Giganten im All - Teil 1

- 17 - begreifen wollen, und man daran nichts ändern kann. - Seit Jahrtausenden bemühen wir uns, dieser Erdenmenschheit zu helfen und sie zu ändern. Bisher ist es uns noch nicht gelungen. Noch immer warten wir heißen Herzens auf den Augenblick, daß uns diese Mission gelingt. Sie können sich vorstellen, Herr Berger, was es für uns bedeutet, wenn wir Milliarden Erdenmenschen verändern und veredeln könnten." "Auf der Erde läßt sich nur etwas mit Gewalt oder durch schreckliche Revolutionen verändern", antwortete Martin, mit voller Überzeugung in der Stimme. NAMO schüttelte den Kopf: "Das ist eben der Irrtum! Jeder Mensch ähnelt einem Computer, der in ganz bestimmter Weise programmiert worden ist. Der Mensch kann nur verändert werden, wenn zugleich seine Programmierung geändert wird. Sie werden begreifen, Herr Berger, daß so eine Änderung nur auf geistigem Wege möglich ist. Die Gewalt kann das nicht erreichen, auch keine Revolution. Beides führt zum Massenmord. Der Mensch wird dadurch nur unterworfen und muß die zwangsweise Änderung für eine gewisse Zeit erdulden." Martin merkte, daß es gefährlich war, mit dieser Frau zu diskutieren. Er zog unweigerlich den Kürzeren. "Hat Ihnen SHINUN schon unsere Nachrichtenzentrale gezeigt?", fragte NAMO. "Nein, noch nicht", entgegnete Martin. "Schön, dann gehen wir einmal dorthin. Es wird Sie ganz besonders interessieren, da Sie ja von Beruf aus mit Nachrichten zu tun haben", sagte NAMO und ging voraus. Der Lift brachte sie zwei Etagen höher. Ein endloser Gang mußte passiert werden. Sie gingen geräuschlos. Martin hatte plötzlich das Gefühl, seine Schwerkraft zu verlieren. NAMO sah, wie er mit der Gravitationsveränderung kämpfte. Sie faßte seinen Arm, indem sie sagte: "Das dauert nicht lange und geht gleich vorüber. Die Veränderungen in der Gravitation werden automatisch ausgeglichen. Im Schaltraum hat man das Magnetfeld, das unser Großschiff umgibt, verstärkt. Ich nehme an, daß ein Schwarm Meteoriten auf uns zukommt. Diese Steine kommen gar nicht erst an das Schiff heran und werden vorher abgelenkt. Es gibt keinen besseren Schutz vor derartigen Gefahren." Inzwischen hatten sie die Nachrichtenzentrale erreicht. NAMO führte ihren Gast in den Raum. Apparate über Apparate, wie in einem wissenschaftlichen oder technischen Museum, waren überall zu sehen. Mindestens 15 Santinerwaren hier bei der Arbeit. In der Mitte des Raumes befand sich eine glasartige Säule von etwa 60 cm Durchmesser und 1,5 m Höhe. In dieser Säule flammte ein orangefarbenes Licht, das in seiner Leuchtdichte pulsierte. NAMO zeigte auf die Säule und erklärte: "Das ist ein Nachrichtenspeicher. Hier werden sehr viele Nachrichten gespeichert. Wir empfangen nicht nur eigene Nachrichten von unseren Schiffen und Raumstationen, sondern zusätzlich viele Nachrichten, die elektrisch von der Terra ausgehen. Wir können fast jeden Sender auf der Terra empfangen. Doch dieser Empfang ist mitunter gestört. Besondere Schwierigkeiten bereiten uns die kurzen Wellen, die vorher reflektiert werden." "Sie betonten den elektrischenEmpfang. Gibt es denn noch Empfangsmöglichkeiten auf nicht elektrischer Basis?" "Gewiß, sogar mehrere verschiedene Arten. Zum Beispiel haben wir eine Nachrichtenverbindung, die den sogenannten Tachyonen ähnlich ist. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit solch einer Nachrichtenverbindung beträgt mehr als das Zehnfache der Lichtgeschwindigkeit."

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