Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen

- 14 - 6. Täuschungsmöglichkeiten Wenn bei den Eingriffen des Heilers Blance bei oberflächlicher Betrachtung für die Patienten und wahrscheinlich auch für den Heiler selbst der Eindruck entstehen mag, daß die herausgedrückten teigigen Substanzen dem Körper unverändert und unmittelbar entstammen, so ist dieser Eindruck bei einer Reihe anderer Heiler auf gar keinen Fall aufrechtzuerhalten, wenn sie nämlich ihren Patienten Pflanzenteile (Bild 11), Steine oder Plastikstücke entnehmen. Derartige Vorgänge finden bei den ländlichen Heilern statt und werden in aller Unbefangenheit und Offenheit vor jedem Beobachter und jeder Filmkamera demonstriert. Der parapsychologisch nicht geschulte Beobachter wird diese Phänomene sofort als vorbereitete Täuschung und Taschenspielerei ansehen und entsprechende Entrüstung äußern. Er wird gleichfalls die Entfernung von Gewebeteilen, die dem Patienten entstammen könnten, als raffinierten Trick ansehen, ganz besonders dann, wenn beispielsweise Blutgruppenuntersuchungen keine Übereinstimmung zwischen Operationsblut und Patientenblut ergeben. Meine drei Reisebegleiter und ich wußten von diesen Verdächtigungen und hielten daher ein besonderes Augenmerk auf mögliche Täuschungsversuche. • Wir sind während und am Ende unserer Studienreise zu der Überzeugung gekommen, daß es unmöglich ist, alle die beobachteten und gefilmten Phänomene nur durch taschenspielerischen Trick zu erzeugen. Dazu erfolgen die Phänomene in zu kurzen Zeitabständen an vielfach den Heilern unbekannten Patienten. Beobachter können den Behandlungsraum und den Behandlungstisch vorher und hinterher genau untersuchen. Sie können während der Behandlung in geringstem Abstand vom Patienten und auch hinter dem Heiler stehen. Ein Taschenspieler würde das nie zulassen. Die entnommenen Gewebeteile werden völlig arglos den Beobachtern ausgehändigt. Es erscheint auch völlig ausgeschlossen, bei den tropischen Temperaturen so große Mengen von Gewebeteilen und Blut (teils Menschen- teils Tierblut) zu Täuschungszwecken vorrätig zu halten, ohne daß das irgendwie auffällt oder sich geruchlich bemerkbar macht. Zu den angeblich aufgedeckten Täuschungsvorgängen sind auch die ausführlichen Auslassungen des Schweizer Arztes Dr. Naegeli (der ja mit mir zusammen beobachtete)11 und des deutschen Chemikers Prof. Dr. Stelter12 zu lesen, da diese beiden Autoren noch wesentlich mehr Fälle gesehen und untersucht haben als ich. Natürlich kann niemand völlig ausschließen, daß nicht irgendwann und irgendwo doch ein Heiler einmal bei passender Gelegenheit ein wenig nachhilft. Die Gefahr dazu und die Versuchung liegen deswegen so nahe, weil paranormale Vorgänge eben nicht mit völliger Sicherheit und zu jeder beliebigen Zeit an jedem beliebigen Objekt demonstrierbar sind. 11 Siehe dazu Literaturangabe 11 12 Siehe dazu Literaturangabe 22; 23 Bild 11: Die Heilerin Josephine Sison aus Barangobong "zieht" am 5. 3. 1973 Pflanzenteile am Hals eines Patienten aus seinem Körper.

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