Das Ansehen der Parapsychologie in der Öffentlichkeit und die Gegner alles Paranormalen

- 12 - Zwei Monate später kam in Nr. 6/1981 der zweite Teil dieser Serie zum Abdruck unter der Überschrift: "Seher - Heiler - Hexer: Okkulttäter und ihre Opfer." Wieder wurde über die Parapsychologie unsachlich hergezogen: "Die Parapsychologie erweckt und nährt den Afterglauben bei den Opfern, dies wiederum nährt die Okkulttäter, die ihrerseits den Aberwitz weiter verbreiten und festigen …" – "… So liefert die Parapsychologie den Okkultbetrügern mit den Täuschungstatsachen auch die okkulten Ausreden gleich mit." – "…Der ehemalige Staatsanwalt Dr. Wimmer bezweifelt, ob der okkultistische Augiasstall jemals vom Mist wird gereinigt werden können. Und er warnt dringend vor der Parapsychologie. Dabei scheint ihm wichtig, festzustellen, daß die Freiheit der Wissenschaft keineswegs beeinträchtigt werden darf. Es soll jeder forschen und lehren können, was er für richtig hält. Nur wenn, wie bei der Parapsychologie, die anerkannten Kriterien der Wissenschaftlichkeit entfallen, dann können sich auch diese Vertreter nicht darauf berufen, sie seien Wissenschaftler. Ihnen legt er nahe, den Lehrstuhl mit der Sektenprediger-Kanzel zu tauschen, mit anderen Worten: die Wissenschaftsfreiheit mit der Glaubensfreiheit. Dort hat jeder die Freiheit, auch Blödsinn zu glauben oder zu reden." Ein Polizeibeamter, der Hörer meiner Vorlesungen war, machte mir diese Zeitungsberichte zugänglich. Gleich nach der ersten Ausgabe wandte ich mich mit folgendem Brief an die Redaktion der Polizeizeitung: An die Redaktion der Polizei-Zeitung Baden-Württemberg Stuttgart Ravensburg, 14. 5. 1981 Sehr geehrte Herren, in Nr. 4/1981 der Polizei-Zeitung von Baden-Württemberg haben Sie eine Artikelserie eines anonymen Verfassers unter dem Titel "Parapsychologie - krimineller Spuk oder Wissenschaft?" begonnen. In dem ersten erschienenen Artikel wird zwar nichts Sachliches über die Wissenschaft der Parapsychologie ausgesagt, dafür versuchen Sie aber durch Beispiele, die mit der Parapsychologie überhaupt nichts zu tun haben, wie der Massenselbstmord in Guayana, diese Wissenschaft in den Bereich des Abartigen zu stellen. Durch die völlig unbewiesene Behauptung, daß Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin eine Affinität zum "Okkultismus" gehabt hätten, was für Sie ja wohl so viel wie Parapsychologie bedeutet, versuchen Sie außerdem noch eine Verbindung zwischen Parapsychologie und Terrorismus nahezulegen. Hierzu kann ich nur erwidern: Wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Was würden Sie wohl sagen, wenn ich eine Artikelserie über die Polizei veröffentlichen würde unter dem Titel "Die Polizei, Dein Freund und Helfer oder eine kriminelle Gangsterbande?", und wenn ich in dieser Serie ausschließlich Berichte verwenden würde, die Sie den beiliegenden Fotokopien entnehmen können? (Diese Fotokopien waren Zeitungsausschnitte über Berichte von Banküberfällen, Diebstählen und Morden durchgeführt von Polizeibeamten!) Und diese Berichte sind ja wahr, während Ihre Geschichte mit der Ulrike Meinhof unwahr ist. Würden Sie eine solche negative Artikelserie von mir über die Polizei als gerecht und der Tätigkeit der Polizei als angemessen ansehen? Ich halte es für gut, wenn Sie in der Polizeizeitung über die Aufgabe und die Bedeutung der Parapsychologie informieren. Aber das sollte durch einen Fachmann geschehen und nicht durch einen anonymen Laien, der bar jeder Sachkenntnis ist. Wenn Sie sich als Polizei der Wahrheit und dem Recht verpflichtet fühlen, fordere ich Sie auf, den beigefügten und von mir verfaßten Aufsatz "PSI ist keine Wahnidee" als Gegendarstellung zu Ihrer angefangenen Artikelserie in Ihrer Zeitung abzudrucken

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