Giganten im All - Teil 1

- 6 - das mit einem roten Stern gekennzeichnet ist. Entnehmen Sie daraus das Kleidungsstück, welches wir für Sie bereitgelegt haben. Danach legen Sie bitte Ihre persönlichen Sachen in dasselbe Fach." Martin blieb nichts anderes übrig, als der Stimme zu folgen. Er war in der Gewalt außerirdischer Lebewesen, die jetzt über ihn bestimmten. Er zog seine Sachen aus und wartete, was wohl geschehen würde. Plötzlich zischte es über ihm. Aus einer Reihe winziger Düsen sprühte eine warme Flüssigkeit auf ihn nieder, die sehr fein zerstäubt und auf der Haut nicht unangenehm wirkte. Nach Beendigung dieser Prozedur suchte Martin das beschriebene Fach, wußte aber nicht, wie er es öffnen sollte. Als er es befühlte, sprang es geräuschlos auf. Ein trikotartiger Anzug, in der Form eines Trainingsanzuges, lag vor ihm. Nachdem er die unbekannte Kleidung ohne Unterwäsche über seinen Körper gezogen hatte, legte er seine persönlichen Kleider in das noch offenstehende Fach, das sich daraufhin automatisch schloß. Allmählich fand Martin die ganze Situation mehr als spannend und interessant, besonders deshalb, weil diese Reise in ihm keinerlei körperliche Beschwerden auslöste. Der Lautsprecher meldete sich: "Herr Berger, behalten Sie keine persönlichen Gegenstände zurück. Legen Sie alles in das Fach." Martin sah sich im Raum um, als wollte er den Sprecher entdecken. "Ich habe nichts zurückbehalten. Alle persönlichen Gegenstände befinden sich in meinen Kleidern", entgegnete er. "Was haben Sie mit mir vor?" "Gut, Sie sollen erfahren, was wir von Ihnen wollen. Wir haben Sie längere Zeit beobachtet und Sie können das Ganze natürlich nicht verstehen. Wir bringen Sie zu einem großen WeltraumStrahlschiff, einem sogenannten Mutterschiff. Sie werden dort etwa einen Monat bei uns zu Gast sein. Selbstverständlich benutzen wir Ihre irdischen Sprachbegriffe, damit Sie uns verstehen. In diesem Schiff genießen Sie alle Bequemlichkeiten. Es wird Ihnen an nichts fehlen. Nach Ablauf eines Monats werden wir Sie auf demselben Wege wieder zur Erde bringen und in New Mexico absetzen." "Ich möchte gerne wissen, was man mit mir vorhat? - Wollen Sie mit mir biologische Experimente anstellen?" Die Stimme antwortete prompt: "Keine Sorge, so ist das nicht. Wir wollen nicht experimentieren. Im Weltraumstrahlschiff findet eine interstellare Konferenz statt. Dazu brauchen wir einen geeigneten Vertreter für die Erdenmenschheit, denn um diese geht es. Wir haben eine ungefähre Vorstellung von Ihrem Intellekt und glauben, daß Sie einigermaßen darüber im Bilde sind, was auf der Erde vorgeht. Es wird für Sie sehr interessant werden und Sie werden sehr viel dabei lernen. Also betrachten Sie das Ganze als ein großes Glück für Sie." "Wie heißen Sie? - Wer sind Sie überhaupt?", wollte Martin wissen. "Ich kann Ihre Neugierde verstehen. Leider können wir uns noch nicht begegnen. Sie müssen noch untersucht werden. Aber das können wir auf diesem Schiff nicht durchführen. Sie müssen warten, bis wir das Mutterschiff erreicht haben. Ich heiße SHINUN. Haben Sie noch etwas Geduld. Nach Ablauf von etwa fünf irdischen Stunden werden wir das Mutterschiff erreicht haben. Es ist - für Ihre Begriffe - ein riesiges Objekt, mit einer Längenausdehnung von etwa 600 m. Sie werden dort alle Bequemlichkeiten vorfinden, die Sie gewohnt sind. Sie brauchen sich keine Gedanken wegen des Umsteigens in das Großschiff zu machen. Dieses Fahrzeug fährt direkt in ein Fährschiff." Martin faßte sich an den Kopf. Er kniff sich in seinen Arm, denn er war sich nicht sicher, ob er vielleicht durch einen Traum genarrt wurde. Es war unfaßbar! – Als er noch einmal zum Fenster hinausschaute, sah er die bläuliche Erde in weiter Ferne, mit scharf ausgeprägter Tag- und Nachtgrenze. Für

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