Giganten im All - Teil 1

- 23 - Bedenken Sie bitte, daß wir der Erdenmenschheit in der Entwicklung um mehr als 10.000 Jahre voraus sind. Das dürfte eine gewisse Garantie für die Wahrheit sein. Schön, Sie sagen, daß Sie eine Bildung haben. Aber wer garantiert Ihnen, daß diese Bildung die richtige ist? Daß diese Bildung keine Fehler und Irrtümer enthält? Was glauben Sie, was auf der Terra für ein Unsinn gelehrt und verehrt wird, das alles andere als Bildung ist. Die Situation auf der Terra ist unter allem Niveau. Ich werde es Ihnen noch beweisen. Aber warten Sie erst die Konferenz ab. Bei dieser Gelegenheit werden Sie einsehen müssen, wie weit die irdische Welt in Irrtümern verstrickt ist, die das Denken der Menschen in falsche Bahnen lenkt." "Unsere Wissenschaft ist auf Erfahrungen aufgebaut", sagte Martin, "und sie wird durch die Praxis bewiesen. Aufgrund dieser Erfahrungen haben wir viel erreicht und eine Zivilisation geschaffen." "Natürlich gibt es eine ganze Menge, was wir durchaus als wissenschaftliche Erkenntnisse akzeptieren. Aber es gibt eine große Menge von Irrtümern, die gefährlich auf die Psyche des Menschen einwirken. Darüber hinaus gibt es Irrtümer, die man bereits erkannt hat, aber trotzdem bestehen läßt, weil man viel Geld dabei verdient. Da ist z. B. das Rauchen. Die Medizin kennt die Gefahren. Der Staat kennt die Gefahren. Trotzdem verbietet man diese Massenvergiftung nicht, obwohl sie nur Krankheit, Elend, Sucht und den Tod verursacht. Dann gibt es den Alkohol, der in solchen Mengen schmackhaft gemacht wird, daß Millionen Menschen daran zu Grunde gehen oder irrsinnig werden. Man weiß es, aber man verbietet es nicht. Wie wollen Sie das erklären? Etwa mit der Behauptung, daß auch die dafür Verantwortlichen ihre Bildung, ihre Intelligenz oder ihr menschliches Niveau haben?" Martin merkte immer mehr, in welch schwierige Lage er gekommen war, diese Anschuldigungen für eine ganze Menschheit auf sich zu nehmen. Er mußte sich eingestehen, daß diese Anschuldigungenzu Recht bestanden. Er konnte sich nicht verteidigen. "Das ist richtig", sagte Martin, "ich kann nicht widersprechen. Aber diese Übel und Laster sind mittlerweile so groß geworden, daß man sie nicht gleich abstellen kann. Es ist wie ein Riesenbrand, den man nicht löschen kann, weil er viel zu groß ist. "Das ist ein guter Vergleich. Aber was tut man, wenn es so umfangreich brennt? Sollte man dann nicht wenigstens versuchen, eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhüten. - Aber auch das tut man nicht auf der Terra. Im Gegenteil - man gießt immer weiter Öl ins Feuer." Martin stützte den Kopf in seine Hände. Ihm war gar nicht gut. Er sah immer mehr ein, wie gewissenlos man auf der Erde lebte. "Ich weiß", fuhr NAMO in ihrer Rede fort, "daß die Politik meistens im Vordergrund steht. Man hat sie zu einer Religion erhoben, die eigentlich nur dem SCHÖPFER zukommt. Die Politik kümmert sich aber nicht um die GESETZE DER LIEBE, sondern bestimmt über Tod und Leben der gesamten Erdenmenschheit. Das ist der Grund, warum wir mit unserer hochentwickelten Raumflotte um den Erdball kreisen und warum wir die Terra kontrollieren müssen. Können Sie mir als Vertreter der Erdenmenschheit sagen, woran es liegt, daß man der Politik einen solchen Platz eingeräumt hat?" Martin überlegte einen Augenblick. Solche Fragen waren ihm noch nie gestellt worden. Dennoch sagte er: "Die Politik ermöglicht erst das Zusammenleben der Menschen und Völker untereinander. Ohne Politik geht es nicht, denn dann würden die Menschen keine Ordnung besitzen." "Gut, diese Antwort ist zu überlegen. Doch die Politik ist überall verschieden. Diese Verschiedenheit führt zu spannungsvollen Gegensätzen, so daß es zu blutigen Kriegen kommt. Auch innerhalb eines Volkes gibt es Revolutionen und Proteste. Also kann man sagen, daß die politischen Ansichten nicht stimmen. Sie können nicht auf einen Nenner gebracht werden, weil ein Volk vom anderen behauptet, daß es einen falschen Weg eingeschlagen hat. Die persönliche Ansicht einer Partei oder Gruppe wird mit unvorstellbarer Waffengewalt verteidigt oder einem anderen Volke aufgezwungen.

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