Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister

- 27 - manches, was seitdem geschehen war, und dies in einer Weise, die in keinem der Mitglieder des Zirkels einen Zweifel über seine Identität zurückließ. Die Fragen, die an ihn gestellt wurden, wurden immer schnell, kurz und richtig beantwortet. Um die Funktionen unseres eigenen Unterbewußtseins so weit wie möglich auszuschalten, bat ich T. J., mich als Zweifler anzusehen und mir jeden Abend ohne Fragen meinerseits, einen von ihm selbst gewählten Identitätsbeweis zu erbringen. Viele Abende hindurch gelang dies in solcher Weise, daß die Anwesenden protestierten und mich baten, diese Versuche nicht weiter zu treiben. Ich war indessen immer noch nicht überzeugt und unterwarf jede Mitteilung einer strengen Kritik. An einem Abend, der mir unvergeßlich ist, machte T. J. eine Aussage, die nicht wahr war und auch nicht wahr sein konnte, denn das Behauptete gehörte gar nicht zu seinem vergangenen Leben. Ich wiederholte die Frage in anderer Form, erhielt aber dieselbe Antwort und deutete nun auf die Tatsache hin, daß das Gesagte unmöglich wahr sein konnte. Ein tiefes Schweigen seitens des geistigen Wesens und der Mitsitzenden folgte auf meine Bemerkung. Ich erhob mich und sagte in feierlichem Tone: Ich frage dich jetzt, im Namen Gottes, bist du wirklich der verstorbene T. J.? Zum grenzenlosen Erstaunen aller Anwesenden kam die Antwort kurz und bündig: Nein! Ich sagte weiter: Dann frage ich dich im Namen Gottes: Wo hast du die Informationen hergenommen, durch die es dir möglich geworden ist, diesen großen Betrug auszuführen? Die höhnende Antwort war: 'Aus eurem eigenen dummen Gedankenkasten (thought boxes). Ihr sitzt da wie die Narren, im passiven Zustande, in welchem ich eure Gedankenbilder fast genau so ablesen kann, wie ihr eine Seite eures Neuen Testamentes.' Ich brauche nicht zu versichern, daß mit dieser erschütternden Episode unsere Experimente auf lange Zeit unterbrochen wurden. Für mich war es indessen eine hochwichtige Erfahrung. Lieferte mir dieselbe doch den Schlüssel zu Problemen, die damals Hunderte umsonst zu lösen versuchten. Ich möchte hier noch hinzufügen, daß, als ich mich einst bei einer ähnlich bitteren Enttäuschung über die Falschheit der geistigen Wesen beklagte, ich die Antwort erhielt: • 'Wer mit Feuer spielt, darf sich nicht beklagen, wenn er sich die Finger verbrennt.' Soweit Dr. Raupert. Die weltbekannte spiritistische Experimentatorin Mrs. Travers Smith, welche zusammen mit dem ebenso bekannten englischen Forscher Prof. Sir W. Barrett (ein Physiker) und dem bedeutenden englischen Schriftsteller D. H. Bradley erfolgreich arbeitete, warnt in ihremWerke 'Voices from the Void' vor leichtfertigem spiritistischem Experimentieren und der Laienmeinung, es sei so leicht, mit Tisch, Skriptoskop oder medialem Schreiben in Kontakt mit lieben Abgeschiedenen zu kommen. Ihre Erfahrung ist: • 'Ich möchte alle warnen, die das Verlangen haben, noch einmal mit ihren Lieben, die ihnen der Tod entrissen hat, zu verkehren. Es ist klüger und vernünftiger, den Versuch zu unterlassen. Die Chancen gegen eine echte Mitteilung sind zehn zu eins, und man ist bei diesen Experimenten den größten Zweifeln und Enttäuschungen ausgesetzt.'" So weit die Ausführungen von Wilhelm Otto Roesermueller. Über meine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen bei der Verbindung mit der Jenseitigen Welt habe ich in dem Buch (9) berichtet. Dabei ging es ja nicht darum, mit verstorbenen Verwandten in Verbindung zu kommen, sondern um unwissenden und umherirrenden Geistwesen durch Unterrichtung und Belehrung Hilfe zukommenzulassen. Die dabei auftretenden Störungen und Täuschungen durch gottfeindliche Wesenheiten habe ich geschildert und insbesondere auf die bereits auf S. 16 angegebene Schwurformel hingewiesen, durch die wir uns Klarheit ober die Zuordnung eines Geistwesen zu verschaffen versuchen.

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