Spiritualismus kontra Spiritismus

- 8 - Wenn man sich aber mit einem akademischen Wissenschaftler darüber unterhalten will, so stößt man meistens auf völlige Unwissenheit auf diesem Gebiet. Der akademische Hochmut ist eine sehr gefährliche Einstellung. Hier macht der Wissenschaftler den großen Fehler, daß er sich einem enorm wichtigen Wissen verschließt . Dieses Gebiet ist kein Tummelplatz für Minderwertige, sondern für Hochintellektuelle. Aber es kommt entschieden auf die positive Einstellung an! Wenn ein Mensch außergewöhnliche Wahrnehmungen hat, so verdächtigt man ihn der Halluzination. Doch nicht alle diese Wahrnehmungen kommen aus einer Sinnesstörung. Es gibt Wahrnehmungen, die jenseitiger Natur sind . Sie können wahrgenommen werden, wenn sich die Sinne auf eine rein seelische Tätigkeit umstellen. Die Wirkung der Wahrnehmung ist dann viel stärker als durch die Tätigkeit der organischen Sinne. Wenn ein Hund eine Spur aufnimmt, so wird niemand den Hund der Halluzination verdächtigen, obgleich der Mensch davon nichts wahrnimmt und auch mit Hilfe von Geräten keine Spur wahrnehmen kann. Man nimmt es als selbstverständlich hin, daß der Hund einen "Sechsten Sinn" hat. Würden alle Menschen außergewöhnliche, d. h. übersinnliche Wahrnehmungen haben, so würde man sich damit abfinden, wie man es bei den Hunden auch tut. Aber da es nur einige Menschen gibt, die derartige "Spuren" verfolgen können, so glaubt man ihnen nicht und man hält sie für krank oder für verrückt. Wie kann ein Medium unterscheiden, ob es halluziniert oder nicht? • Bei jeder echten übersinnlichen Wahrnehmung, die keine Halluzination ist, bleibt der Verstand völlig unversehrt. Die Gedankentätigkeit ist nicht eingeschränkt , sondern absolut objektiv. Mit der entsprechenden übersinnlichen Wahrnehmung geht meistens noch eine weitere Wahrnehmung einher, die den übersinnlichen Ursprung bestätigt. Es kann sein, daß ein Medium einen wunderbaren Blumenduftwahrnimmt. Das allein könnte eine Halluzination sein. Aber dann kommt hinzu, daß das Medium eine wunderbare Gestalt sieht oder eine Stimme hört , die da spricht: "Ich bringe dir einen Blumengruß aus dem Geistigen Reich." In dieser Weise gibt es unendliche Variationen. Die gesamte Tätigkeit der übersinnlichen Sinne ergeben erst ein einheitliches Bild bzw. eine Bestätigung, daß die Wahrnehmungen übersinnlich sind. Es kann vorkommen, daß jemand einen seelischen Schock erleidet, der ein Sinnesorgan beeinträchtigt. Jener Kranke halluziniert dann wirklich, indem er etwas sieht oder riecht, das gar nicht vorhanden ist. Aber es fehlt dann die übersinnliche Beigabe, jene Erklärung, daß es sich tatsächlich um eine Wahrnehmung aus der geistigen Dimension handelt. Hier muß der Arzt sehr genau unterscheiden, und das kann er nur, wenn er den Spiritualismus gründlich studiert hat , sonst kommt es zu falschen Annahmen z. B., daß sich das Medium mit seinem eigenen Unterbewußtsein unterhält… Die Medien, diewirklich übersinnliche Wahrnehmungen haben, hüten sich meistens davor, darüber zu sprechen, da man sie sofort für verrückt hält. Wer will schon für geisteskrank gehalten werden? Leider sind die Medien auch nicht fähig, ihre Wahrnehmungen so zu schildern, daß sie für einen Arzt glaubhaft erscheinen, es fehlen die Details, auf die es ankommt. Aus diesem Grunde ist der Spiritualismus eine Wissenschaft, die gleiche Anforderungen stellt, wie die Psychologie oder die Medizin. Es handelt sich also um eineNaturwissenschaft . Die Religion steht erst an anderer Stelle. Durch die Religion ist es jedoch möglich, den Anschluß mit höheren Sphären herzustellen, wodurch die Botschaften ebenfalls einen höheren Wert bekommen. Aber auch ohne Religion ist ein Kontakt mit dem Geistigen Reich möglich, jedoch dann mit niederen Sphären, wo die Botschaften nicht mehr glaubwürdig sind. Die Sphären lassen sich sowohl amGeruchals auch an der Art der Sprache erkennen. Auch die Sphären haben ihr bestimmtes Milieu. Das niedrigeMilieu der Geistigen Welt entspricht dem Milieu unserer Erde. Es ist die Sphäre des sogenannten "Proletariats". • Nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion bestimmt den Grad der Entwicklung, sondern die Selbsterkenntnis und der gute Wille!

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