Verfahren zur Verbindung mit der jenseitigen Welt

- 36- 11. Schlußbetrachtung Der Leser dieser Abhandlung wird möglicherweise, abhängig von der inneren Einstellung, den Wunsch verspüren, ebenfalls die Verbindung mit der jenseitigen Welt aufzunehmen. • I h m m u ß g e s a g t w e r d e n , d a ß e i n s o l c h e r S c h r i t t n i c h t g e f a h r l o s i s t ! Wenn keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden ist es so, als wenn man nachts seine Haustür aufmacht und ruft: "Kommt nur alle herein!" Wer da dann kommt, kann sich als sehr unangenehm erweisen und will unter Umständen freiwillig gar nicht wieder fortgehen. Schon mancher ist beraubt oder ermordet worden, wenn er wahllos unbekannte Leute in seine Wohnung gelassen hat. Nicht viel anders kann es einem bei der leichtfertigen Verbindungsaufnahme mit der jenseitigen Welt ergehen. Welch schreckliche Dinge dabei passieren können, habe ich in den Abhandlungen (12, Kap.6; 14) dargestellt. Ein Beispiel führe ich hier an. Es wird von dem amerikanischen parapsychologischen Forscher Prof. Hans Holzer (geb. 1920) berichtet. Nach Schilderung zweier vorangehender Fälle schreibt er (7, S. 154): "Wenig später erfuhr ich von einem wesentlich ernsteren Fall, bei dem sich kein guter Ausgang abzeichnet. Es handelt sich um die Frau eines bekannten Verlagsdirektors. Sie schrieb, malte, war eine Schönheit, sehr geistreich und in der Gesellschaft sehr beliebt. Körperlich krank war sie nicht, als die Ereignisse begannen. Ab und zu nahm sie einen Drink oder auch zwei, aber sie war keine Alkoholikerin und litt nicht unter Depressionen. Sie hatte keine Probleme, aber auch kein Interesse am Okkulten, das sie für Aberglauben hielt. Eines Tages befand sich diese Mrs. K. im Landhaus einer Verwandten, deren Hobby das Tischrücken war. Sie war gut gelaunt und ließ sich herbei, daran teilzunehmen, aber nicht aus Neugier, sondern um ihrer Gastgeberin einen Gefallen zu tun. Anwesend war noch eine Freundin der Gastgeberin, welche die Funktion einer Gesellschafterin ausübte. Kaum hatte Mrs. K. die Hände auf den Tisch gelegt, da fand sie die Sache auch schon langweilig und stand auf. Dann brachte man das Ouija-Brett, und Mrs. K. stieß zur Gruppe. Das Brett schien sich ganz auf Mrs. K. zu konzentrieren, so daß sie schließlich Angst bekam und aufhören wollte, aber ihre Gastgeberin überredete sie, Papier und Bleistift zu nehmen und mitzuschreiben, wenn der Geist das wünschte. Mrs. K. hielt das für unwahrscheinlich, und sie war dann sehr verblüfft, als der Bleistift wie von selbst etwas auf das Papier kritzelte, das ein verzerrtes Gesicht zu sein schien, vielleicht das eines wahnsinnigen jungen Mannes. Und um die Zeichnung lief eine Schrift: 'Ich habe die getötet, die ich liebe.' Das Wort 'getötet' war mit solchem Nachdruck geschrieben, daß an dieser Stelle das Papier eingerissen war. Nun sprang Mrs. K. auf, tat einen wilden Schrei, der die anderen mit Angst erfüllte, und war jetzt in so tiefer Trance, daß sie lange Zeit nicht mehr normal schien. Danach war sie zutiefst von ihrem ersten Erlebnis des Beherrschtseins erschüttert. Nun war sie nicht mehr so skeptisch und schwor, niemals mehr das Unheimliche herauszufordern. Doch die Tür, die sie geöffnet hatte, wollte sich nicht mehr schließen. Sie wurde das Instrument einer ganzen Reihe entkörperlichter Persönlichkeiten, die sie als Medium benützten, um sich nach langen Jahren enttäuschenden Vergessenseins wieder mitzuteilen. Es waren Soldaten, der Architekt des Hauses, ein Gentleman aus dem achtzehnten Jahrhundert und der gewalttätige Mörder, der die psychische Tür aufgemacht hatte. Er war Maler gewesen und begann Mrs. K. so zu beherrschen, daß ihr eigener, liebenswürdiger Stil ganz im gewalttätigen, heftigen des jungen Mannes unterging. Sie konnte keinen Pinsel in die Hand nehmen, ohne unter seinem Einfluß zu stehen. Dann folgte eine brutale alte Vettel (veraltend für unordentliche, ungepflegte, alte Frau), die Mrs. K. viele Verletzungen beibrachte.

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