Engel als Boten Gottes und Helfer der Menschen

- 26 - 5. Engelhilfe bei kranken Menschen Doch nicht nur bei Sterbenden treten jenseitige Wesenheiten, die von Joy Snell Engel genannt werden, in Erscheinung, sondern auch bei noch hier Lebenden. Die Krankenschwester berichtet (27, S. 18): "Nicht nur Ärzte und Schwestern betreuen die Kranken. Auch Engel betreuen sie. Auch dies wurde mir im Krankenhaus offenbart. Beim Licht einer abgeschirmten Lampe schrieb ich eines Nachts an einem Tisch mitten in der Station, bei der ich als Nachtschwester verpflichtet war. Die wenigen anderen Lichter, die brannten, waren heruntergeschraubt. Als ich von dem Papier aufschaute, an dem ich schrieb, sah ich eine Gestalt, die sich an einem Ende das langen und spärlich beleuchteten Raumes bewegte. Ich dachte, es wäre eine Patientin, die aus dem Bett aufgestanden wäre; als ich aber näher kam, sah ich, daß es keine Kranke, sondern ein Engel war. Die Gestalt war groß und schlank, die Gesichtszüge die einer Frau mittleren Alters. Ich war zu dieser Zeit schon zu sehr vertraut mit dem plötzlichen Erscheinen dieser strahlenden Besucher aus einer anderen Welt, als daß ich erschrocken oder verwundert gewesen wäre, obwohl es unerwartet geschah; und ich stand still und beobachtete sie. Sie ging zu drei oder vier Betten, hielt sich bei jedem von ihnen kurze Zeit auf und legte ihre rechte Hand auf die Köpfe der dort liegenden Patientinnen. Solange ich im Krankenhaus blieb, verging danach kaum ein Tag, ohne daß ich sah, wie dieser Engel die Kranken betreute. In der Nachtschicht aber sah ich sie am häufigsten; denn in den dunklen Stunden und besonders jenen, die der Morgendämmerung vorangehen, sinkt die Lebenskraft der mit einer Krankheit Ringenden am tiefsten; und dann brauchen sie am nötigsten etwas, das ihre Lebenskraft anregt und ihren Schmerz lindert. Bald nachdem ich sie erstmals gesehen hatte, wurde es überaus klar, daß sie mit Kräften ausgestattet war, mit denen sie den Kranken körperlich wohltun konnte; so kam es, daß ich sie in Gedanken den Heilungsengel nannte. Ich war immer dankbar dafür, wenn ich sie zwischen den Patientinnen umherflitzen und hier und da einer Leidenden die Hand auflegen sah; und zwar besonders nachts, wo ich gewöhnlich die einzige Schwester in der Station war; denn ich wußte, daß die Empfängerin dieser Betreuung, obwohl sie ihr gänzlich unbewußt war, davon Nutzen haben würde. Oft hat mir eine Patientin nach einer solchen Behandlung gesagt: 'Oh, Schwester, ich fühle mich heute morgen soviel besser; ich hatte einen erquickenden Schlaf.' Gelegentlich sagten mir Kranke, von denen ich wußte, daß sie nachts vom Heilungsengel betreut worden waren, sie hätten schöne Träume gehabt, in denen sie bezaubernde Musik gehört hätten. Ich hätte manchmal gerne gewußt, ob sie Melodien der himmlischen Musik vernahmen, die ich so oft hörte. Aber keine von ihnen sah anscheinend jemals wie ich den Engel, der die Besserung an ihnen bewirkt hatte, für die sie so dankbar waren. Ihre Heilkräfte wurden den Patientinnen nicht nur im Schlaf zugewendet. Ich habe mehr als einmal gesehen, daß sie einer Patientin, die unter solchen Schmerzen litt, daß sie wehklagte und stöhnte, die Hand auf die Stirn legte. Und wenig später sank die Patientin, vom Schmerz befreit, in einen ruhigen Schlaf, um sehr gebessert zu erwachen. Häufig, wenn der Heilungsengel einer von meinen Patientinnen einen Besuch abgestattet hatte, habe ich gefunden, daß der Puls regelmäßiger schlug und die Temperatur sich normalisiert hatte. Oft half mir der Heilungsengel, wenn ich eine Patientin pflegte; manchmal, indem sie meine Hand führte; in anderen Fällen half sie mir, ein schweres und hilfloses Krankheits- oder Unfallopfer anzuheben oder zu verschieben, so unglaublich sich das auch anhören mag. Neben den anderen Engeln, von denen ich geschrieben habe, war der Heilungsengel nicht der einzige, den ich zwischen den Patientinnen im Krankenhaus sah. Andere kamen und gingen gelegentlich, "ähnlich menschlichen Besuchern, abgesehen davon, daß ihr Kommen und Gehen anders war - ein plötzliches Erscheinen und ein plötzliches Verschwinden. Der Heilungsengel aber war der einzige, vom dem ich klar und deutlich beteuern kann, daß sie den Kranken, die sie betreute, Heilung brachte, wie es sich wiederholt herausstellte. Eine junge Frau, die von einem schweren Fahrzeug überfahren worden war und schwere innere Verletzungen davongetragen hatte, lieferte mir den überzeugendsten Beweis, den ich von der Wirksamkeit der Betreuung

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