Spiritualismus kontra Spiritismus

- 35 - Menschen. Ein Lichtbote gebietet nichts , sondern er belehrt oder er ermahnt nur. Die freie Willensentscheidung bleibt immer gewahrt, sie wird von jedem Lichtboten unbedingt respektiert. Niemalswird ein Lichtbote sagen: "Du mußt!" Darum folgt dem hohen Beispiel, das wir von denEngeln erfahren haben. Nur derBöse sagt: "Du mußt!" Frage: Warum werden beim Hausspiritismus selbst gottgläubige Menschen so oft gefoppt? AREDOS: Das geistige Gesetz lautet: "Zerstöre keine Hoffnung!" Daher sindmaterielle, persönliche Fragen zwecklos. Dieser Fehler wird überall im Hausspiritismus gemacht; später wundert man sich, daß die vielen guten Versprechungen nicht eingetroffen sind. Es sind gewissermaßen fromme Lügen, die wir jedoch auch ablehnen. In den niederenSphären nimmt man das nicht so genau. Frage: In vielen Zirkeln bilden die Teilnehmer eine Kette, indem sie sich die Hände reichen. Welchen Vorteil hat diese Praxis? ARGUN: Diese Methode eignet sich besser für die physikalischenPhänomene. Frage: Ist es besser, wenn der Spiritualismus in seiner jetzigen Form weiterwächst oder sollte er eine äußerlich organisierte Glaubenslehre sein? SILBER-: Ich verneine , daß er eine Glaubenslehre ist; denn er ist ein Wissen! Niemand kann den BIRKE Atem des Windes beherrschen, ebensowenig kann dies mit dem Anwachsen oder der Verbreitung des Wissens geschehen. Die Wahrheit will nach ihrer eigenen Art blühen; das kann nicht in vorgezeichneten Bahnen geschehen. Das einzige, was getan werden kann, ist die Mittel zu schaffen , durch die die Wahrheit mehr und mehr Menschen zugänglich gemacht werden kann. Die Wirkung des Wissens kann nicht im voraus bestimmt werden; ebensowenig können Regeln oder Bestimmungen für die Wege ihrer Ausbreitung aufgestellt werden. Euer ganzes Tun liegt in eurer eigenen ehrlichen Verantwortung , eurer Pflichterfüllung im Lichte eures Verstandes. Ihr müßt helfen, wo ihr könnt und müßt euer Wissen weitergeben und die Bemühungen des Geistes ihre eigenen Wege gehen lassen. Frage: Besitzen die Gedanken eine wirkliche Kraft? SILBER-: Die Gedanken habenKraft. Die Gedanken sindschöpferische Prozesse des Lebens. BIRKE Sie zeigen in Wirklichkeit ihre eigenen Ausdrucksformen, aber sie sind begrenzt, gemäß der Sphäre, in der sie benutzt werden . Die Gedanken sind real, aber dies ist in eurer Daseinsform unbekannt, weil sie nicht stofflich sind. In unserer Welt, wo keine Knechtschaft des Fleisches besteht, haben die Gedanken eine weit größere Wirklichkeit; denn wir leben ja in der Welt der Gedanken, des Geistes. Frage: Wie lautet die Antwort auf die klerikale Behauptung, daß der Spiritualismus der Welt nichts Neues bietet? SILBER-: Ich sage, es ist überhaupt keine Behauptung. Wir haben der Welt nichts Neues hinzuzuBIRKE fügen als das, daß wir - was zum ersten Mal in der Geschichte der Fall ist - die Religion auf dem Grundstein des Beweises lehren , daß wir sie aus dem Reich der Glaubensbekenntnisse, der Hoffnungen und Spekulationen weisen und lehren, was erreicht werden kann. Von dieser Tatsache abgesehen, ist nichts Neues vorhanden. Aber ich wüßte nicht, daß CHRISTUS etwas lehrte, was neu war. Es ist wahr, die Lehre ist nicht neu oder modern. Aber wie steht es mit der Wahrheit? Frage: Woher bezieht ihr euer Wissen?

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