Medialität und Medien - Nachtrag 1

- 41 - Dezember 1965 Die Erforschung des Geistigen Reiches (von Herbert Viktor Speer) Wenn ein Mensch außergewöhnliche Wahrnehmungen hat, dann verdächtigt man ihn sofort der Halluzination. Doch nicht alle diese Wahrnehmungen kommen aus einer Sinnesstörung. Es gibt außergewöhnliche Wahrnehmungen, die jenseitiger Natur sind. Sie können wahrgenommen werden, wenn sich die Sinne auf eine rein seelische Tätigkeit umstellen. Die Wirkung der Wahrnehmung ist dann viel stärker als durch die Tätigkeit der organischen Sinne. Wenn ein Hund eine Spur aufnimmt, wird niemand den Hund der Halluzination verdächtigen, obgleich der Mensch nichts wahrnimmt und auch mit Hilfe von technischen Geräten keine Spur wahrnehmen kann. Man nimmt es als selbstverständlich hin, daß der Hund einen "Sechsten Sinn" hat - wie man zu sagen pflegt. • Würden alle Menschen außergewöhnliche, d. h. übersinnliche Wahrnehmungen haben und kennen, würde man sich damit abfinden, wie man es auch bei den Tieren tut. Aber da es nur einige wenige Menschen gibt, die derartige "SPUREN" verfolgen können, glaubt man ihnen nicht und hält sie für krank, für verrückt. Wie kann ein Medium unterscheiden, ob es halluziniert oder nicht? Bei jeder übersinnlichen Wahrnehmung, die keine Halluzination ist, bleibt der Verstand völlig unversehrt. Die Gedankentätigkeit ist nicht eingeschränkt, sondern absolut objektiv. Mit der entsprechenden übersinnlichen Wahrnehmung geht meistens noch eine weitere Wahrnehmung einher, die den übersinnlichen Ursprung bestätigt. Es kann nämlich sein, daß ein Medium einen herrlichen BLUMENDUFT wahrnimmt. Das allein könnte eine Halluzination sein. Hinzu kommt aber, daß das Medium eine wunderbare GESTALT sieht oder eine STIMME hört, die da spricht: "Ich bringe dir einen Blumengruß aus dem Geistigen Reich." - In dieser Weise gibt es unendliche Variationen. • Erst die Gesamttätigkeit der übersinnlichen Sinne ergibt ein einheitliches Bild und ist eine Bestätigung dafür, daß die Wahrnehmung übersinnlich ist. Es kann auch vorkommen, daß jemand einen seelischen Schock erleidet, der ein Sinnesorgan beeinträchtigt. Jener Kranke halluziniert dann wirklich, indem er etwas sieht oder riecht, das nicht vorhanden ist. Doch da fehlt die übersinnliche Beigabe, jene Erklärung, daß es sich tatsächlich um eine Wahrnehmung aus der geistigen DIMENSION handelt. Hier muß der Arzt sehr genau unterscheiden und das kann er nur, wenn er den Spiritualismus gründlich studiert hat. Tut er das nicht, kommt er zwangsläufig zur falschen Annahme, daß sich das Medium "mit seinem eigenen Unterbewußtsein unterhält". Die Medien, die übersinnliche Wahrnehmungen haben, hüten sich meistens davor, darüber zu sprechen, weil man sie sofort für verrückt hält. Wer will schon für geisteskrank gehalten werden? - Leider sind die Medien nicht fähig, ihre Wahrnehmungen so zu schildern, daß sie für einen Arzt plausibel erscheinen. Oft fehlen Details, auf die es ankommt. Der Spiritualismus ist eine Wissenschaft, die gleiche Anforderungen stellt wie die Psychologie oder Medizin, es handelt sich also um eine Naturwissenschaft. Die Religion steht erst an letzter Stelle. Durch die Religion ist es jedoch möglich, den Anschluß zu höheren SPHÄREN herzustellen, wodurch die Botschaften auch einen höheren Wert bekommen. - Aber auch ohne Religion ist ein Kontakt mit dem Geistigen Reich möglich, jedoch dann nur mit niederen SPHÄREN, wo dann die Botschaften nicht mehr glaubhaft sind. Die SPHÄREN lassen sich sowohl am GERUCH als auch an der SPRACHE ihrer BEWOHNER erkennen. Auch SPHÄREN haben ihr bestimmtes Milieu. Das niedrige Milieu der GEISTIGEN WELT entspricht dem Milieu unserer Erde. Es ist die Sphäre des sogenannten Proletariats. • Nicht die Zugehörigkeit zu einer Religion bestimmt den Grad der Entwicklung, sondern die Selbsterkenntnis und der gute Wille.

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