Bekenntnis und geistiges Vermächtnis des Flugpioniers Dr. Ing. h. c. Igo Etrich

- 10 - Diese Prophezeiung hat mir immer wieder neuen Auftrieb gegeben, auch als es schien, im Jahre 1946 in den Kerkern der Tschechen mein Leben verlieren zu müssen. Ich glaubte aber an Gott, an die Prophezeiung und an die drei Missionen, und da ich damals 68 Jahre alt war, konnte dies doch noch nicht mein Ende bedeuten. Sieben Jahre führte mein Vater diese Sitzungen durch und sammelte Erfahrungen und Erkenntnisse. Dann heirateten die Medien und mein Vater, der ja nun den Beweis für das Vorhandensein und Wirken einer Geisterwelt erhalten hatte, stellte die Sitzungen in dieser Form ein, um im Stillen seine empfangenen Kenntnisse auszuwerten. Vom Jahre 1898 an beschäftigten meinen Vater und mich nun die technischen Probleme des Fliegens, die in den Vordergrund rückten, ohne aber eine stille geistige Weiterbildung zu beeinträchtigen. Wenige Jahre später solle ich wieder Gelegenheit erhalten, einen neuen Beweis für das Wirken Jenseitiger zu empfangen. Anfang April 1914. – Ich befand mich in Gesellschaft einer befreundeten Familie in Trautenau, als mir in einer Sitzung folgender Auftrag erteilt wurde: "Igo, sage deinem Vater, daß er mit einem Medium namens Seidel aus euerer Fabrik eine Sitzung abhalten soll". Wir kontrollierten die Listen unserer Arbeitnehmer, ob ein Mann namens Seidel dabei sei und entdeckten, daß ein Tischler in den Werkstätten Seidel hieß, der auch zugab, in einem Zirkel in Oberaltstadt als Medium zu dienen. In der nun folgenden Sitzung wurde durch ihn folgendes kundgegeben: Über das deutsche Volk wird eine schwere Prüfung kommen. Der österreichische Thronfolger Franz-Ferdinand und dessen Gattin werden eines unnatürlichen Todes sterben und bald darauf wird ein Krieg ausbrechen, in welchem zuerst Österreich und Deutschland und schließlich immer mehr Staaten verwickelt werden, so daß daraus ein Weltkrieg entsteht, der mehrere Jahre dauern wird. Mein Vater nahm diese Mitteilung sehr ernst, doch ahnten wir nicht, daß sich diese Prophezeiung bereits nach wenigen Monaten erfüllen werde. Als Ende Juni 1914 der österreichische Thronfolger und dessen Gattin in Sarajewo ermordet wurden, waren wir von dem avisierten Weltkrieg überzeugt. Mein Vater veranlaßte einen Vertrauten unserer Firma, sofort nach Wysotschansk zu unserer russischen Fabrik zu fahren, um meinen Bruder, der als Leiter dort tätig war, abzulösen, da er überzeugt was, daß Rußland im Kriegsfalle zu unseren Feinden zählen würde. Als mein Bruder heimreisen wollte, wurde ihm von der russischen Behörde das Visum verweigert so daß er mit seiner Familie bleiben mußte. Beim Ausbruch des Krieges kamen er und seine Familie nach Wiatka und wurde später nach Sibirien verschleppt. – Ab August 1914 hielten wir wiederum jeden Sonntag mit dem Medium Seidel eine Sitzung ab, bei welcher ich selbst alles mitstenographierte. Wir erhielten viele interessante und wichtige Hinweise auf die geistige Entwicklung dieser Erde; das traurige Ende dieses Krieges teilte man uns jedoch nicht mit. – Leider wurden diese interessanten Notizen und Protokolle im Jahre 1942 von der Gestapo beschlagnahmt. Als im Juni 1920 mein Vater bei einem Überfall durch Kommunisten in Trautenau eine schwere Gehirnerschütterung erlitt, konnte er sich nur mehr wenig um die Leitung der Firme kümmern und ich war dadurch so in Anspruch genommen, daß geistige Arbeiten in den Hintergrund treten mußten. Im Jahre 1927 starb mein Vater. Als er fühlte, daß seine irdische Laufbahn am Ende sei, sagte er meiner Gattin und mir, daß er bei seinem Scheiden ins Jenseits ein Zeichen geben wolle, wenn ihm dies gestattet sei, was uns wiederum zum Beweis dienen solle. Drei Tage lag mein Vater in Agonie, und wir weilten in seinem Zimmer. An einen Schlaf war die ganzen Tage nur wenig zu denken und so wollten wir uns am dritten Tage ein wenig ausruhen und baten die Pflegerin, uns sofort zu wecken, wenn es mit dem Vater zu Ende gehen sollte. Gegen 5 Uhr früh wurden wir durch einen lauten Schuß geweckt.

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