Verfahren zur Verbindung mit der jenseitigen Welt

- 14- Bei Mirabelli ist auch ein weiterer deutscher Text wiedergegeben, der von einem gewissen Richard Wagner unterzeichnet ist. Auch dieser Text ist in einem verdrehten Deutsch mit allerlei Fehlern geschrieben. Die jenseitigen durchgebenden Wesenheiten beherrschten die deutsche Sprache also nicht sehr gut. Aber daß überhaupt Deutsch geschrieben wurde, ist erstaunlich, denn Mirabelli konnte, soweit bekannt, kein Deutsch. Von der Fähigkeit, medial zu schreiben, kann ein Mensch auch ohne innere Bereitschaft regelrecht überfallen werden. Das geschah bei dem aus Böhmen stammenden und jetzt in Deutschland lebenden Medium Robert Rollans (geb. 1914), der von Beruf Komponist ist und über den ich in dem Buch "Leben nach dem irdischen Tod" (13) ausführlich berichtet habe. Rollans hatte im Alter von 33 Jahren aus Neugier zusammen mit seinem Bruder an drei spiritistischen Sitzungen eines medial veranlagten Mathematik-Professors teilgenommen. Über das Folgende berichtet er (13, S. 20): "Etwa ein halbes Jahr später wollte ich spät in der Nacht noch einen Brief schreiben. Mit einem Bleistift in der Hand saß ich vor dem Blatt Papier und wollte mit dem Schreiben beginnen. Da spür te ich, wie eine fremde Kraft sich meiner Hand bemächtigte und zu schreiben begann. Ich brachte folgende Worte zu Papier: 'Hab keine Angst, ich bin es, Dein Bruder Robi.' Dieser war acht Jahre zuvor als ganz junger Arzt verstorben. Durch seine, von meiner Hand hervorgebrachte Mitteilung war ich tief beeindruckt, wurde aber auch außerordentlich mit Angst erfüllt, weil ich bis dahin nicht wußte, daß man auch medial schreiben kann. Der mediale Mathematik-Professor übte ja nur das Glasrücken aus. Ich von mir aus hätte es aus lauter Angst nie gewagt, etwa medial schreiben zu wollen. Mein Bruder beruhigte mich aber und schrieb: 'Denk an nichts, und laß Deine Hand frei.' Dann übernahm er das Kommando über meine Hand und schrieb weiter: 'Ich bin Dein verstorbener Br uder und werde Dir viele Dinge von uns und der jenseitigen Welt mitteilen. Du mußt oft zum Schreiben vorbereitet sein, und wir werden Dir dann vieles von oben berichten.' Das war der Anfang meiner medialen Tätigkeit, die für mich mit einem großen Schock u nd großer Angst begann, da ich von Natur aus ein ängstlicher Mensch bin. Später aber verschwand das Angstgefühl völlig, als in der Folgezeit drei verstorbene Ärzte, ein sehr bedeutender Historiker und Linguist namens Hasdeu und seine in jungen Jahren verstorbene Tochter, die in Paris gelebt hat und dichterisch sehr begabt war, mit mir in Verbindung traten. Später, nach seinem Tod, kam dann auch mein Vater hinzu, der ebenfalls Arzt war. Viele und bedeutsame mediale Mitteilungen habe ich in der Zwischenzeit erhalten." Bei den bisher beschriebenen Fällen handelte es sich darum, daß ein medial veranlagter Mensch ohne seinen bewußten eigenen Willen, angesteuert von außen, Mitteilungen schriftlich aufzeichnete. Es kann aber auch anders ablaufen, nämlich in der Weise, daß das Medium die Mitteilungen innerlich paranormal "hört" und sie dann ganz normal mit der eigenen Handschrift zu Papier bringt oder daß sie ihm paranormal direkt in das Gehirn eingeben werden, ohne daß ein akustischer Eindruck entsteht. Man spricht in diesem Fall von "Inspiration". Auch in diesem Fall werden anschließend die aufgenommenen Informationen ganz normal niedergeschrieben, eventuell auch nur ausgesprochen. Mit solch einem Medium kam im Spätsommer 1923 der damals katholische Priester Johannes Greber (1876-1944) in Verbindung. Er war seinerzeit Pfarrer in der kleinen Landgemeinde Kell bei Andernach. Zu ihm kam eines Tages ein Mann aus seiner Gemeinde und fragte ihn nach seiner Ansicht über den Spiritismus. Zugleich forderte er ihn auf, sich sein Urteil nach eigener Anschauung zu bilden. Greber nahm darauf an Sitzungen in Form spiritistischer Gottesdienste einer kleinen Gruppe in Kell teil. Unter seinen Augen wurde dabei im Verlauf einiger Wochen ein junges Brüderpaar namens Gosber zu Medien ausgebildet, Heinrich Gosber zu einem Volltrance- und Sprechmedium und Carl Gosber zu einem Inspirations- und Schreibmedium.

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