Verfahren zur Verbindung mit der jenseitigen Welt

- 22- Die Mitteilungen der Menschen in Form von Fragen und Wünschen wurden durch normale Sprache gegeben. Die Antworten der jenseitigen Wesenheiten - Slade nannte sie "spirits" - erfolgten schriftlich auf einer normalen Schiefertafel, wie sie bis vor 30 Jahren auch noch in unseren Grundschulen in Gebrauch war. Die Schrift wurde bei Slade aber nicht dadurch erzeugt, daß er selbst mit seiner Hand den Griffel führte, sondern sie entstand dadurch, daß er mit einer Hand eine oder zwei Schiefertafeln über und bzw. oder unter eine Tischplatte hielt (Bild 6) und in den schmalen Zwischenraum zwischen Schiefer- und Tischplatte ein ganz kleines Griffelstückchen legte, oder daß zwei Schiefertafeln übereinander gelegt wurden und ein kleines Griffelstückchen sich zwischen ihnen befand. Dieses wurde dann von den jenseitigen Wesenheiten benutzt, um die jeweiligen Schriften zu erzeugen. Die Entstehung sahen die anwesenden Menschen zwar nicht, doch konnten sie das Kratzen des Schieferstiftes hören. Alle Erscheinungen bei Slade erfolgten in vollem Tages- oder Kunstlicht. Auch brachte Zöllner seine eigenen Schiefertafeln zu den Versuchen mit, so daß nicht etwa Slade vorher präparierte Tafeln verwenden konnte. Zöllner beschreibt einen derartigen Versuch, der am 7. 5. 1878 um 20.30 Uhr in der Wohnung seines Freundes O. v. Hoffmann stattfand. Ersterer hatte eine größere Anzahl von Schiefertafeln mitgebracht und vorher selbst gereinigt. Nachdem Slade zunächst in Trance ein eindrucksvolles Gebet gesprochen hatte, berichtet Zöllner (17, Bd. III, S. 263): "Slade ersuchte mich nun, zwei von den neuen Tafeln zu nehmen, ein Splitterchen Schieferstift dazwischen zu legen und dann diese beiden Tafeln fest zusammen zu versiegeln. Ich tat dies, nachdem ich mich noch einmal von der vollkommenen Reinheit der Tafeln überzeugt hatte. Die Versiegelung fand an vier Stellen auf den Längsseiten statt, und nun legte ich diese Tafeln mit dem dazwischen liegenden Stückchen Schiefer an diejenige Ecke des Spieltisches (an dem sie saßen), welche am weitesten entfernt von unseren Händen war. Letztere legten wir gemeinsam auf der Tischplatte übereinander, so, daß Slades Hände von den meinigen bedeckt und hierdurch gleichzeitig an jeder Bewegung gehindert waren. Kaum war dies geschehen, als sich die unberührten Ta feln mehrere Male auf der einen Kante erhoben, was bei dem hellen Lichte, welches eine mitten auf dem Spieltisch stehende Kerze verbreitete, von uns beiden deutlich wahrgenommen wurde. Hierauf legten sich die beiden Tafeln wieder in etwas veränderter Lage auf die Tischplatte nieder, und nun begann es sofort hörbar, wie mit einem von fester Hand geführten Griffel, zwischen den Tafeln zu schreiben. Nachdem die bekannten drei Ticks die Beendigung des Schreibens angekündigt hatten, trennten wir unsere bis dahin stets fest miteinander verbundenen Hände, hoben die Sitzung auf und begaben uns mit der von mir sofort ergriffenen Doppeltafel in das benachbarte Zimmer, wo Herr v. Hoffmann nebst seiner Frau uns erwarteten. In Gegenwart dieser Personen wurde nun von mir die kurz zuvor versiegelten Tafeln geöffnet. Beide Seiten waren vollständig in englischer Sprache beschrieben. Bild 7: Schiefertafelschrift, die am 7. 5. 1878 durch Vermittlung des Mediums Henry Slade entstand. Entnommen (17, Bd. III, Tafel VI)

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