An den Grenzen der Physik

- 13- c) Am Fotokopiergerät die Entwicklerflüssigkeit auslaufen, obwohl es zwar an einer Normalsteckdose angesteckt, jedoch nicht eingeschaltet war. Diese Äußerungen waren nicht sonderlich glaubwürdig, so daß die Revisoren der Stadtwerke angewiesen wurden, die Gesamtinstallation des Hauses Königsstraße 13, besonders aber den Hausanschluß, die Steigleitung und die Installation bei Herrn Rechtsanwalt Adam sorgfältig zu revidieren." Im Verlauf der umfangreichen Untersuchungen und Messungen wurde schließlich das ganze Stockwerk des Rechtsanwaltes Adam vom öffentlichen Elektrizitätswerk abgetrennt und über ein Notstromaggregat versorgt. Trotzdem zerplatzten weiterhin die daran angeschlossenen Lampen, traten unverändert Knallerscheinungen auf, häuften sich die Ausschläge angeschlossener Meßinstrumente und pendelten ohne ersichtlichen Grund die Beleuchtungskörper. Damit war klar, daß das öffentliche Stromversorgungsnetz nicht Ursache der Vorkommnisse sein konnte. Außer den elektrischen Erscheinungen traten aber immer wieder auch andere Vorgänge auf, über die Herr Brunner berichtet: "Es waren mitunter die schon gewohnten Knallerscheinungen zu hören und es verdrehten sich auch noch andere Bilder in der Kanzlei, im Chefzimmer und im kleinen Flur. Bei einer Kontrolle hing im Chefzimmer das Bild des Herrn Notars Adam (Vater von Herrn Rechtsanwalt Adam) schief an der Wand. Auch drehte sich das Bild mit der Kirche in der Kanzlei. Nach einem dumpfen Knall aus der Richtung des Chefzimmers betrat Herr Brunner als erster diesen Raum und stellte verwundert fest, daß vier Bilder gleichzeitig schief hingen. Das große Bild hinter dem Schreibtisch war dabei gerade geblieben. Mit aller Bestimmtheit wird hier festgestellt, daß vorher kein Personal im Chefzimmer war. Die beiden Bürodamen machten eher einen verschüchterten Eindruck in der Kanzlei, meist an ihren Schreibtischen sitzend. Im Laufe des Vormittags fielen noch mehrere Bilder von der Wand, so vor allem das Bild mit der Kirche in der Kanzlei. Das eigentliche Losspringen vom Bilderhaken konnte nicht gesehen werden, jedoch einmal noch das Poltern am Boden. - Mitunter fiel auch das Bild von Herrn Notar Adam (senior) vom Haken und auch das große Bild hinter dem Schreibtisch drehte sich. (Später riß der Haken aus der Wand und das Bild fiel zu Boden.) Bei einem kurzen Gespräch mit einer Bürokraft am kleinen Tisch vor dem Ölofen stand Herr Brunner direkt vor dem Blumenbild, als Herr Rechtsanwalt Adam von links kommend das Büro betrat. In diesem Moment drehte sich das Bild sehr rasch cirka 320 Grad im Linksdrehsinn, so daß sich der Aufhängedraht am Haken verwickelte. Mit aller Bestimmtheit hat niemand persönlich diesen Vorgang durch manuelle Betätigung ausgelöst, da er sich nur in cirka einem Meter Entfernung vom Beobachter abspielte. Der Standpunkt der Beauftragten der Stadtwerke war meist unter dem Türstock zum Vorzimmer vor dem Registriergerät. Von dieser Stelle aus war in günstiger Position der kleine und große Flur, das Mandantenzimmer und die Kanzlei, damit auch die Leuchten und Bilder, zu übersehen. Hier konnte von Herrn Brunner im Abstand von etwa eineinhalb Metern direkt beobachtet werden, wie das Bild im kleinen Flur (Motiv Mittertor Rosenheim) vom Haken gefallen in die Mitte des kleinen Flurs am Boden kollerte. Etwas später fiel es wieder von der Wand ohne Anwesenheit irgendeiner Person. Dieses Bild hatte sich vorher schon einige Male bis zu cirka 30° verdreht. Das eigentliche Drehen konnte allerdings nicht beobachtet werden. Zu dieser Zeit war der Revisor A. Mayr mit anwesend in der Kanzlei. Er persönlich sah mit absoluter Sicherheit das plötzliche Verdrehen des Blumenbildes aus der Ruhestellung heraus, ebenfalls ohne jegliche Einwirkung von Personen. Die Herren Brunner und Mayr waren im Herrenzimmer mit anwesend, als Herr Adam junior ein Ferngespräch führte und dabei cirka 5mal unterbrochen wurde. Dabei fielen jedesmal vier Sicherungsautomaten heraus, die von Revisor Mayr wieder hineingedrückt wurden.

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