Spiritualismus kontra Spiritismus

- 55 - • Wahrheit bleibt Wahrheit, ewig in ihrer Güte, unendlich in ihrem Wesen und ihrer Wirklichkeit. Man kann eine Wahrheit nicht so verkünden, daß sie gleich von der Masse des Volkes begriffen wird, denn alle befinden sich auf einer anderen Stufe der Entwicklung und die Seelen, die sich erst im Wachstum befinden, reagieren verschieden auf die gleiche Wahrheit. Ich lehrte immer, daß derPlan des Geistes nicht vorsieht, eine große Masse auf einmal zu verändern, denn wie wir wissen, würde eine solche Methode keinen bleibenden Erfolg erzielen. Die Menge würde für eine Weile fasziniert oder erstaunt sein, aber unweigerlich würde die Reaktion kommen; wenn die Massensuggestion nachläßt und sie sich als Einzelwesen fühlen, würde oft ein beklagenswertes Erwachen erfolgen. Unser Plan ist, Einzelwesen anzusprechen , einen nach dem anderen, um eine Einheit aufzubauen, um ihnen das Wissen nach ihrem geistigen Stand zu verabreichen. Die meisten werden von ihren Lieben belehrt, die sich in unserer Welt befinden. Die so aufgenommenen geistigen Wahrheiten werden dann leben und kein Sturm, keine noch so widrigen Umstände werden diese soliden Grundmauern erschüttern können. • Es gibt keinen Weg, die Überzeugung einer großen Anzahl von Leuten zu bringen, auf keinen Fall einen, der befriedigende Ergebnisse erzielen würde. Bedenkt, daß die Seele bereit sein muß , um die geistigen Wahrheiten empfangen zu können; im anderen Fall würdet ihr auf Granit beißen. Aber sobald die Seele durch Leid oder Trauer berührt wurde, verschwindet der harte Panzer und dafür ist ein Material vorhanden, das leicht zu bearbeiten ist, das aufnahmefähig , bereitundwillens ist zu lernen. 5 • Ich verneine, daß der Spiritualismus eine Glaubenslehre ist. Er ist ein konkretes Wissen. Niemand kann den Atem des Windes beherrschen, ebensowenig kann dies mit dem Anwachsen oder der Verbreitung des Wissens geschehen. Die Wahrheit will nach ihrer eigenen Art blühen, das kann man nicht in vorgezeichnete Bahnen lenken. Das einzige, was getan werden kann, ist, die Mittel zu schaffen , damit die Wahrheit mehr und mehr Menschen zugänglich gemacht werden kann. Die Wirkung des Wissens kann im voraus nicht bestimmt werden , ebenso wenig können Regeln oder Bestimmungen für die Wege der Ausbreitung aufgestellt werden. Euer ganzes Tun liegt in eurer eigenen Verantwortung, eurer Pflichterfüllung im Lichte eures Verstehens. • Ihr müßt helfen, wo ihr könnt und müßt euer Wissenweitergeben und den Trost des Geistes seine eigenen Wege gehen lassen. Jeder muß sein Bestes, seinen Fähigkeiten entsprechend, beisteuern. 5 Was SILBERBIRKE hier erklärt, ist auch für unsere Mission maßgebend. ARGUN sagte uns, daß die geistige Welt nicht daran interessiert ist, großen Auflauf hervorzurufen. Die geistigen Wahrheiten richten sich an jene, die sich dafür ernsthaft interessieren. CHRISTUS war der gleichen Ansicht, denn er wies alle von sich, die nur aus Neugierde oder desinteressiert danebenstanden. Er sagte deshalb stets: "Wer Ohren hat, der höre!" Das heißt mit unseren heutigen Worten: "Wer wirklich Interesse hat und die Wahrheit wissen will, der höre gut hin!"

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