Engel als Boten Gottes und Helfer der Menschen

- 4 - 3) Als Mose sein Volk die Israeliten nach langem Ringen mit dem Pharao aus Ägypten fortführte, wo sie als Fronarbeiter in Unfreiheit gelebt hatten, setzte sehr schnell eine Verfolgung durch das "ägyptische Militär mit 600 Kampfwagen ein, denn den Pharao reute es, den Israeliten den Fortzug erlaubt zu haben. Doch der sehr umfangreiche Volkszug wurde von Engeln Gottes begleitet, geführt und geschützt. Vor dem Zug zog ein Engel in einer Wolkensäule her (2. Mos. 13, 21) und wies den Weg. Diese Wolkensäule wurde in der Nacht zu einer Feuersäule, d. h. die Wolke leuchtete. Als die Israeliten sich nun dem sog. Schilfmeer (den heutigen Bitterseen) näherten, das sie durchschreiten mußten, hatten die Ägypter sie fast eingeholt. Über diese Notlage berichtet die Bibel (2. Mos. 14, 19: "Da änderte der Engel Gottes, der bisher vor dem Heer der Israeliten hergezogen war, seine Stellung und trat hinter sie. Infolgedessen ging auch die Wolkensäule vorn vor ihnen weg und trat hinter sie, so daß sie zwischen das Heer der Ägypter und das Heer der Israeliten zu stehen kam. Und sie zeigte sich dort als Wolke und Finsternis, während sie hier die Nacht erleuchtete. So gerieten beide Heere die ganze Nacht hindurch nicht feindlich aneinander." Gott oder sein Engel drängte dann das Meer durch einen starken Ostwind die ganz Nacht hindurch zurück und legte den Meeresboden trocken. Auf diese Weise konnten die Israeliten im Schutze der Dunkelheit den seichten Meeresarm durchschreiten. Als die Ägypter am nächsten Morgen den Israeliten nachsetzten, kamen sie mit ihren Streitwagen in dem schlammigen Untergrund nur mühsam vorwärts. Auf Gottes Gebot streckte Mose seine Hand gegen das Meer aus. Der starke Wind hörte auf zu blasen, und das Wasser kehrte in sein altes Bett zurück, ohne daß die Ägypter noch Zeit hatten, eines der beiden Ufer zu erreichen. Menschen und Pferde ertranken elendiglich, und die Israeliten waren gerettet. " Als die Israeliten aber die große Wundertat sahen, die der Herr an den Ägyptern vollbracht hatte, da fürchtete das Volk den Herrn, und sie glaubten an den Herrn und an seinen Knecht Mose" (2. Mose 14, 31). 4) Sara, die einzige Tochter Raguels zu Ekbatana in Medien, war mit sieben Männern verheiratet gewesen, die alle der böse Geist Asmodäus nach kürzester Zeit hatte sterben lassen (Tobias 3, 8). Sie wurde deshalb von den Mägden ihres Vaters verhöhnt und zum Selbstmord aufgefordert. Sie bat daher Gott im Gebet, sie entweder sterben zu lassen oder vor den Schmähungen zu bewahren. Tobit, ein frommer Jude aus dem Stamm Naphtali, war zeitweise in assyrischer Gefangenschaft unter dem König Salmanassar (wahrscheinlich Salmanassar V., 726 - 722 v. Chr.) gewesen. Er hatte einen Sohn Tobias. Als Tobit zu Pfingsten bei sich ein Fest gab, wurde ihm die Nachricht gebracht, daß auf dem Marktplatz ein toter Mann liege. Sofort verließ er das Fest und begrub nach Sonnenuntergang diesen Toten. Weil er sich dadurch aber verunreinigt hatte, schlief Tobit in der Nacht mit unbedecktem Gesicht im Freien neben der Hofmauer. Als er einmal die Augen öffnete, ließen ihm Sperlinge ihre Exkremente in die Augen fallen. Daraus entwickelte sich bei ihm eine Hornhauttrübung (weiße Flecke, Tobias 2, 9), die zur Blindheit führte. Darauf bat er im Gebet Gott, ihn sterben zu lassen. Die Gebete sowohl der Sara als auch von Tobit fanden Erhörung vor der Herrlichkeit des großen Gottes (Tobias 3, 16), und Raphael (= Gott heilt), einer der sieben Erzengel, wurde abgesandt, die beiden zu heilen, nämlich die weißen Flecken von Tobits Augen zu entfernen, den bösen Geist Asmodäus zu fesseln und Sara, die Tochter Raguels, mit Tobias, dem Sohn Tobits zu vermählen. Tobias habe nämlich das Recht, so sagte der Erzengel, durch die Heirat mit Sara der Erbe von Raguel zu werden. Tobit hatte in früheren Jahren auf Reisen nach Medien bei einem Mann namens Gabael zu Rages in Medien zehn Talente Silber hinterlegt. Dessen erinnerte sich Tobit jetzt. Er gab seinem Sohn Tobias den Schuldschein und beauftragte ihn, nach Medien zu reisen (Tobias 5, 1) und die Summe zu holen. Er sollte sich zu dieser Reise aber einen Reisebegleiter mitnehmen. Da bot sich ihm Raphael, der Erzengel, an, ihn zu begleiten, wobei Tobias aber nicht wußte, um wen es sich in Wirklichkeit handelte. Raphael gab sich als Verwandten von Tobit mit Namen Asarja aus und sagte (Tobias 5, 6): "Ich will mit dir reisen. Ich kenne den Weg gut. Ich habe bei unserem Bruder Gabael gewohnt."

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