Ist unser Schicksal festgelegt?

- 15- Zuerst der Bericht eines Wesens, das seit mehr als 25 Jahren sein Wissen durch Trance-Ansprache eines Mediums an interessierte Zuhörer weitergibt. Es sagte am 4. März 1972 in Zürich: "Ein jeder hat für den anderen ein göttliches Vorbild zu sein. Er hat so zu leben, daß man ihn bewundern muß. Er muß in seinem Innern Ordnung haben. Er soll aber auch, wenn dann und wann eine Unordnung sein Innenleben streift, die Möglichkeit ergreifen, es wieder in Ordnung zu bringen. Man kann jedoch die innere Ordnung nur dann aufrechterhalten, wenn man sich nach den göttlichen Gesetzen ausrichtet. Und dafür sind die Gebote Gottes da, nach ihnen soll man sich ausrichten. Diese Gebote Gottes sind Wegweiser zum höheren Leben. Der Mensch hat ja auf dieser Erde auch seine geistige Begleitung. Damit sind Engel Gottes gemeint, die sich ihm nähern und ihn auf seine Irrtümer aufmerksam zu machen versuchen. Sie mahnen ihn, sie rütteln sein Gewissen, sie versuchen ihn zu beeinflussen, sie haben ihre genaue gesetzlich festgelegte Richtung einzuhalten, wie weit sie einen Menschen beeinflussen dürfen. Diese Beeinflussung ist ja vom einen zum andern verschieden. • Für einen jeden Menschen, der da lebt, ist auch ein Lebensplan festgelegt; ein Lebensplan, der unabänderlich ist, wo alle Schicksalsstationen eines Lebens eingehalten werden müssen, genau wie sie festgelegt worden sind. Es ist aber dem einzelnen viel Gelegenheit gegeben, sein Schicksal zu mildern und abzuändern. Abändern kann er es durch seine Geschicklichkeit, durch gerechtes, überlegtes Handeln und Denken. Manches kann er in seinem Leben zum Besseren wenden. Er kann ein Schicksal in all seinen Härten auskosten müssen, es kann sogar verschärft werden durch seine Unvernunft, durch seinen Unwillen, durch seine Unzufriedenheit und Unbelehrbarkeit. Er selbst kann das in ihm festgelegte Schicksal abschwächen oder verschärfen. Es ist aber feststehend, daß er ein Schicksal auszutragen hat. Damit wollen wir euch doch sagen: der Mensch ist Meister seiner selbst. Er lenkt und führt sein Lebensschifflein. Es sind ihm im Leben so viele Möglichkeiten geboten, daß er selbst beim härtesten Schicksal, das für ihn festgezeichnet sein mag, etwas von seiner Härte und Schärfe durch ein gottwohlgefälliges Leben aufzuheben vermag."20 Als letztes folge der Bericht eines hochgestellten Geistwesens, der um 1920 durch ein Trance-Medium in Koblenz durchgegeben wurde. Pfarrer Johannes Greber referiert ihn in seinem Buch: "Das in der Bibel erwähnte Schicksal des Hiob ist ja nichts anderes, als eine Probe, durch die Gott erfahren wollte, wie sich dieser gerechte Mensch im schwersten Leid ihm gegenüber verhalten würde. ... Alle Prüfungen, denen die Menschen von Gott unterworfen werden, wären ja ein Komödienspiel, wenn Gott im voraus wüßte, wie die Prüfungen ausgingen. ... Daß Gott, der den Geist seiner Geschöpfe bis in die tiefsten Tiefen kennt, in vielen Fällen aus dieser Kenntnis heraus weiß, wie ihre freie Entscheidung mit höchster Wahrscheinlichkeit ausfallen wird, ist klar. Dieses Wissen haben auch wir Geister in großem Umfang. Selbst ihr Menschen seid imstande, wenn ihr den Charakter eines Mitmenschen kennt, mit einer gewissen Bestimmtheit vorauszusagen, wie er sich in diesem oder jenem Falle verhalten und entscheiden wird. Es ist dies alles aber bloß ein Mutmaßen. Doch darum handelt es sich hier nicht, sondern um eine unfehlbare Sicherheit im Vorauswissen einer Entscheidung, die vom freien Willen abhängt. Und dieses unfehlbare Wissen besitzt kein Geist. Auch Gott nicht. Darum wußte auch Gott nicht im voraus, ob von den geschaffenen Geistern einige oder viele zum Abfall (von ihm) kämen und selbstverständlich auch nicht, welche von diesen Geistern abfallen würden. Er kannte bloß die Möglichkeit des Abfalls, die ja in dem freien Willen von selbst gegeben war. Hätte Gott mit Sicherheit vorausgewußt - wie ihr lehrt - daß von ihm ins Dasein gerufene Geschöpfe unter Mißbrauch ihrer Freiheit von ihm abfallen würden, so würde er diese überhaupt nicht geschaffen haben, sondern nur solche, von denen er vorauswußte, daß sie ihm treu blieben."21 20 In: Geistige Welt, 23. Jg. Nr. 11/1972, S. 83, Verlag Arthur Brunner, Zürich. 21 J. Greber, Der Verkehr mit der Geisterwelt, seine Gesetze und sein Zweck, Verlag J. Felsberg, New York 1937; Neuauflage 1970.

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