Spiritualismus kontra Spiritismus

- 56 - Ein Wissenschaftler stellt Fragen an den Zirkelleiter Es folgt ein Gedankenaustausch zwischen dem Zirkelleiter (Z. L.) desMedialen Friedenskreis Berlin, Herbert Viktor Speer , und dem WissenschaftlerDr. B. der den Kreis im Jahre 1961 besuchte. Dr. B.: Die Wissenschaft bekennt sich zwar zu übersinnlichen Phänomenen, aber sie vermutet die Ursache dafür im Medium selbst , das heißt, nicht in einem Jenseits, noch in dem Zustandekommen durch nach dem Tod weiterlebende Seelen. Z. L.: Die Wissenschaft kennt keine Seele , sondern nur eine menschliche Hirnfunktion. Bei allen übersinnlichen Erklärungen geht sie nur davon aus. Man soll also nicht etwas erklären wollen, was man nicht kennt. Die Jenseitsforschung hat in dieser Hinsicht die Wissenschaft überholt und weiß, daß es eine Seelenfunktion gibt, die über der Hirnfunktion steht. Dr. B.: Wie wollen Sie das beweisen? Z. L.: Der Spiritualismus als auch der Spiritismus haben Tausende solcher Beweise erbracht. Der Spiritismus beweist das Weiterleben der Verstorbenen und der Spiritualismus pflegt den Kontakt mit jenseitigen Lehrern , die uns über dieses Gebiet ausführlich aufklären. Dr. B.: Die Erfahrung hat gezeigt, daß man derartige Vermutungen so oder so interpretieren kann. Z. L.: Jenseitige Lehrer interpretieren nicht, sondern sie erklären und beweisen zugleich. Das kann folgendermaßen geschehen: Während einer Séance mit einem physikalisch geeignetem Medium ertönen Klopflaute, die intelligent gesteuert werden und den Platz wechseln. Man kann also ein "Ja" oder "Nein" oder ein ganzes Alphabet verabreden. Auch unter den Teilnehmern kann ein solches Medium sein, ohne es zu wissen. Der Erfolg beweist ein jenseitiges Wissen, welches die Experimentierenden nicht besitzen . Außerdem unterstützen physikalische Phänomene diese Verständigung. Dr. B.: Das beruht doch auf Einbildung oder einer Autosuggestion. Das ist doch kein Beweis! Z. L.: Die Klopflaute müssen nicht im Tisch erfolgen. Oft kommt es vor, daß sie im Tisch beginnen und dann in einer Ecke oder in einem entfernten Möbel, ja sogar in der Zimmerdecke fortgesetzt werden. Man kann sich sogar den Rhythmus einer Melodie wünschen, er wird ausgeführt. Die Schwerkraft kann aufgehoben werden, so daß ein Gegenstand, z. B. ein Tisch völlig frei in der Luft schwebt. Dr. B.: Bei schwacher Beleuchtung ist es nicht schwer, die Teilnehmer zu täuschen. Z. L.: Wieso bei einer Verdunkelung? Das geht auch bei Tageslicht oder bei 100 Watt Beleuchtung. Außerdem kann der Tisch von allen Seiten aus einem Abstand heraus betrachtet werden. Er wechselt auch den Platz und die Höhe oder verläßt, wenn es möglich ist, den Raum. Ich habe einmal versucht, den schwebenden Tisch mit beiden Händen herabzudrücken, es war kaum möglich, weil er wie eine leere Schüssel auf dem Wasser schwankte. Drückte ich die eine Seite herunter, kam die andere empor. Wenn zum Beispiel eine Familie spontan in einer Wohnung eine Sitzung vornimmt, so ist nicht das Geringste vorbereitet worden. Auch dann kann es zu solchen Phänomenen kommen. Dr. B.: Was gibt es für einen Unterschied zwischen dem Spiritismus und dem Spiritualismus? Beides ist doch dasselbe Gebiet. Z. L.: Nein, das sind zwei verschiedene Gebiete; denn es gibt Gut und Böse. Wir sagen, daß der physikalische Spiritismusmehr auf der unteren Ebene liegt, während der Spiritualismus auf alle physikalischen "Wunder" weitgehend verzichtet und sich nur auf Botschaften konzentriert, die aus höherenRegionen stammen.

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