenen Gaben zuteilte, damit wir nicht wundersüchtig werden und der eine für den anderen da ist."

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